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Privileg Venusgeist

Privileg Venusgeist

Titel: Privileg Venusgeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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nicht ein­ge­lau­fen.
    Was al­so hat­te ei­ne phan­tas­ti­sche Ma­schi­ne wie un­ser Zen­tral­rech­ner in die­ser ty­pisch ge­fechts­mä­ßi­gen Si­tua­ti­on zu tun?
    Er ver­zich­te­te auf je­des, vom Geg­ner leicht zu be­rech­nen­de Ge­walt­ma­nö­ver und den Auf­bau über­star­ker Schutz­schir­me. Sie hät­ten un­se­re ge­sam­te Ener­gie­ka­pa­zi­tät be­nö­tigt und letz­ten En­des doch nicht stand­ge­hal­ten.
    Ich be­merk­te an den Kon­trol­l­an­zei­gen, daß un­se­re Schir­me zwar ent­stan­den, aber nur bis zur Ab­wehr­gren­ze von Streif­schüs­sen oder se­kun­dären Ener­gie­ent­la­dun­gen.
    Der ge­sam­te Rest­strom, er­zeugt von laut­los lau­fen­den Re­ak­to­ren und don­nernd hoch­fah­ren­den Um­for­mer­bän­ken, wur­de in ein Ge­rät ge­lei­tet, von des­sen Exis­tenz wir bis­her nichts ge­wußt hat­ten.
    Wir be­merk­ten ein irr­lich­tern­des Glü­hen. Es preß­te uns auf die La­ger. Dann ge­sch­ah et­was, was wir auch bei dem Ge­walt­start vom Mond nicht er­lebt hat­ten; ein Be­weis da­für, wie ernst der Ro­bot die jet­zi­ge Si­tua­ti­on ein­stuf­te.
    Rund um die Schiffs­zel­le ent­stand ein fi­li­gran­haf­ter Ener­gie­kä­fig, des­sen Be­deu­tung mir erst klar wur­de, als die ers­ten, von den Kreu­zer­ge­schüt­zen aus­ge­schick­ten Strahl­bah­nen in großer Ent­fer­nung vor­bei­zuck­ten.
    Der­art ex­trem konn­ten mar­sia­ni­sche Ziel­au­to­ma­ti­ken über­haupt nicht vor­bei­schie­ßen; es sei denn, sie wur­den ge­stört.
    Un­ser po­sitro­ni­scher Kom­man­dant schi­en sich auf die­se Kunst vor­züg­lich zu ver­ste­hen.
    Er nahm die Fahrt aus dem Schiff, jag­te auf die leuch­ten­de At­mo­sphä­re der Ve­nus zu und bau­te zu­sätz­lich die bug­sei­ti­gen Prall­schir­me zur Ab­wehr der Gas­par­ti­kel auf. Die Mar­sia­ner schie­nen ge­nau ge­wußt zu ha­ben, wir man stär­ke­ren Schif­fen ein Schnipp­chen schla­gen konn­te.
    »Her­vor­ra­gend!« gab Han­ni­bal te­le­pa­thisch durch. »So et­was lernt man in ei­nem hun­dert­jäh­ri­gen Welt­raum­krieg. Nichts för­dert tech­no­lo­gi­sche Ent­wick­lun­gen al­ler Art der­art schnell wie lan­gan­hal­ten­de Krie­ge.«
    »Das ist für mei­nen Ge­schmack ein zu ho­her Preis, Klei­ner. Ir­gend­wie geht das im­mer ins Au­ge. Vor­sicht, un­ser po­sitro­ni­scher Freund scheint auch nur mit Was­ser zu ko­chen.«
    »Irr­tum! Die Geg­ner ha­ben ein Ge­gen­mit­tel. So­eben neu­tra­li­sie­ren sie un­ser Stör­feld – und jetzt tref­fen sie auch! Großer Tu­madschin-Khan, wo blei­ben die Ret­ter?«
     
     
5.
     
    Die Fra­ge, wie be­schä­mend es für einen Men­schen ist, sich hun­dert­pro­zen­tig der In­itia­ti­ve ei­nes Ro­bo­ters aus­zu­lie­fern, war für uns zweit­ran­gig ge­wor­den.
    Der so­gh­mo­li­sche Be­fehls­ha­ber war nicht nur ein ent­schlos­se ner und of­fen­sicht­lich in­tel­li­gen­ter Mann – er ris­kier­te auch we­sent­lich mehr als die bei­den an­de­ren Kom­man­dan­ten, die ich im Ver­lauf un­se­res groß­an­ge­leg­ten Un­ter­neh­mens ken­nen­ge­lernt hat­te.
    Es wur­de im­mer deut­li­cher, daß die Re­gie­rung von So­gh­mol au­ßer drei erst­klas­si­gen Raum­schif­fen auch her­vor­ra­gen­de Be­sat­zun­gen auf den Weg zum Mars ge­schickt hat­te.
    Das un­ver­hoff­te Auf­tau­chen die­ser In­tel­li­genz­we­sen hat­ten wir uns selbst zu­zu­schrei­ben.
    Wir wa­ren ge­zwun­gen ge­we­sen, die hyp­no­sug­ge­s­tiv be­gab­ten Or­ghs zu be­ein­dru­cken und ein ga­lak­ti­sches Schau­spiel ab­lau­fen zu las­sen, das in sei­nen we­sent­li­chen Grund­zü­gen die Funk­ti­ons­be­reit­schaft des Ro­bot­gi­gan­ten NEW­TON in sich ein­ge­schlos­sen hat­te.
    Da­durch war es zu ei­ner Fül­le von vor­ge­täusch­ten Hy­per­funk­sprü­chen ge­kom­men, die man nicht nur auf dem Pla­ne­ten So­gh­mol ge­hört und ein­ge­peilt hat­te.
    Nach mensch­li­chem Er­mes­sen hat­ten wir wei­te­re Be­su­cher zu er­war­ten; aber vor­erst hat­ten wir es nur mit den So­gh­mo­lern zu tun.
    Nach der Neu­tra­li­sie­rung un­se­res Stör­schirms hat­te sich der geg­ne­ri­sche Kom­man­dant zu ei­ner Maß­nah­me ent­schlos­sen, die

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