Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
hätten, ihn zu hassen! Aber ich weiß nichts darüber."
    "Haben Sie nie über diese Dinge gesprochen?"
    Sie hob ihre schmalen Schultern und sah Jo offen an.
    "Wundert Sie das?"
    Nein, dachte Jo. Das Gegenteil wäre merkwürdig gewesen.
    "Damals, als aus Keith Nolan Jason Lorrimar wurde...", begann der Privatdetektiv dann und wurde sogleich unterbrochen.
    "Das wissen Sie auch?" fragte sie.
    Jo hatte keine Lust, ihr das genauer auseinanderzusetzen.
    "Worum ging es damals?"
    "Um einen Mafiosi, dem er fünfzehn Jahre eingebracht hat. Es war ein aufsehenerregender Prozeß, die Zeitungen waren voll davon."
    "Erinnern Sie sich an den Namen?"
    Sie sah Jo jetzt offen an. "Andy Carillo", murmelte sie dann wie in Gedanken. "Keith war in Carillos engste Umgebung einschleust worden und Carillo war natürlich wütend. Ich war im Gerichtssaal und habe gehört, wie er Keith gedroht hat. 'Dich mache ich kalt wenn ich wieder draußen bin!' hat er gerufen. Mir hat es fast das Blut gefrieren lassen, aber Keith schien das kaum berührt zu haben. Das sei normal, meinte er."
    "Und warum wurde aus Lorrimar schließlich Craven? Er hat ein zweites Mal seine Identität gewechselt."
    "Ich habe keine Ahnung. Er hat es mir nicht gesagt und ich habe auch nicht gefragt." Sie nahm ihre Handtasche von der Stuhllehne und machte damit deutlich, daß es nun Zeit für sie war. "Ich muß jetzt gehen, Mister Walker. Aber wenn Sie etwas herausfinden, dann wäre es schön, wenn Sie es mir mitteilen würden."
    Jo holte das Bild von Delcourt, dem Toten aus dem East River hervor und hielt es Joricia unter die Nase.
    "Noch eine Frage: Kennen Sie diesen Mann?"
    "Nein."
    "Ganz sicher?"
    "Ganz sicher."

    *

    Sie gingen hinaus. Joricia schloß die Haustür hinter sich ab und stieg dann in ihren Wagen. Ziemlich hastig setzte sie zurück und brauste anschließend davon. Die Sache hatte länger gedauert als eine Viertelstunde und so würde sie heute wohl zu spät in ihre Bank kommen.
    Als sie weg war, ging Jo über die Straße zu seinem Mercedes 500 SL. Während er den Schlüssel im Türschloß herumdrehte, hörte er, wie ein paar Dutzend Meter weiter ein Wagen angelassen wurde. Es war ein heller Cadillac mit dunkel getönten Scheiben. Der Wagen scherte aus seiner Parklücke heraus, beschleunigte und kam heran.
    In seinem Rücken hörte Jo dann ein Geräusch, das er nur zu gut kannte. Jemand hatte eine Pistole mit energischer Handbewegung durchgeladen. Jo wirbelte herum. Sein Griff ging unter die Jacke, wo er seine Automatic im Schulterholster stecken hatte, aber der Privatdetektiv erstarrte mitten in der Bewegung, als er in die Mündung blickte, die ihm sein Gegner entgegenhielt.
    Unter diesen Umständen hatte Jo keine Chance.
    "Schön ruhig bleiben!" zischte der Mann im grauen Anzug, der seine Waffe auf Jo gerichtet hatte. Der Anzug sah teuer aus und war mit Sicherheit von allerfeinster Qualität. Das Gesicht wurde durch eine überdimensioniert wirkende Sonnenbrille zum Teil verdeckt.
    Nur die Mundpartie war deutlich sichtbar. Und dort spielte ein zynisches Lächeln. Indessen war der Cadillac herangekommen und eine Tür hatte sich geöffnet.
    Der Mann im grauen Anzug trat an Jo heran, ließ ihn die Hände heben und zog ihm die Automatic aus dem Schulterholster. Der Schwenk des Pistolenlaufs sagte Jo dann ziemlich eindeutig, was er zu tun hatte. Er sollte in den Cadillac einsteigen, wo bereits jemand auf dem Rücksitz saß und ihn mit der Waffe in der Hand erwartete.
    Der Mann im grauen Anzug packte Jo beim Oberarm und Sekunden später saß er eingekeilt zwischen zwei Männern auf dem Rücksitz. Der Fahrer drückte aufs Gaspedal und ließ den Cadillac die Straße entlang brausen.
    "Vielleicht verraten Sie mir mal, was das ganze soll!" forderte Jo, obwohl er es sich zumindest zum Teil zusammenreimen konnte. Diese Männer hatten offenbar Joricia Nolans Haus observiert und er hätte sein Honorar dafür verwettet, daß es mit Leslie Craven alias Keith Nolan zu tun hatte.
    "Seien Sie still", erwiderte der Mann im grauen Anzug in eisigem Tonfall. Der Kerl, den Jo auf der anderen Seite neben sich hatte, trug einen schwarzen, wohlgepflegten Bart, der seinem Gesicht etwas Markantes gab.
    "Sie werden es früh genug merken!" sagte der Schwarzbart in einem Tonfall, in dem so etwas wie die Gewißheit der eigenen Überlegenheit lag. Er hat recht damit, so zu empfinden, schließlich hielten er und sein Komplize die Kanonen in der Hand.
    Immerhin, dachte Jo. Wenn sie vorgehabt

Weitere Kostenlose Bücher