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Prinzessinnensöckchen (German Edition)

Prinzessinnensöckchen (German Edition)

Titel: Prinzessinnensöckchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin Benedikt
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Einzelheiten geschildert – nee, sagen wir besser gelallt – was er mit Völkert alles anstellen wird, wenn er ihn in Bälde in die Handwerkerfinger kriegt. Der Wolff muss nen extra Sarg tischlern, so einen mit kleinen Fächern wie früher bei den Kaufläden, damit er alle Einzelteile von Völkert dort hübsch unterkriegt, verstehste? In die will dein Konditor den Völkert nämlich langsam und genüsslich hacken. Sehr lustig.«
    »Und?« Sie musste noch immer ziemlich doof aus der Wäsche gucken. Und unter lustig stellte sie sich etwas anderes vor.
    »Tja«, fuhr Kevin fort, »eine Zeitlang hat das die Leute, mich eingeschlossen, ja amüsiert. Dann hat aber der Wirt gesagt, Völkert sei doch eigentlich ganz in Ordnung, wo kämen sonst die Kredite für den Mittelstand her. Tz, der mit seiner Spelunke und Mittelstand! Jedenfalls hat ihm der Starke dann an den Kragen gehen wollen.«
    »Auftritt Kevin, der wackere Polizist«, ahnte Carmen murmelnd. »Jo« nickte der es ab. »Eigentlich hätte ich Starke mit auf die Wache nehmen und in eine Ausnüchterungszelle stecken müssen. Hat auch ein bisschen Sachschaden in der Kneipe gegeben, nun gut, hätte man auch so regeln können. Was mach ich aber? Ich schnapp mir deinen Konditor, setz ihn ins Auto, das er Gott sei Dank nicht gleich voll kotzt, fahr ihn heim und bring ihn brav ins Bettchen. Wo er hoffentlich immer noch liegt und schläft. So viel zur Zukunft des Cafés Alt-Oberwied. Rechne mal damit, dass dein Konditor morgen zu spät zur Arbeit erscheint.«
    Es sei nicht IHR Konditor, monierte Carmen. »Versteh ihn doch, Hanna ist seine Tochter und... oops.« Kevin hatte sich aufgerichtet. »Ach? Seine Tochter? Das hast du mir bestimmt gesagt und ich Idiot hab's wieder vergessen, oder?«
    »Äh... ja? Hast du das öfter, solche Ausfallerscheinungen?«
    Gut, da hatte sie den Bogen etwas überspannt. Er zog sie an sich und bestrafte sie mit einem Kuss, der ihr den Atem nahm. »Ich zeig dich an«, japste sie nach Luft schnappend. »Tu das«, antwortete er, »auf DEN Prozess lass ich es gerne ankommen. War es mir wert. Also Starke ist der Vater von Hanna? Das heißt, er hatte mal ein Verhältnis mit Elke. Donnerwetter, hätte ich dem Burschen gar nicht zugetraut.«
    »Ja, hatte er«, bestätigte Carmen, »deine Kombinationskraft ist schon beeindruckend. Aber sag mir jetzt lieber, was wir machen sollen. Reingehen und schauen, ob mit Emily alles in Ordnung ist? Dann hätten wir der guten Louise aber einiges zu erklären und darauf habe ich nun so gar keine Lust.«
    »Tja«, sagte Kevin wieder, »uns bleibt wohl nichts anderes übrig. Meldet sie sich immer noch nicht? Handy ausgeschaltet?« »Nein, sie geht einfach nicht ran. Moment, ich versuch's noch mal.«
    Sie wählte die Nummer, wartete. »Komisch. JETZT ist es ausgeschaltet... Komm, wir gehen rein.«
    Sie machte Anstalten auszusteigen, doch Kevin hielt sie fest. »Warte noch. Guck mal, der Junge.«
    Einer von diesen schlaksigen Kerlen, etwa in Emilys Alter. Er ging zielstrebig zum Haus der Schmitzens, öffnete das Gartentor, klingelte an der Tür.

39

    Rotkäppchen. So fühlte sie sich gerade. Das Rotkäppchen wandert durch den Wald und will der kranken Oma leckere Sachen bringen und da begegnet ihr der Wolf und der sieht aus wie dieser Typ, der ihr die Tür öffnete und »hey« sagte. Sie angrinste und sich schon drauf freute, wenn er sie endlich fressen durfte. »Komm rein.« Mann, sie ist so dumm wie dieses Rotkäppchen, sie geht wirklich rein.
    Oder Hänsel und Gretel, nur dass sie keinen Hänsel dabei hat. Hätte ja auch nix genutzt gegen die Hexe. »Du verpeilte Grete!« sagt Hanna manchmal zu ihr, wenn sie träumt oder irgendwas falsch macht. Ja. Sie war eine verpeilte Grete.
    Seine Wohnung war total versifft. Angeblich studierte er irgendwas, aber so sah er nicht aus. Überall standen Computer rum, auf einem erkannte sie das Logo für ihren Film. »Ich dachte, der is verkackt? Haste doch gesagt.« Sie versuchte es schnippisch hinzukriegen, war sich nicht sicher, ob ihr das gelungen war.
    »Na ja, schon, aber...« Er kratzte sich am Kopf und grinste noch übler als die ganze Zeit schon. »Ich bin halt Profi, ne?«
    Das glaubte sie ihm schon lange nicht mehr. Hatte es ihm eigentlich nie geglaubt. Okay, das mit dem Filmschnitt hätten sie alleine nicht hingekriegt und dann kommt eine und sagt, hey, ich kenn da nen coolen Typen, der macht das echt pro. Also sind sie hingeschoben und sie hatte sofort gemerkt, was los

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