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Prinzessin oder Erbse

Prinzessin oder Erbse

Titel: Prinzessin oder Erbse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Voosen Jana
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übertroffen mit dem Menü und als er rauskommt, um die Gäste zu begrüßen, da öffnet sich die Tür und herein kommt eine wunderschöne, schwarzhaarige Frau. Das war ein Auftritt, sage ich dir!«
    »Kann ich mir vorstellen. Und Maximilian wird gespielt von diesem Schauspieler, den du toll findest. Wie heißt er noch?«
    »David Mory.« Ihre Stimme klingt weich wie Butter.
    »Aha. Na, auf den Knaben bin ich jetzt schon gespannt.«
    »Er ist der tollste Mann der Welt. Steht ganz oben auf meiner Liste«, schwärmt sie.
    »Liste?«
    »Na, die Liste. Darauf stehen die fünf Prominenten, mit denen man auch dann schlafen darf, wenn man in einer Beziehung ist, ohne dass der andere sauer wird.«
    »Verstehe, du hast zwar keinen Freund, aber vorsichtshalber schon mal eine Liste«, grinse ich und bremse dann ziemlich scharf vor einer auf Gelb springenden Ampel. Im Rückspiegel sehe ich den Wagen hinter mir bedrohlich auf mich zu rutschen, bevor er geschätzte fünf Zentimeter von meiner Stoßstange entfernt auf der schneebedeckten Straße zum Stehen kommt. Mein Hintermann hupt vorwurfsvoll, und ich hebe entschuldigend die Hand. Das fehlte jetzt noch, mit Schleudertrauma zum Vorstellungsgespräch.

    »Oh, du musst dich unbedingt mit ihm anfreunden, und dann bringst du ihn mit nach Hause, und ich koche Pasta, und wir trinken Rotwein und …«, plappert Julia, die von meinem Beinahe-Unfall anscheinend nichts mitbekommen hat, weiter.
    »Moment mal«, bremse ich ihre Begeisterung, »noch habe ich den Job nicht, und selbst wenn …«
    »Schon gut, man wird doch noch träumen dürfen.«
    »Ja, später«, gebe ich ungeduldig zurück. »Könnten wir jetzt bitte noch mal auf ›Liebe à la carte‹ zurückkommen. Ich habe gleich ein Vorstellungsgespräch und keinen blassen Schimmer. Das war also die Story der letzten fünf Monate? Und die schöne Unbekannte war der Cliffhanger der letzten Folge?«
    »Genau. Ich habe alles aufgenommen, wir könnten am Wochenende einen Marathon machen.«
    »Wenn ich den Job kriege – vielleicht«, bremse ich ihren Enthusiasmus. »Was weißt du noch?«
    »Nadja Reichert und David Mory sind angeblich ein Paar«, sagt sie etwas weniger gut gelaunt.
    »Tatsächlich? Woher weißt du das denn?«
    »Na, woher wohl? Das liest man doch in jeder Klatschzeitung. Hast du hinterm Mond gelebt in der letzten Zeit?«
    »Nein, hinter meinem Schreibtisch«, gebe ich bissig zurück.
    »Verzeihung, also, ich weiß es auch nicht so genau, es steht eigentlich jede Woche was anderes drin. Ach, da fällt mir ein, es gibt da noch Konstantin, einen Kellner, das ist auch ein ganz netter Kerl, der sie umwirbt, aber er ist eben bloß – na ja, nett eben.«
    »Und Maximilian hat diese Kombination aus männlichem
Sanftmut und gefährlichem Temperament, die einfach unwiderstehlich ist, richtig?«
    »Richtig.«
    »Nun denn, ich bin da.« Ich biege auf das Studiogelände ein, wo ich vor einer Schranke stehen bleibe und den uniformierten Mann im Portiershäuschen freundlich grüße.
    »Guten Tag, mein Name ist Stefanie May, ich habe ein Vorstellungsgespräch bei Herrn …«, Mist, wie heißt der Typ noch mal, »Sommerlein«, fällt mir da zum Glück wieder ein, »in der Presseabteilung.«
    »Moment, bitte.« Er greift zum Telefon. »Frau May hier für Herrn Sommerlein. Gut, ich lasse sie durch. Sie können fahren«, nickt er mir zu und drückt auf einen Knopf, woraufhin sich die Schranke vor mir hebt, »geradeaus, und wenn es nicht mehr weiter geht, nach links, an der Halle 2 vorbei, dann fahren Sie direkt auf ein rot gestrichenes Gebäude zu, dort müssen Sie in den zweiten Stock! Viel Glück!«
    »Danke. Julia, bist du noch da?«
    »Ja, ich bin hier. Wer war das?«
    »Der Portier. Also, vielen Dank, drück mir die Daumen! «
    »Und wie«, sagt sie so begeistert, dass ich lachen muss. »Toitoitoi!«
     
    In der Presseabteilung ist so stark geheizt, dass ich mir die dicke Winterjacke nebst Schal und Mütze herunterreiße, während ich den von Filmplakaten und Schauspielerporträts gesäumten Flur hinunterlaufe. Ich mache schnell noch einen Abstecher auf die Toilette und betrachte mich prüfend im Spiegel. Ich trage eine schmale
schwarze Hose, hochhackige Stiefel und eine weiße Bluse, ein gutes Outfit für den Besuch beim Arbeitsamt, aber für eine Fernsehproduktion doch reichlich spießig. Aber das kann ich nun auch nicht mehr ändern. In der feuchten Luft, draußen schneit es noch immer, kräuseln sich meine Haare noch stärker als

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