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Projekt Wintermond

Projekt Wintermond

Titel: Projekt Wintermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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abzuschließen.«
    »Und dann?«
    »Bin ich Ihr Mann.«
    Kelso atmete erleichtert auf. »Danke. Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe.«
    »Werde ich eine Waffe tragen?«
    »Selbstverständlich.«
    »Und Sie halten es für besser, wenn ich Jennifer überreden könnte, dass sie mich als Reisebegleiter akzeptiert? Soll ich ihr anbieten, sie zu begleiten?«
    Kelso nickte. »Aber bestehen Sie nicht darauf. Sie darf keinen Verdacht schöpfen, und Sie dürfen ihr auf gar keinen Fall den wahren Grund verraten. Schneiden Sie das Thema ganz nebenbei an. Bieten Sie Ihre moralische Unterstützung an, wenn Jennifer den Leichnam ihres Vaters identifiziert, als Freund, der sie auf diesem schweren Weg begleitet. Wenn sie ablehnt, folgen Sie ihr unauffällig. Für Sie dürfte das kein Problem sein. Sie haben doch schon verdeckt gearbeitet, oder?«
    »Ja.«
    »Dann wird es Ihnen keine Schwierigkeiten bereiten, sich unsichtbar zu machen. Wie Sie wissen, wirkt die kleinste Tarnung Wunder.«
    »Was ist, wenn Jennifer mich entdeckt? Wenn ich plötzlich in Europa auftauche?«
    »Lassen Sie alles auf sich zukommen. Falls dieser Fall eintreten sollte, sagen Sie Jennifer, dass Sie sich Sorgen gemacht haben und ihr nachgereist sind, weil Sie in dieser schweren Zeit an ihrer Seite sein wollen. Sagen Sie alles, was Sie sagen müssen – nur nicht die Wahrheit. Machen Sie ihr klar, dass Sie ein besorgter Freund sind, der ihr helfen will. Liefern Sie ihr plausible Erklärungen, damit Sie im Fall einer Enttarnung an ihrer Seite bleiben können.«
    »Ich weiß nicht, ob sie mir glauben wird.«
    »Das spielt dann keine große Rolle mehr. Sie sind dann vor Ort und können sie beschützen. Und damit eins klar ist: Der einzige Grund, warum Sie da sind, ist der, Jennifer zu beschützen.«
    »Es wäre doch alles viel einfacher, würden Sie Jennifer sagen, dass sie in Lebensgefahr schwebt.«
    Kelso schüttelte den Kopf. »Das ist völlig unmöglich, Ryan. Weder Jennifer noch irgendjemand sonst dürfen erfahren, dass die CIA in die Sache verwickelt ist. Wenn das passiert, ist Jennifer so gut wie tot, und wir können unsere Hoffnung begraben, die Diskette jemals zu finden.«
    »Was genau erwarten Sie von mir?«
    Kelso griff in die Tasche, zog einen Umschlag heraus und reichte ihn Mark.
    »Was ist das?«
    »Flugtickets auf Ihren Namen.«
    »Sie waren offenbar sicher, dass ich zusage.«
    »Nein, ich war lediglich für diesen Fall gerüstet. In dem Umschlag finden Sie meine Handynummer. Rufen Sie mich an, wenn Sie mit Jennifer gesprochen haben. Versuchen Sie, das Mädchen zu überzeugen, dass Sie sie nach Europa begleiten. Diese Lösung würde vieles einfacher machen. Okay. Außerdem finden Sie Bargeld in dem Umschlag – fünftausend Dollar, um genau zu sein. Wir haben Ihnen eine Visa-Karte auf Ihren Namen ausstellen lassen. Unterschreiben Sie die Karte auf der Rückseite, und machen Sie sich keine Sorgen über die Höhe Ihrer Ausgaben. Ich brauche allerdings die Quittungen, damit Uncle Sam glücklich ist.«
    Mark spähte auf den Umschlag. »Tickets? Wohin?«
    »Waren Sie schon einmal in der Schweiz, Ryan?«
    »In meinen Träumen.«
    »Es wird Ihnen gefallen.«
    Schweiz
    Chuck McCaul stand am Furkapass und ließ den Blick über das Bergpanorama schweifen. Jetzt, gegen Nachmittag, hatte man einen wunderschönen Blick auf die Gipfel. Hinter den Felswänden am Pass ragten schneebedeckte Bergriesen in den Himmel, auf die das rote Licht der untergehenden Sonne fiel. Der Horizont färbte sich blutrot.
    Dann sah McCaul den Audi, der die gewundene Bergstraße hinauffuhr.
    Seinen gemieteten Renault hatte er in der Nähe geparkt. Nicht weit entfernt war ein Souvenirshop für die Touristen, die in der Hochsaison hierher kamen. Jetzt waren die Fensterläden geschlossen, und der Platz lag verlassen da. McCaul war allein. Der Furka-Gletscher – eine riesige blaue Eisoase – begann ein Stück hinter dem Laden. Eigens für die Touristen hatte man dort Höhlen in den Gletscher geschlagen. Für ein paar Schweizer Franken konnten die Besucher sich mit irgendwelchen Trotteln, die sich als Pinguine verkleidet hatten, ablichten lassen. Total bescheuert, dachte McCaul. Pinguine in den Alpen sind so authentisch wie Haie im Lago Maggiore.
    Es war einsam hier oben und bitterkalt. Abgesehen von dem Audi, der jetzt rasch näher kam, waren nirgends Pkws oder Touristenbusse zu sehen. Schließlich fuhr der Audi um die letzte Biegung und hielt neben dem Renault. Ein Mann in einer grünen

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