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Profit

Profit

Titel: Profit Kostenlos Bücher Online Lesen
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Nakamura-Flügelmänner hatten ihn eingeklemmt.
    »Könnt ihr mir diese Arschlöcher mal vom Hals schaffen.« Bryant bemühte sich um einen unbekümmerten Ton, aber ihm stand der Schweiß im Gesicht. Jedes Manöver, mit dem er sich zu befreien versuchte, wurde gekontert. »Die wollen mich frontal nehmen.«
    Ein Stoß von der Seite fuhr Bryant durch und durch.
    »Unmöglich«, schrie Chris ihm seine Einschätzung zu. »Die haben dich fest in der Mangel, Mike. Du musst eine Vollbremsung machen.«
    »Ich kann es mir nicht leisten, den Schwung zu verlieren, Chris. Das weißt du.«
    »Du kannst es dir nicht leisten, da festzustecken, Mike.« Die steife Kontrolliertheit, mit der Makin sprach, klang fast ein bisschen gouvernantenhaft. »Chwis hat Checht. Du musst da chaus, hinterher weitermachen.«
    »Auf keinen Fall.«
    Vorne schleuderte der lange, niedrige Mitsubishi-Kampfkreuzer auf quietschenden Reifen herum und fuhr auf den eingeschlossenen Shorn-Anführer zu.
    »Nick.« Bryants Stimme war angespannt. »Das ist Jones da vorne. Fahr vor und sieh zu, ob du sie nicht aus den Latschen holen kannst.«
    »Schon dabei.« Makins BMW blitzte am Rand von Bryants Blickfeld auf, als er beschleunigte und sich vor die ineinander verhakten drei Fahrzeuge setzte. Bryant machte kurze, schnelle Atemstöße und richtete sich in seinem Tempo ein.
    »Was ist mit mir?«
    »Bleib du noch hinten, Chris. Wenn das hier nicht klappt, werde ich dich brauchen.«
    Er beobachtete, wie Nick Makin forsch auf das Fahrzeug zufuhr, in dem niemand anders als Mitsue Jones sitzen konnte. Ein heißer Klumpen Hoffnung pulsierte in seinem Bauch, obwohl der Kopf ihm gleichzeitig kühl und unmissverständlich mitteilte, dass Jones wohl nicht aufzuhalten sein würde. Das Nakamura-Team hatte ihn mit großem Geschick in die Falle getrieben und ihm nur zwei Möglichkeiten gelassen. Entweder eine Vollbremsung zu machen und damit das Duellmomentum zu verlieren, ja, im Grunde aus dem Kampf auszusteigen, Nakamuras taktische Überlegenheit anzuerkennen und die nächsten zweihundert Kilometer auf Aufholen zu fahren…
    Ein Bild von Chris’ Schachbrett leuchtete vor seinem inneren Auge auf.
    Symbolische Niederlage.
    Oder…
    Der Mitsubishi zuckte zur Seite weg, und Makin blieb mit abgewürgtem Motor quer auf der Straße stehen. Bryant zog eine Grimasse und drückte das Gaspedal durch. Die beiden Nakamura-Autos hielten mühelos mit. Der Kampfkreuzer kam ihm entgegen.
    »Chris, jetzt wird’s ungemütlich«, knirschte er. »Halt Abstand.«
    Sekunden vor dem drohenden Aufprall lösten die Nakamura-Flügelmänner sich von ihm, als würden ihre beiden Fahrzeuge von einem einzigen Fahrer gelenkt. Bryant sah noch flüchtig ein ihm von links zugrinsendes Gesicht und eine zum Abschied erhobene Hand. Jones’ Auto war schon ganz nah. Das Radio knisterte los.
    »Sayonara, Bryant-san.«
    Mitsue Jones musste das Steuer im letzten Moment herumgerissen haben. Bryant missdeutete das Manöver und blieb stur auf Kurs, aber dort befand sich auch noch das Heck des Mitsubishi. Der BMW streifte es bei voller Geschwindigkeit und ging vorne links in die Luft. Gelähmt vor Schreck, schrie Bryant auf, als sein Fahrzeug von der Straße abhob. Der Omega drehte sich träge in der Luft und landete, einen Funkenteppich über den Asphalt schleifend, auf der Seite. Drei Sekunden Schlittern und Schleudern, dann pflügte er in den Mittelstreifen.
    Jones hörte den Schrei, war aber vollauf damit beschäftigt, ihr eigenes Fahrzeug unter Kontrolle zu bringen. Der Mitsubishi war durch den Aufprall ins Schleudern geraten und wollte zur Seite ausbrechen. Drei Sekunden lang war das Steuer wie ein lebendiges Wesen unter ihren Händen, dann hatte sie es wieder im Griff. Sie brachte den Kreuzer qualmend zum Stehen, in die Richtung gewandt, aus der sie gekommen war.
    Bryants BMW lag auf der Seite, in die Mittelleitplanke gebohrt und leicht geneigt. Das Dach war zur Straße gerichtet, die Windschutzscheibe zeigte spinnennetzartige Risse im schwachen Frühlingssonnenlicht. Bryant war deutlich zu sehen; er steckte fest, kämpfte mit seinem Gurt. Jones fauchte grinsend und ließ die Bremse los. Noch während die Räder sich im Freilauf drehten, haute sie den Gang rein und trat voll aufs Gas, um gegen das in die andere Richtung ziehende Trägheitsmoment zu beschleunigen. Der Motor heulte auf, und der Kaigan machte einen Satz nach vorn.
    Hoffnungslos in seinem eigenen Sitzgurt verfangen, hörte Mike Bryant das Geräusch

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