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Projekt Sakkara

Titel: Projekt Sakkara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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Prozent?«
    Patrick grinste und schüttelte den Kopf.
    Peter beugte sich vor und unterbrach die Verhandlung. »Bevor wir uns über diese Details unterhalten, interessiert mich, weshalb Sie gerade auf uns gekommen sind. Und was ist in den vergangenen siebzig Jahren passiert?«
    »Ich habe natürlich selbst versucht, aus den Unterlagen meines Vaters schlau zu werden. Aber ich habe es nie geschafft, mich ausreichend mit Hieroglyphen zu beschäftigen. Zudem fehlt es mir offenbar am nötigen Hintergrundwissen über die Geschichten und Mythen, die mein Vater mit dem Fund in Verbindung brachte. Ich habe mein Leben lang geschwankt, ob ich mir diese Kenntnisse selbst aneignen sollte, oder ob ich eine vertrauenswürdige Person finden würde, der ich diese Arbeit übertragen könnte. Nun, man wird nicht jünger. Und ein alter Hund lernt keine neuen Tricks mehr. Sie können sich vorstellen, dass ich nun einfach keine Zeit mehr habe, lange zu zögern.«
    »Das heißt, die Suche ruht seit damals?«
    »Es lag so viele tausend Jahre verborgen, da fallen siebzig Jahre wohl kaum ins Gewicht.«
    »Und weshalb wir?«, fragte Patrick. »Woher kennen Sie uns?«
    »Ich habe jahrelang die Augen offen gehalten nach möglichen Kandidaten für diese Suche. Sie, Monsieur Nevreux, sind mir insbesondere durch Ihre unkonventionelle Art, sich über Bestimmungen und Autoritäten notfalls hinwegzusetzen, aufgefallen. Sie sind ehrgeizig und hartnäckig, aber nicht gewissenlos oder gierig, was Sie mir sympathisch macht. Sie lassen sich nicht durch Drohungen einschüchtern und sorgen sich auch nicht, Ihren Ruf zu verlieren. Daher können Sie Ihre Ziele besser verfolgen. Und was Sie angeht, Professor Lavell, Ihre Publikationen und Ihre Vorlesungsreihe sind mir selbstverständlich bekannt. ›Der Siegeszug der Vernunft – Aberglaube und Rationalität im Wandel der Jahrtausende‹ ... damit sind Sie vielen aufgefallen. Es gibt wohl kaum jemanden, der sich wie Sie mit der Entwicklung von Mystik und Religion auskennt, der einen so umfassenden Überblick über die Entwicklungsgeschichte unserer Kulturen und ihre Verknüpfungen hat. Hinzu kommt, dass Sie sich gut mit der ägyptischen Schrift auskennen. Sie mögen kein spezialisierter Linguist oder Ägyptologe sein, aber Sie sind der perfekte Allrounder für die bevorstehende Aufgabe. Und nach Ihrem gemeinsamen Projekt in Südfrankreich war es klar, dass Sie beide in Kombination die perfekten Voraussetzungen für meine Suche mitbringen.«
    »Unser Projekt?« Peter stutzte. »Das war höchst geheim. Wie können Sie etwas davon wissen?«
    Guardner winkte ab. »Ach, das tut nichts zur Sache. Sehen Sie, in meinem Alter hat man mitunter gute Verbindungen und viele Informationsquellen.«
    »Was wissen Sie über das Projekt?«
    »Oh, keine Details. Offenbar war Ihr Auftraggeber mit dem amerikanischen Militär verbunden. Es ging um eine Höhle, unerklärliche Inschriften aus vielerlei Kulturen und eine Kammer, die auf irgendeine Weise vor Strahlen geschützt war. Sie haben im Zuge Ihrer Untersuchungen einigen Staub aufgewirbelt, dabei das Rätsel wohl erfolgreich gelöst und einen Zugang zu der Kammer gefunden. Leider sind die Höhle und die Kammer schließlich verloren gegangen, aber wie man sieht, sind Sie dennoch wohlbehalten aus der Affäre herausgekommen.«
    »Sie wissen mir zu viel«, bemerkte Patrick stirnrunzelnd.
    »Sie wollen den Preis höher schrauben«, erwiderte Guardner.
    »Ist es mir gelungen?«
    »Elfeinhalb.«
    »Elfeinhalb von nichts ist immer noch nichts.«
    »Also gut«, sagte Guardner und lächelte. »Ich sehe, wie Sie dazu stehen. Und was ist mit Ihnen, Professor?«
    »Ohne respektlos erscheinen zu wollen, aber Sie haben mich ebenfalls noch nicht überzeugt. Insbesondere in Anbetracht der durchaus schlechten Erfahrungen, die wir bei dem eben erwähnten Projekt machen mussten.« Peter drückte den Tabak seiner Pfeife mit einem Stopfer zusammen, begutachtete das Ergebnis und sah dann wieder auf. »Die finanzielle Seite ist natürlich wichtig, und ich bin sicher, dass wir in dieser Hinsicht zu einer Einigung kommen würden. Jedoch wüsste ich dieses Mal gerne vorher, worauf ich mich einlasse. Außerdem möchte ich nicht wieder völlig anonym arbeiten müssen. Wäre uns damals in Frankreich etwas zugestoßen – und es hat nicht viel dazu gefehlt –, hätte uns lange Zeit niemand vermisst und sicher niemand gefunden.«
    »Ich verstehe Sie vollkommen, Professor. Und ich kann Ihnen versichern, dass

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