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Privileg Venusgeist

Privileg Venusgeist

Titel: Privileg Venusgeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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schnell wie­der auf.
    Kenji sah mich zwin­gend an. Er woll­te mir et­was mit­tei­len.
    Ich tas­te­te pa­ra­psy­chisch nach sei­nem Be­wußt­seins­in­halt und er­faß­te sei­ne Ge­dan­ken. Er rief mich in­di­rekt an.
    »Ich neh­me an, Sie hö­ren mich jetzt, Sir. Ich se­he kei­nen gang­ba­ren Weg mehr. Sie soll­ten ver­su­chen, die Fes­tung schnells­tens zu ver­las­sen, aber da­für zu sor­gen, daß Sie und der So­gh­mo­ler noch­mals ein­ge­las­sen wer­den. Wir könn­ten in der Zwi­schen­zeit ver­su­chen, ei­ne wirk­lich or­tungs­si­che­re Waf­fe an Ih­rem Kör­per an­zu­brin­gen.«
    Han­ni­bal hat­te mit­ge­hört. Er nick­te Nis­hi­mu­ra flüch­tig zu und rief mich an.
    »Das könn­te die Lö­sung sein. Wir ha­ben das Ziel er­reicht und doch nicht ge­won­nen.«
    »Doch!« un­ter­brach ich ihn mit ei­nem kur­z­en Im­puls.
    Er riß ver­ständ­nis­los die Au­gen auf. Kenji wur­de auf­merk­sam, al­ler­dings kam er dies­mal nicht auf die rich­ti­ge Idee.
    Die So­gh­mo­ler be­ob­ach­te­ten uns arg­wöh­nisch. Das Ve­nus­ge­hirn mel­de­te sich noch nicht. Wor­auf war­te­te es? Hat­te es uns Men­schen wirk­lich »lie­ber«, wie Al­li­son mein­te? Woll­te mir der Ro­bot ei­ne Chan­ce ge­ben; ei­ne, die ihn auf Grund sei­ner Alt­pro­gram­mie­run­gen er­mäch­tig­te, uns bei­zu­ste­hen und den so­gh­mo­li­schen Quo­ti­en­ten­be­rech­tig­ten zu schä­di­gen?
    Fast hat­te ich den Ein­druck, als wä­re der große Raum von ei­gen­tüm­li­chen Schwin­gun­gen er­füllt. Han­ni­bal spür­te es eben­falls.
    »Es flüs­tert je­mand. Nein, das ist ein Rau­nen«, gab er durch. »Ver­stehst du das?«
    »Ich hof­fe es. Ab­schal­ten, Klei­ner, auf kei­nen Fall te­le­pa­thisch ein­grei­fen.«
    Ich faß­te in die Brust­ta­sche mei­ner leich­ten Bord­kom­bi­na­ti­on und zog den Ko­da­tor her­vor. Als ich ihn auf­klapp­te, rief mich Mae­rec-Taarl an.
    »Was be­ab­sich­ti­gen Sie, HC-9? Die Zeit der Part­ner­schaft dürf­te ge­kom­men sein. Wir ha­ben bei­de ver­lo­ren.«
    Die Stim­me drang aus mei­nem Arm­band-Viel­zweck­ge­rät. Wenn es dar­in ei­ne Not­wehr­waf­fe in Mi­kro­for­mat ge­ge­ben hät­te, wä­re es mir eben­falls ab­ge­nom­men wor­den.
    Ich ant­wor­te­te, in­dem ich den lin­ken Arm an­win­kel­te und das Mi­kro­phon nä­her vor den Mund brach­te.
    »Ich bin zu der glei­chen Auf­fas­sung ge­kom­men. Das Ve­nus­ge­hirn läßt sich Zeit. Wir soll­ten es ge­mein­sam an­ru­fen. Ein­ver­stan­den?«
    Er er­hob be­stä­ti­gend die Hand und schal­te­te an sei­nem über dem Gür­tel hän­gen­den Hy­per­dim­sen­der. Er war un­ge­fähr­lich, sonst hät­te er ihn nicht be­hal­ten dür­fen.
    Dies­mal sprach er in ein Mi­kro­phon, das er ei­ner Hal­te­rung au­ßer­halb der Ver­klei­dungs­ble­che ent­nahm.
    Ich war­te­te nicht mehr län­ger.
    Als Mae­rec-Taarl an­ge­strengt sprach und voll­kom­men ab­ge­lenkt war, kon­zen­trier­te ich mich auf Ki­ny. Ich be­merk­te noch, daß Han­ni­bal ei­ne be­tont le­ge­re Hal­tung ein­nahm. Ihm wa­ren mei­ne in der Kon­zen­tra­ti­ons­pha­se ver­gla­sen­den Au­gen nicht ent­gan­gen.
    »Ki­ny, hörst du mich?«
    Sie ant­wor­te­te au­gen­blick­lich.
    »Aus­ge­zeich­net, Sir. Ich ha­be auch al­le Über­le­gun­gen mit­be­kom­men. Seit­dem der große Schutz­schirm über dem Ein­gangs­bun­ker er­lo­schen ist, gibt es nur noch Rand­stö­run­gen. Sie wer­den von den an­de­ren Schirm­glo­cken er­zeugt.«
    »Die ste­hen al­so noch?«
    »Ja, na­tür­lich! So un­vor­sich­tig, wie Sie den­ken, ist der Ve­nus­geist nicht. Er hält sich al­ler­dings an die Ge­mein­schafts­be­feh­le. Ih­ren Stand­ort kön­nen wir an ei­ner ener­gie­frei­en Schnei­se er­ken­nen. Sie be­fin­den sich min­des­tens zehn Ki­lo­me­ter vom Ein­gangs­bun­ker ent­fernt. Rechts und links des Weges, den Sie un­ter dem Bo­den zu­rück­ge­legt ha­ben, ra­gen die Ener­gie­mau­ern der an­de­ren Ab­wehr­glo­cken in den Him­mel.«
    »Ki­ny – ge­nau zu­hö­ren, kei­ne Fra­gen stel­len und so­fort mei­ne An­wei­sun­gen be­fol­gen. Kei­ne Fra­gen, ist das klar?«
    »Ja, Sir«, ent­geg­ne­te sie zö­gernd.
    »Be­fehl an Ma­jor

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