Prinzessin Kate
um ein paar Papiere abzuholen, bevor sie wieder in ihr Elternhaus zurückkehrte. Ihr trotziger Auftritt an jenem Tag vermittelte der Welt die Botschaft, dass sie sich weigerte, in Selbstmitleid zu versinken.
Kate verbrachte noch ein paar Tage in Berkshire, ignorierte die lautstarken Spekulationen über die Trennung, pflegte ihr gebrochenes Herz und las tröstende Briefe – sie soll über 300 Briefe bekommen haben, selbst aus Australien schrieben ihr die Menschen –, während die Welt darauf wartete, was sie als Nächstes tun würde. Der Publicity-Manager Max Clifford schätzte, dass sie als die einzige Freundin, die je mit einem künftigen König zusammengelebt hatte, über 5 Millionen Pfund mit ihrer Geschichte verdienen könnte – doch es war unter Kates Würde, mit intimen Enthüllungen an die Öffentlichkeit zu gehen.
Am Donnerstag, nach einer Woche Urlaub »aus familiären Gründen«, fühlte sich Kate stark genug, nach London zurückzukehren und ihr altes Leben wieder aufzunehmen. Sie war fest entschlossen, dem Prinzen zu zeigen, was ihm entging. An jenem Abend traf sie, nachdem sie tagsüber gearbeitet hatte, ein paar Freunde im La Bouchée, einem Restaurant in Fulham, bevor sie im Mahiki auftauchte, wo William seinen Kummer sechs Tage zuvor ertränkt hatte.
Das war ein spektakulärer PR-Coup – der erste in einer Reihe von Manövern wie nach einem Drehbuch, das speziell darauf ausgelegt schien, die Aufmerksamkeit des Prinzen zu erregen und ihm zu zeigen, dass sie durchaus allein zurechtkam. In einem ausgeschnittenen 45-Pfund-Minikleid von Lipsy zu langen Stiefeln, die ein Stück Bein unbedeckt ließen, konnte ihr Auftritt in der Bar, wo sie einen Jack Daniel’s und Coca-Cola mit Guy Pelly, dem Vertriebsdirektor des Clubs und engen Freund von William, trank, wohl kaum unbemerkt bleiben. Sie verbrachte den größten Teil des Abends auf der Tanzfläche, bevor sie den Club um 2.30 Uhr verließ.
Einer ihrer Tanzpartner an jenem Abend, der Architekt Alex Shirley-Smith, war ganz begeistert von ihr. »Sie spielte mit ihrem Haar und schaute mich so über die Schulter an«, erzählte er der Daily Mail später. »Dann hatte sie sich plötzlich rückwärts auf mich zugedreht, sodass sie mit dem Rücken gegen mich lehnte. Sie machte ein paar sehr sexy Bewegungen, und sie sah absolut hinreißend aus. Sie war eine tolle Tänzerin. Dann wurde sie von einem ziemlich betrunkenen Typ weggezogen, der, glaube ich, zu ihren Freunden gehörte. Er dachte wohl, er wäre ihr Retter, doch als er sie wegzog, zwinkerte sie mir zu, und ich wusste, dass sie flirtete.« Er erzählte auch, was später am Abend, als »Unbelievable« von EMF gespielt wurde, passierte: »Wir spürten eine natürliche Anziehungskraft, und Kate machte einen Schritt vorwärts und schaute mich frech an, legte mir die Hände auf die Schultern, und wir sangen das Lied gemeinsam weiter, während wir tanzten.«
Eine Woche später, am 26. Mai, war Kate wieder in der Stadt unterwegs, in Williams altem Lieblingsclub Boujis, und genoss ihr Leben als Single in vollen Zügen. In einem schwarzen Minikleid und Stiefeln traf sie sich mit Freunden in einem Thai-Restaurant in Chelsea, bevor sie im Club weiterfeierte. William wird das wohl kaum entgangen sein.
Eine weitere klischeehafte Reaktion auf eine Trennung besteht darin, Sport zu treiben und abzunehmen, und Kate machte da keine Ausnahme. Doch statt Stunden im Fitnessstudio zu verbringen, schloss sie sich »The Sisterhood« an, einem Team rudernder Frauen, die den Ärmelkanal in einem Drachenboot überqueren und damit Geld für wohltätige Zwecke sammeln wollten. Sie hatten ihre männlichen Rivalen, »The Brotherhood«, herausgefordert, die 34 Kilometer über den Kanal von Dover nach Cap Griz Nez in der Nähe von Calais in einem Rennen zurückzulegen, und hatten seit November trainiert. Kate war eine der beiden Steuerfrauen.
Angeführt von Emma Sayle, 29, die sich einen Ruf als »die vornehmste Swingerin der Stadt« erworben hatte, blieb die Gruppe stets im Fokus der Öffentlichkeit. Emma hatte eine bunte Truppe mit teilweise etwas zweifelhaftem Vorleben eingeladen, sich »The Sisterhood« anzuschließen. Sie selbst, Tochter des früheren Diplomaten und Offiziers Guy Sayle, war vier Jahre über Kate in Downe House zur Schule gegangen. Berühmt-berüchtigt geworden war sie als Betriebsleiterin des Swinger-Clubs Fever und als Gründerin der Killing Kittens, eines Unternehmens, das Sexpartys organisiert.
Ihre beste
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