Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt
Zeittakten, für alle Lernstile, Präferenzen und Begabungen im Internet bereitzuhalten.
Ja, ich weiß, die derzeitigen Lehrgänge sind meist noch ungenügend, zum Teil dümmlich oder unprofessionell. Ja, ich weiß, aber es gibt ungleich mehr untaugliche Bücher wie »Abi schneller in 30 Stunden«. Jeder kann so etwas publizieren oder ins Netz stellen. Aber wir brauchen nicht Tausende solcher Kurse, sondern nur ein paar – weltweit! Das müsste doch zu schaffen sein?!
Auf welche Weise? Ich bin derzeit dabei, für eine OpenSource-Bewegung zu werben …
»Collaborative Learning, Living, Culture, Creation, Innovation, Emotion, Vision«
Das Internet umspannt die Welt, die zum globalen Dorf wird. Wir können weltweit ohne Grenzen zusammenarbeiten. Das Modewort »collaborative« macht schon länger die Runde.
Wir sehen verschiedene Zusammenarbeitsformen:
• Globale Telefonkonferenzen und Videokonferenzen
• Internationale Teams
• Gemischte Forschungsverbünde aus Instituten und Firmen
• Weltweite Entwicklung von Produkten, die überall vermarktet werden sollen
• Internetpatenschaften
• Gemeinsames Engagement für »Sinn« (Wikipedia, Greenpeace, die Facebook-Revolution in Ägypten)
• Häufige Auslandslandaufenthalte werden die Regel, auch bei Studenten und Schülern
Wir kommen mit allen anderen Kulturen in Berührung, das Internet führt zu Aufklärungsrevolutionen in Diktaturen wie das frühere »Westfernsehen« in der DDR. Die Welt beginnt ein ganz ungewohntes Zusammenrücken und Zusammenleben. Die Arbeitsteilung erfolgt weltweit.
Wo sollen wir das lernen? Im Hörsaal? Vor der Kreidetafel? Warum kann der Unterricht nicht auch zusammen mit Schulklassen in den USA oder in Brasilien stattfinden? Warum kann nicht jeder deutsche Schüler einen Schüler in einem unterentwickelten Land fördern? Direkt! Nicht nur durch das Spenden von einem Sack Reis.
Es gibt hier ein weites Feld von Möglichkeiten, die Digital Natives wären begeistert, die Schulräte wahrscheinlich nicht. Die modulare Struktur der Lehrpläne und der einheitlichen Prüfungen sind mit individuellen Bildungshistorien und weltweit verstreuten (und damit unvergleichbaren) Aktivitäten unvereinbar.
Open-World-Professionalitätsportale und -Netze
Dieses weite Feld der Möglichkeiten muss erst noch eröffnet werden. Wie werden wir virtuelle Paten eines Sudanesen? Woher nehmen wir Planspiele für Wirtschaftsunterricht? Oder virtuelle Experimente, die wir mit Statistikprogrammen auswerten? Warum gibt es in Wikipedia noch keine Präsentationen zu typischen Lehraufgaben? Könnten wir dort nicht Super-Luxus-Sprachkurse anbieten? Programme zum Komponieren, dazu alle nötigen Rhythmen und Vorlagen für Karaoke? Alle Noten, auch gleich zum automatischen Abspielen auf Computern? Könnten wir nicht Baukästen wünschen, mit denen wir Elektrifizierung lernen oder generell virtuelle Experimente starten können?
Wir müssten Lexika haben, die Antworten in verschiedenen Schwierigkeitsgraden geben oder für unterschiedliche Altersgruppen oder Kulturen. Alle Texte gäbe es zu lesen und zu hören. Die Sekundärliteratur stünde dabei.
Für jedes Tier, jede Pflanze, jede ärztliche Behandlung, jede Autoreparatur jeder Marke wäre ein kleines Video da. Alle Beipackzettel von Medikamenten wären zu finden, alle Produkte mit Bedienungsanleitung. Alle Kunstwerke wären zu sehen – als Bild oder als Video, zusammen mit Erklärungen. Alle geschichtlichen Ereignisse, alle Biografien …
Kurz: Ich möchte das gesamte Kulturgut, das sich in Schrift, Audio, Video, Planspiel, Präsentation, Experimentierkasten, Geo-System, Landkarte oder sonstwie darstellen lässt, gut sortiert ins Netz stellen.
Die heutige Bibliothek ist nicht so sehr viel weiter als die von Alexandria in Ägypten. Dort lagerten bis zur Feuerkatastrophe zur Zeit Ceasars etwa 500.000 bis 700.000 Schriftrollen, was heute knapp 100.000 Büchern entspräche (die Legende berichtet von einer Inschrift »Hier ist der Platz zur Heilung der Seele«, was natürlich etwas anderes, mehr Geistiges meint – die ägyptische Seele »Ba« ist ein anderer Begriff). Die Library of Congress kommt heute auf mehr als 30 Millionen Bücher, aber es sind immer noch Schriften wie im alten Ägypten.
Jetzt könnten wir zu einem großen multimedialen Sprung ansetzen und »alles« ins Internet stellen! Alles, alles, alles!
Das wird leider nicht so einfach sein, weil sich irgendwelche Gremien wohl erst viele Jahrzehnte
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