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Projekt Armageddon

Projekt Armageddon

Titel: Projekt Armageddon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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nicht in der Zentrale auf«, sagte Macnamara und verdrehte die Scheibe um neunzig Grad. »Sie befindet sich … Was ist das denn?« Er drehte die Scheibe erneut, dann ein drittes Mal. »Seltsam.«
    Ash sah ihm neugierig zu. Mit jeder Drehung waren rote Markierungen aufgeleuchtet und wieder erloschen. Die blauen Vertiefungen leuchteten konstant hell. »Er scheint sich in Luft aufgelöst zu haben, was?«
    »Hm. Das ist seltsam. Eine Zielperson außerhalb des PLANs? Das muss ein Irrtum sein.« Er kratzte sich am Kopf. »Wahrscheinlich gibt es hier Störfelder. Verdammter Alpha, das sieht ihm ähnlich. Macht aber nichts.« Er reichte Ash die beiden Geräte. »Am besten benutzt du das ohnehin im Nullraum, dann kannst du dich auch sofort zum Einsatzort transportieren lassen.«
    Ash wurde hellhörig. »Das ist ja praktisch«, sagte sie so gleichgültig wie möglich. »Aber wäre es nicht besser, ich wüsste, wie das Ortungsgerät funktioniert? Bis jetzt habe ich nicht gesehen, was ich damit machen muss.«
    Mac knurrte gereizt. »Es ist ganz einfach.« Er nahm die Scheibe zwischen die Finger. »Schau her. Dies ist der Abschnitt für die Zentrale.« Ash erkannte zum ersten Mal die feinen Linien, die in die Oberfläche der Scheibe geätzt waren. »Dort ist das HQ, dieser kleine Abschnitt würde auf einen Ort im PLAN-Büro hinweisen. Eher unwahrscheinlich, dass dein Opf… deine Zielperson sich dort aufhält. Der Abschnitt hier ist der Limbus. Und dieses Segment bezeichnet deine alte Heimat.« Er verzog den Mund zu einem humorlosen Lächeln. »Das ist natürlich relativ. Die Zahl der Welten und Realitäten innerhalb der Welten ist unendlich.«
    Ash nickte nachdenklich. »Damit fällt ein Fluchtversuch wahrscheinlich so lange aus, bis ich das Ding beherrsche«, versuchte sie zu scherzen.
    Macnamara fixierte sie kalt. »Wenn du das versuchen solltest, wäre ich gehalten, dich zu verfolgen und zurückzubringen«, sagte er. »Zwinge mich nicht dazu, Fraxinus. In deinem eigenen Interesse.«
    Ash zuckte mit den Lidern. »Verstanden, Major«, sagte sie nicht minder kalt. Dellinger hatte ihr versprochen, sie zurückzuschicken, wenn sie brav alles tat, was er von ihr verlangte. Schlimmstenfalls musste sie sich auf dieses Versprechen verlassen. Macnamara würde ihr kaum dabei helfen, den Ausgang zu finden, das war ihr klar.
    »Gut. Heute Abend mache ich dich mit dem Umgang damit im Nullraum vertraut. Noch Fragen?« Der Major wandte sich wieder dem Lesegerät zu. »Nein? Wegtreten, Anwärterin.«
    Ash machte sich davon. Schlecht gelaunt? War eine Atombombe mies drauf? Hatte Godzilla einen schlechten Tag, wenn er eine Großstadt in Schutt und Asche legte? War ein schwarzes Loch mit dem falschen Fuß aus dem Bett gestiegen, wenn es vor dem Frühstück ein paar Sternhaufen verschluckte? Sie ging Macnamaras übler Laune am besten eine Weile weiträumig aus dem Weg.
    »Was ist dem denn über die Leber gelaufen?«, fragte sie Ravi, der sich verbissen durch die Papierberge arbeitete. Er hörte auf, Packen von rechts nach links zu schaufeln, wischte sich über die Stirn und sagte: »Anschiss von oben. Der Chef hat ihn wegen irgendwas zusammengefaltet.«
    Das erklärte alles. Ash stellte sich vor, wie es sein musste, einem zornigen Dellinger gegenübertreten zu müssen, und schauderte. »Wann machst du Pause?«, fragte sie, um sich von dem Gedanken abzulenken. »Wir müssen was besprechen.«
    Ravi klopfte seine Knie ab, die voller Spinnweben waren und rief: »Major? Darf ich einen Kaffee trinken gehen?«
    Ein wütendes Knurren aus dem hinteren Bereich des Archivs enthielt unerwartet das Wort »Ja«, gefolgt von: »aber ich will dein hässliches Gesicht heute noch wiedersehen!«
    »Danke«, rief Ravi und zerrte Ash zur Tür. »Wohin?«, fragte er, als sie draußen waren.
    »Eldurs Werkstatt. Ich muss dir etwas zeigen – und wir sind dort ungestört.« Ash kaute auf ihrer Lippe herum. Warum hatte Macnamara so erstaunt auf ihren Annullator reagiert? Er wusste doch, was Dellinger von ihr verlangt hatte. Sie ärgerte sich, dass sie ihn nicht gefragt hatte. Aber das würde sie heute Abend bei ihrer Instruktionsstunde nachholen.
    Ravi sah sich den Aktenberg an, den Ash in eine dunkle Ecke der Werkstatt geschoben hatte. »Was ist das?«
    »Ich dachte, es wäre eine Aktenverschmelzung.« Ash bohrte mit dem Finger in den Papieren herum. »Aber Mac behauptet, das wäre ein Fake, um Neulinge reinzulegen. Er sagt, es gäbe keine Aktenverschmelzungen. Falls er

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