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Prinzessin oder Erbse

Prinzessin oder Erbse

Titel: Prinzessin oder Erbse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Voosen Jana
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denn aus?« Ich sehe an mir herunter.
    »Kleiner Kaffeeunfall.«
    »Nachher?«, fragt sie ahnungsvoll, und ich verziehe das Gesicht.
    »Natürlich nicht.«
    »Du bist ein solcher Tollpatsch«, meint sie kopfschüttelnd, und ich fühle mich jetzt doch genötigt, mich zu verteidigen.
    »Ich kann nichts dafür«, sage ich, während ich mich an ihr vorbeizwänge und meine Jacke an den letzten freien Haken unserer übervollen Garderobe hänge. »David Mory ist plötzlich reingekommen und da …« Ihr Aufschrei unterbricht mich.
    »Du hast ihn gesehen?« In die Hände klatschend, hüpft sie auf und nieder. »Komm rein. In die Küche, ich mache eine Flasche Wein auf, und du erzählst mir alles.« Auf halbem Weg macht sie noch einmal kehrt. »Sag mal, hast du eigentlich den Job?« Ich krame unter dem Stapel von Zeitschriften meinen etwas lädierten Arbeitsvertrag hervor und schwenke ihn triumphierend hin und her. Julia springt mir in die Arme.
    »Gratuliere!«
     
    Dann kocht Julia Spaghetti mit Tomatensoße für uns und verzichtet sogar darauf, sich über den Topf zu beschweren, der für die Nudeln natürlich viel zu klein ist. Trotzdem mache ich mir in Gedanken eine Notiz, dass ich ihr so schnell wie möglich den Spaghettitopf ersetzen muss. Sie saugt jedes Wort meiner Erzählung auf
wie ein Schwamm und nach dem Essen sitzen wir mit einer Flasche Rotwein am Küchentisch, verschlingen jedes Wort, das wir über David in den Klatschzeitschriften finden können, und benehmen uns auch sonst nicht wirklich unserem Alter entsprechend. Auch wenn ich mir zwischen Julias »Guck dir bloß dieses Bild mal an« und »Er ist ja sooo süüüß«-Ausrufen immer wieder einzureden versuche, dass es sich hier um reine Recherche für den neuen Job handelt, muss ich mir bei einem Blick in Davids goldgrüne Augen schließlich eingestehen: Ich bin total verknallt in den Typen. Und das, nachdem ich ihn ein einziges Mal für fünf Minuten gesehen habe. Was ist bloß los mit mir? Aber immerhin befinde ich mich ja in allerbester Gesellschaft, denn ich bin sicher, dass etwa eine Million weibliche Fans die gleichen Gefühle für David haben. Das kann ja heiter werden.

    TV-StarDavid Mory: Ich bin Single
    Auf der Suche nach der Traumfrau
    Ein offenes Bekenntnis, das vor allem die weiblichen Fans der erfolgreichsten deutschen Telenovela »Liebe à la carte« freuen dürfte.
     
    Auf dem Bildschirm bricht er Frauenherzen, doch privat ist er noch auf der Suche. In einem Interview sagte der Schauspieler jetzt: »Ich bin der Richtigen einfach noch nicht begegnet. « Dabei sollte man meinen, der charmante Mime könne sich vor Angeboten nicht retten. »Ich bin vielleicht zu schüchtern«, erklärte er weiter. »Ich merke meistens gar nicht, wenn eine Frau mit mir flirtet.« Auch wenn das nicht sehr glaubhaft klingt, können diese wunderschönen Augen lügen? Mit seinem Bekenntnis versucht der Frauenschwarm ein weiteres Mal das hartnäckige Gerücht auszuräumen, er habe ein Verhältnis mit seiner Kollegin Nadja Reichert. Soviel ist sicher, zumindest auf dem Bildschirm knistert es zwischen den beiden gewaltig. »Natürlich kommt man sich sehr nah, wenn man so viel Zeit miteinander verbringt. Aber wir sind nur gute Freunde«, betont David Mory. Auf die Frage, ob er denn nicht fände, dass die beiden ein wunderbares Paar abgeben würden, meint er lachend: »Was nicht ist, kann ja noch werden. « Eine Botschaft an Naja Reichert? So viel steht fest, genau wie in ihrer erfolgreichen Serie wird auch das private Liebesleben der beiden Schauspieler weiterhin für viel Aufregung sorgen.

Kapitel 3
    Am nächsten Morgen habe ich erstmal ganz andere Sorgen. Mich um sechs Uhr aus dem Bett zu quälen ist wider meine Natur. Als der Wecker neben mir zu klingeln beginnt, fühlen meine Augen sich an, als wären die Lider von innen mit Schmirgelpapier ausgelegt. Nicht einmal die Aussicht, heute möglicherweise David wiederzusehen, kann mich aufmuntern. Eher im Gegenteil. Wie soll ich einen Job machen, von dem ich, seien wir ehrlich, nicht die leiseste Ahnung habe, wenn ich ständig fürchten muss, dass dieser Adonis um die Ecke kommt und mich mit seinen goldgrünen Augen verzaubert? Alleine bei dem Gedanken daran beginnt mein Herz aufgeregt zu klopfen. Schon ein wenig munterer schwinge ich die Beine aus dem Bett und trete dabei auf meinen Arbeitsvertrag, der auf dem Fußboden liegt. Eigentlich wollte ich den gestern Abend noch durchgelesen haben, aber dann hatte ich doch keine

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