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Privileg Venusgeist

Privileg Venusgeist

Titel: Privileg Venusgeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ge­fähr­ten konn­te es nicht bes­ser er­ge­hen.
    »Was den­ken Sie, wie sich das Ge­räusch an­ge­hört hät­te, wenn die drei mar­sia­ni­schen Hy­per­schall­bom­ben vor dem un­ge­schütz­ten Schiff oder in­ner­halb der ›1418‹ hoch­ge­gan­gen wä­ren? Mei­ne Her­ren – ich muß ge­ste­hen, un­ver­ant­wort­lich lan­ge ge­zö­gert zu ha­ben! Das pas­siert mir nicht wie­der.«
    Es dau­er­te fast zehn Mi­nu­ten, bis sich die Er­re­gung ge­legt hat­te. Im­mer­hin war man sich ei­nig ge­wor­den, daß die weib­li­chen We­sen kei­ne Frau­en ge­we­sen wa­ren. Oder doch? Hat­te es sich un­ter Um­stän­den um sug­ge­s­tiv be­ein­fluß­te Über­le­ben­de der CA­PEL­LA ge­han­delt?
    May­kofts Vi­deo­an­ruf er­lös­te mich von den letz­ten Zwei­feln.
    »An Ex­pe­di­ti­ons­chef: Sir, wir ha­ben die Ex­plo­si­on und den Sand­sturm gut über­stan­den. Wir sind in der Kup­pel. Hier lie­gen fünf To­te, drei Frau­en und zwei Män­ner. Die Lei­chen sind mu­mi­fi­ziert, aber Dr. Ta­res­cu scheint so­eben ei­ne un­an­ge­neh­me Ent­de­ckung zu ma­chen. Mo­ment, ich schal­te um.«
    Ich hör­te je­mand laut schlu­cken. Es war Han­ni­bal. Sein Kehl­kopf be­weg­te sich stän­dig. Der­art ver­stört hat­te ich den Klei­nen sel­ten er­lebt.
    »Die­se Bes­ti­en!« flüs­ter­te er. »Das kann nicht wahr sein.«
    »Dr. Phram Ta­res­cu spricht«, klang ei­ne Stim­me auf. Gleich­zei­tig sa­hen wir auf ei­nem Schirm die Auf­nah­me sei­ner Mi­kro­ka­me­ra.
    »Die fünf Men­schen sind an Sau­er­stoff­man­gel ge­stor­ben. Die Män­ner schei­nen den Frei­tod ge­wählt zu ha­ben, als die La­ge aus­sichts­los wur­de. Die Schuß­ver­let­zun­gen wei­sen dar­auf hin. Die Frau­en glei­chen den Ge­schöp­fen, die sich uns als Dr. Gra­cand, Ho­race Pil­gron und Loui­se Le­beau vor­ge­stellt ha­ben. Die sterb­li­chen Über­res­te sind mu­mi­fi­ziert, je­doch müs­sen sie bis vor kur­z­er Zeit Ve­nus-Raum­an­zü­ge ge­tra­gen ha­ben. Den To­ten wur­den die Druck­pan­zer erst kürz­lich ab­ge­nom­men! Da ist aber noch et­was.«
    »Was?« er­kun­dig­te ich mich mit schwe­rer Zun­ge. Das Grau­en droh­te mich zu über­man­nen.
    »Es fällt mir nicht leicht, mei­nen Ver­dacht zu äu­ßern, aber ich ha­be in die­ser Hin­sicht ge­wis­se Er­fah­run­gen. Auch wir ver­wen­den bei ver­schie­de­nen Ver­su­chen ab­ge­stor­ben er­schei­nen­des Ge­we­be, um min­des­tens ei­ne Zel­le re­ak­ti­vie­ren zu kön­nen. In ihr sind al­le Cha­rak­te­ris­ti­ka als Mikro­bau­stei­ne ver­an­kert und un­ter Um­stän­den wie­der auf­bau­bar.«
    »Was ha­ben Sie fest­ge­stellt, Doc?« un­ter­brach ich ihn schwer at­mend.
    »Wahr­schein­lich des Rät­sels Lö­sung. Aus den Kör­pern der Frau­en wur­den grö­ße­re Ge­we­be­mas­sen her­aus­ge­trennt. Wenn es die so­gh­mo­li­sche Wis­sen­schaft ver­steht, dar­aus ei­ne bio­lo­gisch le­ben­de Nach­ah­mung her­zu­stel­len, ha­ben Sie tat­säch­lich auf drei ir­di­sche Frau­en ge­schos­sen; oder auf das, was von ih­nen stamm­te und syn­the­tisch auf­ge­stockt wur­de. Dar­über soll­ten Sie sich aber kei­ne Ge­dan­ken ma­chen.«
    »Be­stat­ten Sie die sterb­li­chen Über­res­te«, bat ich ihn nie­der­ge­schla­gen.
    »Da­für wird kei­ne Zeit mehr sein«, dröhn­te May­kofts Stim­me da­zwi­schen. »Hal­lo, Al­li­son, das wird Sie in­ter­es­sie­ren! Im Hin­ter­grund der Kup­pel steht ein Ge­rät, das ga­ran­tiert nicht auf der Er­de ge­baut wur­de. Se­hen Sie die pa­go­den­ar­ti­ge Spi­ra­le? Ja …? Gut, dann zeich­nen Sie das Bild auf, denn das Ding dürf­te bald ex­plo­die­ren. Es glüht im­mer stär­ker auf. Gent­le­men, wenn das nicht ei­ne Art Sen­der ist, mit dem die Bio­ko­pi­en An­wei­sun­gen und Er­in­ne­run­gen er­hiel­ten, will ich hier­blei­ben, bis das Ge­rät hoch­geht. Wir ver­schwin­den, En­de.«
    Ich blick­te auf den Zeit­mes­ser. Es war 20:42 Uhr am 26. Ok­to­ber 2010.
    Wir sa­hen May­kofts Glei­ter mit ho­her Fahrt das Ener­gie­gat­ter pas­sie­ren. Er um­fuhr die lang­sam ab­küh­len­de Ein­schlag­mul­de un­se­rer Strahl­bahn. Sie hat­te ei­ne einen Ki­lo­me­ter lan­ge Schnei­se in den Bo­den

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