Princess Band 47
umarmte Rose und gab ihr einen Kuß auf die Wange. "Danke, Rose. Ich freue mich, dich wiederzusehen", sagte sie voller Wärme. "Du siehst sehr gut aus."
"Hattet ihr eine gute Reise?" wollte Kerry wissen.
"Wie soll die Hochzeit vor sich gehen?" erkundigten sich ihre Eltern.
"Jacques kommt heute abend nach Hause", verkündete Kerry strahlend.
"Können wir uns irgendwie nützlich machen?" fragte ihre Mutter. "Kinder, hört sofort auf, euch zu streiten!" mahnte ihr Bruder. "Wie fühlst du dich, Kerry?" fragte ihre Schwägerin.
Es war ein fröhliches Durcheinander von Fragen und Antworten. Charles, der tief und fest geschlafen hatte, kam in die Küche, als die anderen schon beim Essen waren. Nachdem er die Langhams begrüßt hatte, füllte Rose einen Teller mit Gemüsesuppe für ihn.
Sie saßen lange beim Essen, weil sie sich soviel zu erzählen hatten. Und dann erschien Jacques und lud al e zu seinen Eltern ein.
"Du kommst doch auch mit, Rose?" sagte Kerry.
"Lieber nicht. Ich bin ziemlich müde und möchte nicht zu spät im Schloß ankommen."
So gingen nur die Langhams mit Jacques. Rose und Charles blieben mit einem Berg Abwasch zurück.
Als Rose für sich und Charles erst noch Kaffee eingoß, nahm er ihre Hand und schaute sie zärtlich an. Sie machte sich verlegen frei. "Ich muß das Geschirr abwaschen."
"Rose, was ist eigentlich mit dir los? Immer rückst du von mir weg, wenn ich mich dir nähere." Er legte seinen Arm um sie und berührte dabei zufällig ihre Brust. Hastig kreuzte sie die Hände vor dem Ausschnitt ihres Kleides. "Rose, was soll das? Du bist doch früher nicht so zimperlich gewesen!"
Früher - damit meinte er wohl den Ball , der zum Schulschluß stattgefunden hatte. Die Mädchen waren mit ihren Freunden erschienen, und es hatte die übliche Küsserei gegeben. Auch Rose hatte sich von Charles streicheln und küssen lassen. Jetzt aber machte es ihr überhaupt keinen Spaß mehr, mit ihm al ein zu sein. "Ich glaube, ich bin einfach müde", sagte sie ausweichend.
"Hoffentlich steckt nichts anderes dahinter", brummte Charles. "Ich habe eine lange Reise auf mich genommen, um dich wiederzusehen, Rose."
"Ich dachte, du bist gekommen, weil du Geld brauchtest", erwiderte sie gereizt und begann, das schmutzige Geschirr zu stapeln.
"Du weißt genau, daß das nicht der einzige Grund war. Aber du scheinst dich verändert zu haben."
"Vielleicht." Rose zuckte die Schultern. "Doch darüber möchte ich jetzt nicht reden. Ich muß mich beeilen, weil ich ja noch aufs Schloß gehe."
"Warum das denn?"
"Weil jetzt, wo so viele Leute hier übernachten, kein Platz mehr für mich ist."
"Du kannst ja mit mir im Schlafsack schlafen."
"Nein. Vielen Dank." Rose war empört.
"Ich hab doch nur Spaß gemacht, Rose." Charles sah verwirrt aus. "Hast du deinen Sinn für Humor verloren?"
"Tut mir leid, Charles", seufzte Rose.
"Ich sollte mich lieber zurückziehen, wenn du alles, was ich sage, mißverstehst", meinte Charles verletzt. "Gute Nacht, Rose."
Er ließ sie allein. Rose hielt ihn nicht zurück, sondern begann mit dem Abwasch. Es war ein gewaltiger Berg, aber dann hatte sie es geschafft. Sie nahm ihren Koffer, stellte ihn in den Mini und fuhr zum Schloß.
6. KAPITEL
Es war schon dunkel, als Rose ihren Wagen in einer Ecke des Schloßhofes parkte. Sie schaltete gerade die Scheinwerfer aus, als die Eingangstür zum Schloß aufging und Philippe herauskam; Er trug einen eleganten Abendanzug, wie Rose im Schein der Türbeleuchtung sehen konnte, und wirkte noch attraktiver als sonst. Als sie ihren Koffer aus dem Auto nahm, eilte er die Treppen hinunter.
"Den nehme ich."
Philippe faßte nach dem Griff des Koffers, wobei seine Finger Roses Hand berührten. Hastig überließ sie ihm ihr Gepäck, denn ihr Herz fing rasend schnell zu klopfen an.
Vielleicht hat er auf mich gewartet, dachte sie. Doch sie mußte gleich darauf feststellen, daß sie sich irrte.
"Ich habe eine Tonbandkassette im Wagen vergessen, die Tante Celia hören möchte", erklärte Philippe, "Ich wollte sie ihr holen. Sie kommen spät, Rose. Meine Tante hat sich schon Sorgen gemacht."
"Kerrys Familie ist heute abend angekommen, und ich hatte noch viel zu tun", entschuldigte sich Rose.
"Und der junge Mann, mit dem ich Sie heute mittag gesehen habe, gehört der auch zur Familie?"
Sie befanden sich bereits in der Halle, und Rose spürte, daß sie feuerrot geworden war. Sie wünschte sich, sie wären noch draußen auf dem dunklen
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