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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Meinung nach auf dem Gewissen haben?"
    "Soll ich vielleicht auch noch Ihre Arbeit machen? Kommt nicht in Frage!"
    Rowland nahm auf einem der zierlichen Stühle Platz, die aussahen, als hätten sie ein Vermögen gekostet. Für einen so massigen Mann wie Rowland war das sicher nicht das geeignete Sitzmöbel, aber Robusteres gab es in diesem Raum nicht.
    Dominguez baute sich zu einer imposanten Pose auf und meinte: "Hören Sie, ich weiß, daß Dick Fowler kriminell gewesen ist. Ich hatte ihm eine Chance geben wollen, er hat sie nicht genutzt. Alles weitere interessiert mich nicht. Das Kapitel ist für mich damit abgeschlossen. Und zwar endgültig. Wenn sie mich jetzt entschuldigen würden. Mister Tanaka wird Sie hinausbegleiten..."
    Harry Dominguez drehte sich auf dem Absatz herum und wollte schon durch die Tür verschwinden, da hielt Walkers Stimme ihn zurück. "Einen Moment noch!" rief ihm der Privatdetektiv hinterher. Dominguez drehte sich herum und hob die Augenbrauen.
    "Was gibt es noch?"
    "Ich möchte, daß Sie sich noch etwas ansehen!" Jo holte das Zeitungsbild der Yonkers-Leiche heraus, trat nahe an Dominguez heran und hielt es ihm unter die Nase. Dominguez sah nur ganz kurz hin, oder besser: Er schielte für einen Sekundenbruchteil auf das Foto.
    "Kennen Sie die Frau?"
    "Nein."
    "Sehen Sie sie sich doch einmal richtig an!"
    "Ich sagte, daß ich sie nicht kenne. Das ist doch wohl genug, oder?"
    "Wie Sie meinen."
    Jo tat das Bild wieder beiseite und dachte: Der Kerl hat sie wiedererkannt! Wenigstens etwas, was bei der Sache herausgekommen ist!

    *

    Harry Dominguez trat an Fenster und blickte hinaus in den Garten. Er sah, wie Walker und Rowland in den Mercedes 500 SL stiegen und davonfuhren.
    Dominguez steckte sich eine Havanna an und nahm einen tiefen Zug. Das beruhigte ihn ein bißchen. Seine Gedanken wurden klarer. Wenig später hörte er, wie Tanaka in seinem Rücken auftauchte.
    Dominguez drehte sich nicht um.
    "Wir müssen sehen, daß unser Problem jetzt endlich gelöst wird!" schimpfte er. "Und zwar sehr schnell!"
    "Sie sollten sich keine Sorgen machen, Mister Dominguez", meinte Tanaka. "Wenn die etwas gegen Sie in der Hand hätten, wären sie ganz anders aufgetreten. Aber sie haben nichts."
    "Ich weiß. Und ich hoffe, daß das so bleibt."
    Tanaka kam näher heran und trat neben seinen Boß, der noch immer aus dem Fenster sah.
    "Wie wär's, wenn wir die Angelegenheit erst einmal eine Weile ruhen lassen, Boß?"
    Dominguez blies den Rauch seiner Havanna in einer langgezogenen Wolke aus dem Mund und schüttelte den Kopf. "Nein", meinte er. "Das kommt nicht in Frage! Dann verliere ich das Gesicht - und vielleicht noch mehr. Jeder wird dann denken, daß er mit mir machen kann, was er will!"
    "Ich glaube nicht, daß dieser Walker wirklich den Stoff hat", meinte Tanaka im Brustton der Überzeugung. "Sonst hätte er nie und nimmer die Polizei eingeschaltet."
    Aber da konnte Dominguez nur lachen. "Dieser fette Captain wäre nun wirklich nicht der Erste, der für einen Freund beide Augen zudrückt. Vielleicht hängt er sogar mit drin in der Sache! Im übrigen geht es auch gar nicht in erster Linie um den Stoff. Es ist mir ziemlich gleichgültig, wer ihn hat..."
    "Fowler hatte ihn jedenfalls nicht."
    "Nicht mehr, meinst du wohl."
    Tanaka nickte. "Ja."
    Dominguez drehte sich nun zu Tanaka herum und musterte ihn kritisch.
    "Ich hoffe nicht, daß du je auf ähnliche Gedanken kommst!" knurrte er mürrisch.
    "Ich bin ja nicht lebensmüde!"
    Dominguez lächelte. "Siehst du, genau das ist der Grund, warum die Sache keinen Aufschub duldet! Sonst kommen Leute wie du auf dumme Gedanken, Tanaka!"
    Tanakas Gesicht blieb unbeweglich.
    "Dieser Walker weiß, daß ich Fowler erledigt habe. Schließlich hat er mich darauf angesprochen."
    Dominguez' Augen wurden zu engen Schlitzen. "Woher kann er das wissen? Hat dich jemand gesehen?"
    "Keine Ahnung."
    "Du wirst schon eine Lösung für das Problem finden, Tanaka. Davon bin ich überzeugt!"

    *

    "Dominguez kannte das Mädchen", meinte Jo Walker an Rowland gewandt, der noch auf einen Sprung in Walkers Office in der 7th Avenue gekommen war. "Das ist für mich so sicher wie das Amen in der Kirche!"
    Rowland hob die Schultern.
    "Und was bitte schön bedeutet das? Der Mörder der Yonkers-Toten ist Dick Fowler gewesen, nicht Dominguez und seine Leute. Und außerdem wissen wir nach wie vor noch nichts über die Identität des Mädchens."
    "Wenn Dick Fowler tatsächlich seinen Chef um ein Kilo

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