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Prinzessinnensöckchen (German Edition)

Prinzessinnensöckchen (German Edition)

Titel: Prinzessinnensöckchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin Benedikt
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Vorsitzender.«
    »Oha«, entfuhr es Carmen, was der Kellner, der ihnen soeben das Essen brachte, als ein Kompliment für die gewaltigen Portionen nahm und mit »Bei uns wird jeder satt« quittierte. Köhlers Augen begannen beim Anblick des Fleisch- und Klößebergs zu funkeln. Trübten sich allerdings schnell wieder ein.
    »Ha, Sponsoren! Ihre Geschäfte machen die, ihre Spielchen. Intrigen hier, Intrigen dort. Wolff... nun ja, das ist ne arme Sau. Guter Kerl eigentlich. Vertrauensselig, labil, wenn so einer so einem wie Pohland in die Hände fällt und Völkert auch noch assistiert, hat er keine Chance. Guten Appetit!«
    Den hatten sie. Als sie fertig waren, das heißt Köhler seinen Teller bis auf den letzten Soßenrest mit Brot ausgetunkt und Carmen nach der Hälfte kapituliert hatte, fragte Carmen, aus einer Eingebung heraus: »Mal ehrlich, Chef? Warum wollen Sie mich eigentlich unbedingt halten? Bin ich wirklich so unverzichtbar?«
    Er sah sie an, als habe sie ihm ein unsittliches Angebot gemacht. »Nutzen Sie meine irrationale Schwäche für Sie bloß nicht aus! Unverzichtbar ist nur die Luft zum Atmen und die wird immer schlechter. Ich bin eben Menschenfreund, punktum.«
    Wie er das sagte, war es gelogen. Was wusste sie eigentlich über Köhler? Dass er unverheiratet war, ein Mann in den Fünfzigern, ein Grobian. Der sich nicht zu fein war, ihr jetzt auch noch kommentarlos ein Stück Reh mit der Gabel vom Teller zu stechen.
    Sie sah ihm zu, wie er das Fleisch zerteilte und genüsslich zum Mund führte, die Augen dabei schloss. Was spielte sich hinter diesen Augen, hinter dieser Stirn ab? Die Szene aus dem Büro kam ihr in die Erinnerung zurück, Köhler ernst und gedankenverloren vor dem ausgeschalteten Monitor.
    Nein, sie wusste nichts von ihm. Vielleicht hatte er ein Geheimnis. Vielleicht ... roch er gerne an Mädchenfüßen?

27

    Köhler hielt Wort. Elke Wollgast sei bereit, mit der örtlichen Presse zu sprechen, halb sieben, bei ihr zu Hause – direkt nach dem Reporter der WILD-Zeitung. »Und apropos Win-Win, wo Sie doch so drauf stehen: Morgen früh um halb elf tagen die ANONYMEN SPIELER mit ihrem Freund Wolff im Diakonieheim. Hübsches Foto, hübscher zweispaltiger Bericht. Sonntags haben Sie ja nur mittags Dienst.« Er war einfach zu gut informiert, das wurde einem unheimlich.
    Eine Wandergruppe randalierte fröhlich im Café, sang das Lied von der schwarzbraunen Haselnuss und entwickelte eine Vorliebe dafür, sich den Kaffee einzeln in Tassen und nicht in Kännchen kommen zu lassen. Von Trinkgeld hatten sie auch noch nichts gehört. »Manchmal hasse ich meinen Job«, stöhnte Clara.
    Das Haus der Wollgasts lag nur wenige Straßen von Emily entfernt, ein ziemlich heruntergekommener Bau, um den sich ein verwilderter Garten ausbreitete, all das inmitten bürgerlicher Akkuratesse mit sorgsam gestutzten Rasenflächen, bei denen erkennbar die Nagelschere zum Einsatz gekommen war.
    Der Mann, der Carmen die Tür öffnete, mochte Anfang Fünfzig sein, sah aber älter aus. Was wohl daran lag, dass um seine Augen mehr Ringe lagen als ihr Träger Finger hatte. »Presse, ach so, ja. Kommen Sie mal rein, ne.« Das mickrige Männlein, um das ein Trainingsanzug schlotterte, ging voraus, öffnete eine Tür und rief »Für dich« hinein. Beachtete Carmen nicht weiter, öffnete eine zweite Tür, hinter der ein Fernseher Werbung ausstrahlte, und schlug sie hinter sich zu.
    Elke Wollgast saß auf dem Sofa und fuhr sich schnell noch einmal durch die Haare. Typ verblühte Landschönheit, taxierte Carmen, jünger als ihr Mann, geschickter im Umgang mit allerlei Make Up, genauso blond wie ihre Tochter und auch ihre Kleider hätten aus deren Schrank stammen können, nur ein paar Nummern größer. Enge schwarze Jeans und ein weißes Shirt mit rotem Glitzerjäckchen drüber.
    Carmen stellte sich vor, Elke Wollgast betrachtete sie interessiert. »Aber Sie sind doch... meine Nachfolgerin bei Pohland? – ich meine im Café.« Sie wurde rot. »Ja, auch. Nebenbei arbeite ich für das Blättchen, Sie haben ja mit unserem Chefredakteur telefoniert. So gut bezahlen die nämlich nicht.« Was der Wahrheit entsprach.
    Frau Wollgast nickte fahrig und kam gleich zum Thema. Sie mache kein Auge mehr zu, sie denke pausenlos an ihre kleine Hanna, so ein liebes Mädchen und so hübsch. Dieser Junge, natürlich. Sei der nicht schon achtzehn oder neunzehn? Und außerdem hätten sie Ausländer im Ort, das habe ja passieren müssen.
    Carmen ließ

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