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Programmierung ausgeschlossen

Programmierung ausgeschlossen

Titel: Programmierung ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Flug ins Un­ge­wis­se zu­grun­de ge­hen als daß wir das Ziel er­rei­chen wür­den.
    Mir wur­de plötz­lich kalt.
    »Sie ha­ben das ge­hört«, sag­te ich nach ei­ner Wei­le. Die Käl­te war ge­wi­chen. Ins­ge­heim nann­te ich mich einen Nar­ren. Ich hat­te von vorn­her­ein ge­wußt, daß un­se­re Chan­cen lä­cher­lich ge­ring wa­ren. »Sei­en wir kon­ser­va­tiv und set­zen un­se­re Er­folgs­aus­sicht mit zehn Pro­zent an. Neun­zig Pro­zent Wahr­schein­lich­keit, daß uns un­ter­wegs ein Un­glück ge­schieht! Wie steht es un­ter die­sen Um­stän­den mit Ih­rer Be­reit­schaft, sich frei­wil­lig zu mel­den?«
    Dies­mal schüt­tel­ten sie nur die Köp­fe und lä­chel­ten miß­bil­li­gend. Sie al­le hat­ten et­was auf der Zun­ge, aber Aich war der ers­te, der sich zu Wort mel­de­te.
    »Sie ver­ken­nen uns, Sir«, sag­te er mit sei­ner nicht be­son­ders voll­tö­nen­den Stim­me, in der ein Hauch von Be­dau­ern mit­zu­sch­win­gen schi­en. »Worum geht es ei­gent­lich? Es geht um ein Un­ter­neh­men, das zum Woh­le der Mensch­heit durch­ge­führt wer­den muß, selbst wenn die Er­folgs­aus­sich­ten noch so ge­ring sind. Je­mand muß ver­su­chen, den ge­heim­nis­vol­len Ver­sor­gungs­pla­ne­ten zu fin­den und den Trans­mit­ter aus­zu­schal­ten. Wenn das nicht ge­lingt, geht die Er­de zu­grun­de. Was al­so ge­schieht, wenn sich ei­ner von uns wei­ger­te, an die­ser Ex­pe­di­ti­on teil­zu­neh­men? Es wür­den an­de­re Leu­te be­stimmt, und wenn auch die sich wei­ger­ten, wür­de man schließ­lich da­zu über­ge­hen müs­sen, Teil­neh­mer zwangs­zu­ver­pflich­ten, Män­ner und Frau­en, die weitaus we­ni­ger für ein sol­ches Un­ter­neh­men qua­li­fi­ziert sind als wir. Wie al­so stün­den wir da, wenn wir uns wei­ger­ten, an der Ex­pe­di­ti­on teil­zu­neh­men? Als Feig­lin­ge! Ich fra­ge Sie al­len Erns­tes, Sir«, und nun wur­de sei­ne Stim­me doch voll und laut, und die al­ten, aber le­ben­di­gen Au­gen blitz­ten mich kamp­fes­lus­tig an, »hal­ten Sie uns für Feig­lin­ge?«
    »Na­tür­lich nicht«, ant­wor­te­te ich so­fort.
    »Na al­so«, tri­um­phier­te er. »Dann er­üb­rigt sich doch je­de wei­te­re Un­ter­hal­tung dar­über, ob wir mit­ma­chen oder nicht. Selbst­ver­ständ­lich sind wir mit von der Par­tie!«
    Ei­ne Wei­le herrsch­te nach­denk­li­ches Schwei­gen. Dann sag­te Ke­no­ne­we plötz­lich:
    »Un­se­re Chan­cen hän­gen auch da­von ab, wie weit das Ziel ent­fernt ist. Je ge­rin­ger die Ent­fer­nung, de­sto bes­ser sind wir dran. Hat ir­gend je­mand auch nur den An­flug ei­ner Idee, um wel­che Di­stanz es sich han­deln könn­te?«
    Er sah mich da­bei an, als sei er sich völ­lig im kla­ren dar­über, daß nie­mand au­ßer mir ei­ne Idee ha­ben kön­ne.
    »Ich tap­pe völ­lig im dun­keln«, ant­wor­te­te ich, »aber ich kann mir vor­stel­len, daß es sich um Ent­fer­nun­gen han­delt, an die wir bis­her noch nicht ein­mal im Traum ge­dacht ha­ben. Ei­ni­ge Dut­zend, viel­leicht ein paar hun­dert Licht­jah­re!«
    Dr. Sno­fer stieß einen wei­te­ren Seuf­zer aus. Von al­len An­we­sen­den schi­en er der­je­ni­ge zu sein, den un­ser Vor­ha­ben mit den größ­ten Be­den­ken er­füll­te. Es sah so aus, als wol­le er et­was sa­gen. Plötz­lich je­doch drang aus der Wand mei­nes Ar­beits­rau­mes ei­ne Laut­spre­cher­stim­me, die uns al­le ver­stört auf­fah­ren ließ. Ich hat­te bis­lang nicht ge­wußt, daß es auch hier einen Laut­spre­cher­an­schluß an das Ro­bot­ge­hirn gab. Wir hat­ten seit ei­ni­gen Wo­chen be­gon­nen, uns in Top­thar hei­misch zu füh­len, aber im­mer wie­der er­eig­ne­te sich et­was, das uns klar vor Au­gen führ­te, daß wir selbst in dem von uns be­wohn­ten Sek­tor der al­ten Mar­s­stadt noch längst nicht al­les kann­ten.
    »NEW­TON an Sei­ne Ver­klärt­heit, Tu­madschin Khan«, ließ sich das Re­chen­ge­hirn ver­neh­men. Es kann­te un­ser Spiel und hat­te sich an­ge­wöhnt, mich, so­lan­ge ich mich in den Prun­kräu­men Sei­ner Ver­klärt­heit auf­hielt, mit mei­nem »Ti­tel« zu be­le­gen.
    Ich wand­te den Kopf in die Rich­tung, aus der die Stim­me zu kom­men schi­en und in der ich auch das

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