Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pringle in Trouble

Pringle in Trouble

Titel: Pringle in Trouble Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Livingston
Vom Netzwerk:
plötzlich ein kurzes Kichern. Es war kein angenehmer Laut Auf dem Weg
zu ihrem Zimmer erkundigte sie sich: «Hast du ihn geschlagen?»
    «Nein», sagte Hugh, im nachhinein
dankbar, «ich hatte Angst, er könnte zurückhauen.»
    «Niemals!» Sie lachte verächtlich. «Er
hätte es mit Genuß über sich ergehen lassen, dann hätte er hinterher den
Märtyrer spielen können.» Ihre Hand zitterte so sehr, daß sie den Schlüssel
nicht ins Schloß bekam und ihn Hugh gab. Er ließ sie Vorgehen und schloß dann
von innen ab: «Wahrscheinlich werden sich alle denken, daß wir hier zusammen
sind, aber auf diese Weise bekommen wir wenigstens keinen ungebetenen Besuch.»
Noch immer zitternd, stellte sie sich vor den Kamin und sah ihm mit einem
Ausdruck von Hilflosigkeit zu, wie er Holz nachlegte und dann Federbetten und
Decken vom Bett holte und auf den Boden häufte. «Bist du sicher, daß Jonathan
nicht alles kaputtgemacht hat?» fragte sie, plötzlich sehr unsicher.
    «Komm her und wärm dich auf», sagte er
und lächelte aufmunternd.
    Sie ging auf ihn zu und kniete sich
zögernd auf den Bettenhaufen. Er schubste sie sanft an, und sie legte sich
bereitwillig hin. «Ist es bequem so?» Sie nickte, noch immer bibbernd. Er
hockte sich neben sie und legte auch die restlichen Decken um sie beide herum,
so als ob er ein Nest baute. Sie lag stocksteif, wartend, was er wohl als
nächstes tun würde. Im Licht des Kaminfeuers leuchtete ihr karmesinrotes Kleid
wie mattes Gold. Er tastete nach dem Reißverschluß und half ihr aus den Ärmeln.
Dann hob er sie ein wenig hoch, und der weiche Stoff glitt ihr von den
Schultern. Darunter war sie nackt. Sie begann wieder zu zittern. Er legte sich
dicht neben sie. «Ganz ruhig, Liebste, ganz ruhig...»
    Sie lag mit dem Rücken zum Kaminfeuer,
den Kopf auf Hughs Arm, sein Hemd an ihrer bloßen Haut. Nach einer Weile spürte
er, daß sie sich beruhigte. Sie stieß einen kleinen Seufzer aus und flüsterte:
«Bin ich zu schwer?» Statt einer Antwort begann er sie zu küssen, zuerst sanft,
dann immer leidenschaftlicher. Sie klammerte sich an ihn, als wolle sie ihn nie
wieder loslassen. Er half ihr aus dem Kleid, streifte ihr den Slip ab, zog sich
dann selbst aus.
    «Es ist schon eine ganze Zeit her, daß
ich mit einem Mann geschlafen habe», sagte sie ängstlich.
    «Das macht nichts», sagte Hugh, bemüht,
seiner Stimme einen zuversichtlichen Ton zu geben, obwohl er selbst nervös war.
Auch bei ihm lag das letzte Mal lange zurück. Er nahm sich vor, sanft mit ihr
umzugehen. Kaum war er zu ihr unter die Decke gerutscht, kam sie auf ihn zu und
nahm ihn in die Arme. Als er in sie eindrang, sagte sie glücklich lachend:
«Jetzt reitest du die weiße Stute!» Er fühlte sich so leicht wie noch nie.
    Erschöpft, Arme und Beine ineinander
verschlungen, lagen sie beide in ihrem warmen Nest, als plötzlich von der Tür
her ein lautes, ungeduldiges Klopfen ertönte. Der Türknauf bebte. «Ich weiß,
daß du drin bist, Clarissa. Mach auf, ich möchte mit dir sprechen.» Hugh
spürte, wie sie zusammenzuckte und sich halb aufrichtete. Sanft zog er sie zu
sich herunter, legte sich auf sie und begann sie zu küssen. Sie schlang die
Arme um ihn.
    «Das ist alles, was zählt», flüsterte
er ihr zu. «Achte gar nicht auf ihn.»
    Das Dröhnen in ihren Ohren erstickte
alle anderen Geräusche. Die Welt um sie herum versank. Eine Weile später sagte
er, den Mund dicht an ihrem Ohr: «Du bist unersättlich!»
    «Du zum Glück auch.»
    Diesmal war sie es, die ihn drängte, so
sehnsüchtig, so leidenschaftlich, daß Hugh spürte, wie ihn eine Welle von Glück
durchlief. Jonathan stand noch immer draußen auf dem Flur, doch die dicke
Mahagonitür ließ nichts nach draußen dringen. Nach einiger Zeit versetzte er
der Tür wütend einen Tritt und zog ab.
    Es war noch zu früh, um schlafen zu
gehen, und er wußte nicht, was er mit sich anfangen sollte. Seine Mutter hatte
ihm die Tür gewiesen, und Virginia Fawcett ging er besser auch aus dem Weg. Sie
hatte sich ihm vorhin im Speisesaal mit solchem Ungestüm an die Brust geworfen,
daß er Angst bekommen hatte. Er mußte eine Abkühlungsphase einschieben, sonst
geriet ihm die Sache aus der Hand. Aus diesem Grund hatte er sich
vorsichtshalber vorhin coram publico für heute schon verabschiedet. Was
aber sollte er nun tun? Plötzlich tauchte vor ihm eine vertraute Gestalt auf.
    «Um welche Zeit wollen wir denn los
morgen?» erkundigte er sich.
    Miss Brown war so in

Weitere Kostenlose Bücher