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Privileg Venusgeist

Privileg Venusgeist

Titel: Privileg Venusgeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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mir. Ich gel­te als Ret­ter der Mensch­heit.«
    »Die Hil­fe­leis­tung durch die Mensch­heit ist für uns be­deu­tungs­los.«
    »Das soll­ten Sie nicht un­ter­schät­zen«, warn­te ich. »Der Ro­bot­kom­man­deur ZON­TA ge­horcht mei­nen Be­feh­len. Er ist an­ge­wie­sen wor­den, die ir­di­schen Trup­pen­ein­hei­ten nicht nur zu dul­den, son­dern sie tat­kräf­tig zu un­ter­stüt­zen. Hin­sicht­lich der Schwie­rig­kei­ten, die Sie mit dem Mars­ge­hirn und in ver­stärk­tem Ma­ße mit dem hie­si­gen Ve­nus­be­fehls­ha­ber hat­ten und ha­ben, wür­de ich Ih­nen zu ei­nem schnel­len Ent­schluß ra­ten. Kom­man­dant – ge­ben Sie das Schach­spiel auf. Klä­ren Sie end­lich die Fron­ten! Ich bin be­reit, Ih­nen einen Teil der mar­sia­ni­schen Hin­ter­las­sen­schaft zu über­las­sen. Auf kei­nen Fall wer­de ich je­doch so­gh­mo­li­sche Kom­man­dos in mei­nem Hei­mat­sys­tem dul­den.«
    »Frü­her wa­ren Sie an­de­rer An­sicht«, ent­geg­ne­te er leb­haf­ter. Mir schi­en, als wä­re er er­regt. »Mei­nem Ex­pe­di­ti­ons­lei­ter, To­erc-Ci­vre, bo­ten Sie den Mars, die Ur­sprungs­welt mei­ner Vor­fah­ren, als stän­di­gen Stütz­punkt an. Sie selbst be­an­spruch­ten die Herr­schaft über die Er­de und den ir­di­schen Mond.«
    »Nicht nach­ge­ben!« warn­te Han­ni­bal te­le­pa­thisch. »Der Kna­be hat kei­ne Ah­nung, zu wel­chen Zu­ge­ständ­nis­sen wir sonst noch be­reit­ge­we­sen wä­ren.«
    Ich muß­te mei­ne frü­he­re Aus­sa­ge kor­ri­gie­ren. Er war gut in­for­miert. Ich hat­te kei­ne an­de­re Wahl, als die kom­pro­miß­lo­se Hal­tung ei­nes sich mäch­tig füh­len­den Man­nes ein­zu­neh­men. Das konn­te den er­hoff­ten Er­folg einen­gen, oder so­gar un­mög­lich ma­chen.
    »Das ist rich­tig. Ihr Kom­man­deur hät­te sich schon auf dem Mars mit mir ei­ni­gen sol­len. Statt des­sen woll­te er mich be­sei­ti­gen. NEW­TONS Ein­grei­fen zu mei­nen Guns­ten gab nicht nur mir zu den­ken, son­dern si­cher­lich auch Ih­nen, Kom­man­dant. Sie glau­ben doch wohl nicht ernst­haft, ich lie­ße mich mit ei­ner sol­chen Rücken­de­ckung auf mehr Zu­ge­ständ­nis­se ein als not­wen­dig? Wenn wir nicht zu ei­ner Ei­ni­gung ge­lan­gen, las­se ich es end­gül­tig auf die ge­walt­sa­me Ent­schei­dung zwi­schen Ih­nen und mir an­kom­men. In die­sem Fall wer­de ich die Nut­zung der Mars­hin­ter­las­sen­schaf­ten ver­wei­gern. Ich wür­de mir das an Ih­rer Stel­le über­le­gen.«
    Aus sei­nem Schwei­gen ging her­vor, daß er in zwei Ver­hand­lungs­punk­ten am kür­ze­ren He­bel­arm saß. Ein­mal hielt er mich tat­säch­lich für einen macht­lüs­ter­nen, ver­rä­te­risch ein­ge­stell­ten GWA-Schat­ten, und zum an­de­ren konn­te er sich noch im­mer nicht vor­stel­len, durch wel­che Um­stän­de das MARS­HU-Schlacht­schiff tat­säch­lich ver­nich­tet wor­den war.
    Er muß­te an der Wirk­sam­keit sei­nes Groß­ko­da­tors zwei­feln. Das hät­te er na­tür­lich nicht ge­tan, wenn er ge­wußt hät­te, daß NEW­TON nicht ak­tiv an­ge­grif­fen hat­te.
    »Sie soll­ten nicht mehr lan­ge über­le­gen, Mae­rec-Taarl«, dräng­te ich. »Das ist un­ser vier­tes Ge­spräch. Al­le De­tails sind be­spro­chen wor­den. Ich schla­ge Ih­nen er­neut vor, die Ver­hält­nis­se auf die­sem Pla­ne­ten mit mir ge­mein­sam zu klä­ren. Oder muß ich Ih­nen noch­mals ver­si­chern, daß al­lein kei­ner von uns den po­sitro­ni­schen Ve­nus­kom­man­deur zur Dienst­leis­tung her­an­zie­hen kann? Das ge­lingt uns nur ge­mein­schaft­lich. Ich bin nicht dar­an in­ter­es­siert, die letz­te Bas­ti­on der Mar­sia­ner un­er­forscht zu las­sen. Sie doch auch nicht, oder?«
    Er schwieg be­harr­lich. Jetzt hät­te ich et­was da­für ge­ge­ben, einen Blick in sei­ne Au­gen wer­fen zu kön­nen. Viel­leicht wa­ren sie doch ein Re­flek­tor sei­ner Ge­füh­le; aber ich konn­te au­ßer ei­nem kris­tall­ar­ti­gen Glit­zern tief un­ter den Kno­chen­wüls­ten kei­ne Re­gung er­ken­nen.
    »Er beißt an«, teil­te Han­ni­bal mit. »Ki­ny und ich kön­nen zwar kei­nen Ge­dan­ken auf­fan­gen, all­mäh­lich be­kom­men wir aber einen Über­blick über die

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