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Pringle in Trouble

Pringle in Trouble

Titel: Pringle in Trouble Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Livingston
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hast, mich wiederzusehen — die
Zeit und den Ort bestimmst du. Ich werde darauf warten, ungeduldig darauf warten,
das darfst du mir glauben. Vermutlich werde ich die ganze Zeit über ständig an
dich denken und beten, daß du mich noch lieben mögest...»
    Sie sah ihn aus großen, dunklen Augen
lange an. Er stand ganz still. «Und außerdem wollte ich dir noch sagen, daß ich
mir Sorgen mache um Mrs. Rees. Ihr Herz...»
    «Ja, ich weiß. Ich sollte sie wirklich
nicht allein lassen. Sie ist bestimmt erleichtert, wenn ich ihr anbiete, mich
bei ihr einzuquartieren. Und was wirst du machen?»
    «Ich werde meine Tür verriegeln und verrammeln
und mich im Schrank verstecken. Oder ich flüchte zu Miss Kelly aufs Zimmer,
falls sie wieder zurück ist. Sie hat diese hübsche kleine Pistole, und ich bin
sicher, sie hat nichts dagegen, ihr Bett mit mir zu teilen.»
    «Wenn du das tust, dann hacke ich dir
die Eier ab!»
    Er grinste. Die frostkalte Haut spannte
über seinem Gesicht. Und plötzlich legte er den Kopf in den Nacken und begann
lauthals zu lachen: «Oh, ich liebe dich, Clarissa!» Er packte sie, hob sie hoch
und wirbelte sie im Kreis. «Komm, wir gehen rein und sehen zu, daß wir eine
Tasse Tee kriegen.» Eng umschlungen gingen sie beschwingt aufs Schloß zu.
    «Ich wüßte ja zu gern, ob es Jonathan
wohl inzwischen gelungen ist, die Presse zu informieren. Er war ganz wild
darauf, aber die Polizei weiß inzwischen, wer er ist; sie passen auf wie die
Schießhunde, es würde mich wundern, wenn er es geschafft hätte.»
    «Willst du damit sagen...» Hughs
innerstes Wesen revoltierte angesichts des Gedankens, welch öffentliches
Aufsehen die Nachricht erregen würde. Clarissa sah, wie entsetzt er war, und
mußte lachen.
    «Man merkt, daß du dich noch nie als
freier Mitarbeiter auf dem Medienmarkt durchschlagen mußtest», sagte sie
lächelnd. «Wenn Jonathan einen Artikel in die Sun lancieren könnte — das
wäre der Glücksfall für ihn, besonders nach dem, was ihm gestern
passiert ist.»
    «Aber ein Mensch ist ermordet worden!»
    Clarissa zuckte die Achseln.
    «Wie bist du eigentlich von der Polizei
behandelt worden?» wollte er wissen.
    «Nicht besonders höflich, aber alles in
allem korrekt. Bei solchen Sachen ist ein Titel ausnahmsweise mal zu etwas
nütze, besonders auf dem Land.» Er hatte das Gefühl, als ob sich ein Abgrund
vor ihm auftäte, eine soziale Kluft — bodenlos und unüberbrückbar.
    «Aber warum fragst du? Haben sie dich
unter Druck gesetzt?»
    «Nein, nicht besonders.» Nachdem D.I.
Robinson abgelöst worden war, hatte er sich getraut, selbstbewußter
aufzutreten. «Am stärksten hat sie beschäftigt, was wir beide auf deinem Zimmer
gemacht haben. Van Tenke war ihnen offenbar gar nicht so wichtig...»
    «Mein Gott, du hast ihnen doch
hoffentlich nichts erzählt?»
    «Wofür hältst du mich? Im übrigen ließ
ihr Interesse an dir schlagartig nach, als sie erfuhren, daß Miss Kelly nackt
war...»
    «Sie war was ?»
    «Clarissa, ich bitte dich...» Sie waren
oben auf der Terrasse angekommen. Die Polizistin bekam jedes Wort mit, aber das
war ihm egal. «Nun häng dich doch nicht daran auf, ich habe in meinem Leben
schon mehr nackte Körper gesehen, als du dir überhaupt vorstellen kannst. Aber
letzte Nacht gab mir ein Körper, dein Körper, mehr Lust und
Befriedigung, als ich je für möglich gehalten habe. Zum erstenmal habe ich eine
Ahnung bekommen, was die Dichter meinen, wenn sie Liebe sagen, und verstanden,
warum Männer sich gegenseitig dafür umbringen... Ich habe mich in dir verloren,
begreif das doch. Ich weiß jetzt, was es heißt... zu lieben. Und ich bin gerne
bereit, wenn es sein muß, sogar vor Zeugen», fügte er übermütig hinzu, «bis ins
kleinste Detail die überwältigenden Gefühle zu beschreiben, die du in mir
hervorgerufen hast...»
    «Hör jetzt sofort auf!» sagte Clarissa,
über und über rot, und bewegte sich eilig in Richtung Tür.
    «Ein anderes Mal vielleicht mehr»,
sagte Hugh und grinste die Polizistin an. Sie verzog keine Miene. Ihr waren
Pferde lieber als Männer.
    Drinnen in der Empfangshalle nahm Hugh
Clarissa in den Arm und küßte sie auf ihre kalte Nase. «Bist du schon bei
Pringle gewesen?»
    «Nein, aber er hat mich für heute
nachmittag zu sich gebeten.» Sie zog einen braunen Umschlag aus der Tasche.
«Hier, lies.» Mr. Pringle hatte die Rückseite eines seiner Fragebögen benutzt.
«Ihr Einverständnis vorausgesetzt, möchte ich Sie heute um 17 Uhr 15 zu

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