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Projekt Sakkara

Titel: Projekt Sakkara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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übersät. Daneben fanden sich in feinen schwarzen Tuschstrichen zahllose Größenangaben und Notizen. Die Papiere bordeten über wie die Skizzenbücher Leonardo da Vincis, jedoch waren sie strukturiert und mit der Präzision eines Architekten ausgeführt, so dass sie wie moderne Konstruktionszeichnungen elektrischer Schaltungen wirkten.
    »Nicht übel!«, entfuhr es Patrick.
    »In der Tat«, sagte Peter. »Das ist faszinierend!«
    »Dieses hier«, erklärte Guardner und schob eines der Blätter nach vorne, »scheint die Gesamtansicht des Papyrus zu sein. Um sich seiner Sache vollkommen sicher zu sein, hat mein Vater auf den anderen Blättern die Texte und Darstellungen akribisch in doppelter Größe rekonstruiert und dort Anmerkungen angebracht. Leider bin ich aus dem Material nicht schlau geworden. Ich hoffe, dass Sie mehr Glück haben werden.«
    Peter beugte sich über das erste Blatt. »Das hoffe ich auch. Es sieht jedenfalls sehr vielversprechend aus.«
    »Ich lasse Sie jetzt am besten allein, Gentlemen. Wenn Sie mich benötigen, finden Sie mich im Garten. Ich werde mich um meine Rosen kümmern.«
    »Oh, wenn Sie dort den Gärtner treffen«, warf Patrick ein, »und der Ihnen komische Sachen erzählt, weil er mich heute morgen nackt gesehen hat, denken Sie sich nichts dabei.«
    »Mein Gärtner? Heute Morgen war eigentlich noch niemand im Garten ... Das ist kurios. Nun, ich werde nach dem Rechten sehen. Mittagessen gibt es um dreizehn Uhr.« Er ging zur Tür und deutete mit dem Knauf seines Stocks auf einen Klingelknopf, der sich an der Wand befand. »Und wenn Sie in der Zwischenzeit Wünsche haben, rufen Sie jederzeit Samira. Viel Erfolg, Gentlemen.«
    »Also wissen Sie, Peter«, sagte Patrick, als sie allein waren, »ich habe das Gefühl, wir haben uns da auf eine ziemlich merkwürdige Geschichte eingelassen. Die Sache am Flughafen war sicher kein Zufall, egal, was der Alte sagt. Und was gehen uns dieser Echnaton und sein religiöser Eifer an? War er wenigstens reich? Sollen wir sein Grab suchen?«
    »Ich bin ebenfalls unschlüssig«, gab Peter zu. »Sicher, Echnaton stellt eines der Rätsel der Ägyptologie dar, aber große Schätze dürfen wir aus seiner Zeit nicht erwarten. Es ist auch gut möglich, dass man seine Mumie bisher deswegen noch nicht gefunden hat, weil seine Leiche zerstückelt und in alle Winde verstreut wurde. Er war nun mal nicht sehr gut gelitten.« Er sah sich um. »Andererseits ist dieser Raum eine wahre Schatzkammer. Was Sir Guardner hier zusammengetragen hat, ist nicht nur historisch sehr wertvoll, sondern zeugt von mehr als einer Suche nach Echnaton oder seinem Aton-Kult. Ganz offenbar steckt wesentlich mehr dahinter, und der Papyrus war nur so etwas wie ein Auslöser, ein Schlüssel. Was auch immer es ist, es geht offenbar um irgendeine Information, die nur hier zu finden war. Vielleicht sollten wir es uns einfach mal ansehen. Schließlich haben wir eine Woche, um uns ein Bild zu machen.«
    »Sie haben recht. Warum nicht die Zeit genießen. Das Wetter ist allemal besser als in Frankreich. Und vielleicht können wir uns ja auch ein paar Gedanken am Pool machen – mit einem Cocktail in der Hand.«
    Peter ging zum Schreibtisch und zur Abschrift des Papyrus zurück. Aus der Brusttasche seines Hemds holte er seine Lesebrille und setzte sie auf. »Also mal sehen«, sagte er und deutete auf die Zeichnung in der Mitte, die von senkrechten Spalten mit Hieroglyphen umgeben war. »Die Darstellung zeigt Echnaton. Er ist deutlich zu erkennen, nicht wahr? Diese Ovale über ihm nennt man Kartuschen. Auf diese Art hat man damals königliche Titel hervorgehoben, und hier ist die Schreibweise von Echnatons Namen. Hinter ihm steht Thot, offenbar, um anzudeuten, dass der Pharao vom Gott der Weisheit besondere Instruktionen erhält oder dass Thot diesen Akt zumindest beaufsichtigt. Denn Echnaton selbst ist beschäftigt. Er hält das Werkzeug eines Schreibers in den Händen. Damals bestehend aus diesem Holzbrett mit den Vertiefungen für die Farben und diesen zu Pinseln ausgefransten Stäbchen. Erkennen Sie es?«
    »Na ja, mit gehörig Fantasie vielleicht ... «
    »Es ist die typische Darstellungsform. Man weiß heute aus zahllosen anderen Inschriften, was diese Gegenstände oder Gesten bedeuten.«
    »Wenn Sie es sagen.«
    »Echnaton schreibt einen Text. Er bemalt anscheinend eine Stele. Es ist ein Dreieck darauf zu erkennen und Aton, oder vielmehr Atons Strahlen, die von der Pyramide ausgehen.« Peter

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