Princess Band 47
sehen sehr hübsch aus", rief Murielle bewundernd.
Rose lief eilig die Treppen hinunter in den Schloßhof zu ihrem Mini. Kurze Zeit später hielt sie vor Haus Therese.
Kerry strahlte vor Glück und sah in ihrem Brautkleid wunderschön aus. Mrs. Langham lief aufgeregt um ihre Tochter herum und fand immer noch ein Fältchen, das zurechtgezupft werden mußte. Die Kinder, die Blumen streuen sollten, waren ebenfalls festlich gekleidet.
Die standesamtliche Trauung sollte im Rathaus von Les Virages stattfinden. Kurz nachdem Rose im Haus Therese eingetroffen war, kamen auch Monsieur und Madame Vieillant, die in ihrem Wagen vorausfahren sollten. Jacques und sein Trauzeuge waren schon auf dem Weg nach Les Virages.
Kerry und Rose stiege n zu Mr. und Mrs. Langham in den Wagen, und Kerrys Bruder folgte mit seiner Familie in seinem Auto. Charles blieb im Landhaus zurück.
"Ich treffe euch später in der Kirche", sagte er und winkte ihnen nach.
Als sie alle vor dem Rathaus ausstiegen, stellte Rose überrascht fest, daß Philippes blaues Cabriolet davor geparkt war. Was machte Philippe denn hier? In diesem Moment stieg er aus seinem Wagen und kam auf sie zu, gefolgt von Jacques, der neben ihm gesessen hatte.
"Wo ist denn Jacques' Trauzeuge?" flüsterte Rose Kerry zu. "Ach, weißt du nicht, daß er sich vor zwei Tagen beim Fallschirmspringen das Bein gebrochen hat? Er gehört zu Jacques' Einheit. Philippe war einverstanden, ihn zu ersetzen, worüber Jacques' Eltern natürlich höchst erfreut sind. Ich habe beinahe den Verdacht, daß sie den Ausbilder bestochen haben, Jacques' Trauzeugen zum Fallschirmspringen abzukommandieren." Kerry lachte spitzbübisch.
Auch wenn Kerrys Schwiegereltern begeistert waren, Rose fühlte sich bei dem Gedanken, daß sie als Brautjungfer den ganzen Tag in Philippes Nähe verbringen mußte, eher beunruhigt.
Der Bürgermeister, der in seinem dunklen Anzug mit der blau-weiß-roten Schärpe sehr eindrucksvoll aussah, begrüßte die Hochzeitsgesellschaft.
Die standesamtliche Trauung dauerte nicht sehr lange. Kerry und Jacques unterschrieben das Dokument, das sie vor dem Gesetz zu Mann und Frau machte, und Rose und Philippe mußten in ihrer Eigenschaft als Trauzeugen unterschreiben.
Vom Rathaus fuhr die Hochzeitsgesellschaft zu der kleinen Kirche von Chandelle.
Die Kirche war voller Menschen. Rose hatte den Eindruck, daß das ganze Dorf erschienen war. Auch draußen vor der Kirche drängte sich eine große Menge, um Braut und Bräutigam nach der Trauung sehen zu können. Jacques mußte sehr beliebt und seine Familie allgemein geachtet sein.
Als das Brautpaar schließlich aus der Kirche kam, starrte das Publikum die Braut voller Bewunderung an. Sie war wirklich eine wunderschöne Braut. Ihr Gesicht leuchtete vor Glück, wenn sie Jacques anschaute und in seinen Augen Liebe und Stolz las.
Kameras klickten, Konfetti überschüttete das junge Paar, die Kinder streuten Blumen, und fröhliche Glückwünsche erklangen von allen Seiten.
Eine große Menschenmenge folgte der Hochzeitsgesellschaft in den Schloßhof, wo auf langen Tischen ein Buffet mit köstlichen Delikatessen aufgebaut worden war. Es herrschte eine harmonische, heitere Stimmung. Rose entdeckte Miss Grantchester, die abseits vom Trubel im Schatten der Bäume saß, und ging zu ihr.
"Darf ich Ihnen etwas zu essen oder zu trinken holen, Miss Grantchester?"
"Philippe bringt mir schon etwas. Aber wollen Sie sich nicht ein wenig zu mir setzen und mir erzählen, was hier alles passiert? Ich habe den Eindruck, daß es eine schöne Hochzeit ist."
"O ja, das ist es wirklich. Kerry sieht bezaubernd aus, und Jacques ist so stolz. Die beiden lieben sich sehr, das ist nicht zu übersehen."
"Ach ja, die Liebe! Auch ich habe sie einmal erlebt, wenn auch nur für kurze Zeit. Ich war mit einem jungen Mann verlobt, der im Krieg gefallen ist. Was für ein sinnloser Tod! A l diese jungen, hoffnungsfrohen Männer, die der Krieg ausgelöscht hat!"
"Es muß furchtbar für Sie gewesen sein", sagte Rose mitfühlend.
"Ja, es war das Ende meiner Liebe. Und meiner Schwester ist es ebenso ergangen. Später hat sie dann doch noch geheiratet, und ihre Ehe ist durchaus harmonisch verlaufen. Bestimmt ist es nicht das schlechteste, aus Vernunftgründen zu heiraten. Sie hat es jedenfalls nie bereut."
"Ich bin der Ansicht, daß man nur aus Liebe heiraten sollte."
"Weder meine Schwester noch ihr Mann haben zu große Erwartungen in ihre Ehe gesetzt.
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