Prinzessin
scheinbar gemächlich zu Trent, tippte grüßend an die Krempe seines Huts.
Herrje , dachte Trent, der glaubt wohl, dass der Wilde Westen zurückgekehrt ist . Dann unterdrückte er ein Grinsen. In gewisser Weise war er das wirklich. Der Arsch auf dem Pferd lag mit seiner Annahme gar nicht mal so falsch.
»Du bist der Priester, richtig?«, fragte der Cowboy, und Trent verzog das Gesicht, als der Mann ausspuckte und ihn dabei knapp verfehlte.
»So ähnlich«, erwiderte er ruhig, obwohl er innerlich kochte. Was für ein ungehobeltes Arschloch! Aber gut, das Auftreten eines Menschen hatte nicht viel mit seinen tatsächlichen Qualitäten zu tun. Trotzdem sollte er mit Edward Lee wohl diesbezüglich ein Wort wechseln. Die meisten Personen neigten dieser Tage zu grob unhöflichem Verhalten, doch Personal sollte über ein gewisses Benehmen verfügen, selbst wenn man es ihm mit Gewalt in den Leib prügeln musste.
»Gut. Schau dir die Ware an, dann reden wir weiter.«
Trent schnaubte und schritt die Reihe der Gefangenen ab.
Seine bestellten Sklaven schienen guter Gesundheit zu sein. Sie litten zwar unverkennbar unter Durst und Müdigkeit, aber beides ließ sich bei einer Überstellung auf eine derartige Distanz kaum vermeiden, dafür leicht beheben.
Trent zwang mehrere Kiefer auf, um Zähne zu begutachten und Atem zu riechen. Bei anderen zerrte er die Hosen runter und ließ sie vor seinen Augen auf den Boden urinieren, um zu sehen, ob außer Pisse auch Blut und Eiter flossen. Kurz, er prüfte eingehend das angebotene Vieh, bevor er das Angebot in Betracht zog.
Und genauso aufmerksam, jedoch weit unauffälliger, beobachtete er die begleitenden Wächter, die ihm mehr und mehr missfielen.
Schließlich wandte er sich wieder dem Cowboy zu.
»Ich bin erstaunt, dass alle 50 angekommen sind. Drei davon kann ich nicht brauchen, die werden es nicht mehr lang machen«, sagte er, und der Reiter spuckte erneut aus.
»Zeig sie mir«, forderte er.
Trent führte ihn die Gruppe entlang und wählte willkürlich zwei Männer und eine Frau aus.
Der Cowboy winkte einem seiner Leute und ließ die drei aus der Reihe entfernen, stellte sie abseits und betrachtete sie.
»Was stört dich an ihnen?«, fragte er.
Trent schnaubte. »Ist doch nicht zu übersehen«, blaffte er. »Der Typ hier hat schiefe, faulige Zähne, nicht mehr alle vorhanden. Innerlich krank. Sieh dir bei ihm das Schuhwerk an«, forderte Trent den Cowboy auf und deutete auf die zerschlissenen, fadenscheinigen Schuhe aus Segeltuch. »Nass und klebrig von Eiter. Der verliert bald die Beine, das kann ich unmöglich gebrauchen. Und was die Frau anbelangt« – er streckte anklagend einen Finger in ihre Richtung – »eine so hässliche Visage verdirbt mir den Appetit. Die drei nehme und bezahle ich nicht. Mit dem Rest bin ich einverstanden.«
Der Cowboy musterte die Gestalten, nickte und spuckte erneut aus.
»Yeah, ich sehe, was du meinst, Priester«, sagte er, zog die Pistole und erschoss die Abgelehnten ohne weitere Umschweife. Dann steckte er die Waffe weg.
»Was die Bezahlung angeht, gibt es keinen Rabatt. Für die drei Kadaver musst du blechen. Und da unsere Transportkosten höher waren als ursprünglich veranschlagt, kommt ein Aufschlag von 20 Prozent dazu.«
Ah, darin also bestand das Problem. Die Idioten meinten ernsthaft, sie könnten den Preis in die Höhe treiben. Fast hätte Trent belustigt den Kopf geschüttelt. So viel Dummheit gehörte bestraft.
Blieb nur die Frage, ob hinter dieser erstaunlich dämlichen Aktion Edward Lee steckte, oder ob der Viehhirt und seine Begleiter eigenständig handelten. Das ließ sich einfach in Erfahrung bringen.
»Ich glaube nicht, dass ich einen Aufschlag zahle. Wir haben eine Abmachung, was den Preis betrifft. Der Rest ist mir einerlei«, erwiderte er.
Der Cowboy trat an ihn heran. »Hör mal zu, Priester, ich weiß nicht, wofür Knabenficker wie du all diese Sklaven benutzen wollen, und es ist mir auch scheißegal. Aber du brauchst sie, und ich liefere hier. Also sitze ich am längeren Hebel, weil du meine Ware dringend in die Finger kriegen willst. So einfach ist die Sache. Du zahlst, oder es wird dir leidtun.«
Trent schüttelte den Kopf. »Du hast mich nicht verstanden, Cowboy«, sagte er und hob einen Arm.
»Clawfinger!«, rief er. »Tötest du bitte das Pferd des Gentlemans?« Sein Arm fuhr senkrecht nach unten.
Die Augen des Cowboys weiteten sich. »Was?«, stieß er hervor, dann sackte sein Vieh zu Boden,
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