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Prinzessin auf den zweiten Blick

Prinzessin auf den zweiten Blick

Titel: Prinzessin auf den zweiten Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON KENDRICK
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geregelt, Hoheit.“
    „Ich dachte, Prinz Sebastian könnte es gar nicht abwarten, der neue Herrscher zu werden?“, spottete Kaliq. „Nur schade, dass übersteigerte Ambitionen die besten Männer in wahre Geier verwandeln können. Glücklicherweise lasse ich mein Leben nicht von derartigen Ansprüchen regieren.“
    „In der Tat, Hoheit“, murmelte Abdul-Aziz mit einer weiteren Verbeugung. „Wünschen Sie einen Report darüber, wie der Tag verlaufen ist?“
    „Hältst du eine interne Familienfehde tatsächlich für so interessant?“, fragte Kaliq gedehnt und vollführte eine ungeduldige Geste mit der Hand, als sein Berater erneut einen bezeichnenden Blick in Elenis Richtung warf. „Also gut!“, stieß er brüsk hervor. „Dann gehen wir am besten in den Palast zurück, und du erzählst mir alles, was vorgefallen ist.“
    Jetzt schaute auch er zu Eleni, die sich keinen Millimeter gerührt hatte und nur stumm abwartete. „Oh, und übrigens, Aziz … mein neues Stallmädchen wird mich nach England begleiten, um sich das Polopony anzuschauen, von dem ich dir erzählt habe.
    „Sie begleiten, Hoheit …?“
    „Genau das sagte ich doch gerade, oder?“, knurrte Kaliq gereizt.
    „Aber Hoheit …“ „Aber was , Aziz?“
    Zwei schwarze Augen bohrten sich wie glühende Schwerter in die fast ebenso dunklen seines Beraters. „Willst du vielleicht andeuten, dass es Gerede geben könnte?“
    „Nun ja, Eure Hoheit …“
    „Dann kümmere dich darum! Eleni wird mich begleiten, und damit ist die Diskussion beendet. Wir werden morgen früh mit dem Jet fliegen. Verstanden?“
    Ohne die geringste Regung auf den dunklen Zügen, aber mit resigniertem Nicken, verbeugte sich Abdul-Aziz erneut, und Eleni fragte sich, wie er es ertrug, sein Leben lang die eigene Meinung für sich zu behalten.
    „Ja, Hoheit.“
    „Gut. Dann ist ja alles geregelt.“ Mit einem letzten Blick in Elenis Richtung wandte Kaliq sich ab.
    Eleni blieb mit klopfendem Herzen zurück und starrte der hohen, kraftvollen Gestalt des Prinzen nach, bis er aus ihrem Blickfeld verschwand.

8. KAPITEL
    „Du kannst meine Hand loslassen“, sagte Kaliq sanft. „Und deine Augen wieder aufmachen, kleine Eidechse. Es wird dir nichts geschehen.“
    Eleni hatte gar nicht gemerkt, dass sie sich an die Hand des Scheichs klammerte wie an einen Rettungsring. Zögernd lockerte sie ihren Griff und hob flatternd die Lider, nur um direkt in ein spöttisches dunkles Augenpaar zu schauen, das sie amüsiert musterte.
    Das irritierte sie so stark, dass sie gar nicht mehr wusste, ob sie sich mehr vorm Fliegen oder vor seiner beunruhigenden Nähe fürchten sollte. Nervös sank sie noch tiefer in den komfortablen Sitz des Luxus-Jets und schaute versuchsweise zum Fenster hinaus.
    „Ich fliege durch die Luft!“, rief sie ungläubig aus.
    „Oh, bitte komm mir jetzt nicht mit dem albernen Hexenkram!“, zog Kaliq sie auf. „Du wirst doch wohl schon vorher mal ein Flugzeug gesehen haben.“
    „Aber ich habe noch nie in einem gesessen, Hoheit!“
    „Es ist also dein erstes Mal … wie aufregend das sein muss …“, murmelte er abwesend.
    „Aufregend?“, quiekte Eleni, die noch keine Zeit gehabt hatte, sich von der abenteuerlichen Reise in dem riesigen Gelände-Jeep zu erholen, mit dem sie durch die von Palmen gesäumten Straßen Jaladhars zum Flughafen gefahren waren. „Überwältigend würde eher zutreffen!“
    „Na, wenn du immer so enthusiastisch auf Neues reagierst, steht uns ja noch Einiges bevor.“ Wieder sprach er mehr zu sich und dachte dabei in erster Linie an ein ganz besonderes, sehr intimes Erlebnis, das nur sie beide betraf.
    Träge ließ er seinen Blick über ihre immer noch provinziell wirkende Aufmachung wandern und überlegte, ob es vielleicht an der ungezähmten Haarfülle lag, die ihr in schimmernden Wellen fast bis zur Hüfte herabfiel. Wer immer diese Pracht bisher berührt haben mochte, ein Friseur war ganz sicher nicht dabei gewesen.
    „Hast du dir nie einen eigenen Wagen gewünscht, um selbstständiger zu sein und weiter herumzukommen?“, fragte Kaliq neugierig.
    „Ganz sicher nicht!“, kam es voller Überzeugung zurück. „Abgesehen davon, dass in den Wüstenregionen ein Pferd viel praktischer, schneller und zuverlässiger ist, macht der Gebrauch eines Wagens die Menschen nur träge und faul.“
    „Tatsächlich?“ Kaliqs Augen glitzerten. „Bezichtigst du mich etwa der Faulheit?“
    Eleni senkte den Blick, aber nicht den Kopf. „Ich weiß

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