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Projekt Wintermond

Projekt Wintermond

Titel: Projekt Wintermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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attraktiv. Er trug einen Parka, ein weißes T-Shirt, Jeans und Wildlederstiefel. Er ging auf Jennifer zu.
    Sie schaute ihn blinzelnd an. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Beim Aufprall hatte sie eine Beule am Hinterkopf davongetragen, die heftig schmerzte. Vielleicht hatte sie sich doch ernsthaft verletzt, denn das Gesicht des Mannes verschwamm plötzlich vor ihren Augen.
    Dann verlor sie die Besinnung.
    Als sie zu sich kam, kniete der Fremde neben ihr, wischte ihr mit einem feuchten Taschentuch über die Stirn und schlug ihr sanft auf die Wangen.
    »Wie fühlen Sie sich?«, fragte er.
    Jennifer kniff die Augen zusammen. Sie hatte höllische Kopfschmerzen. »Ich . weiß nicht.«
    »Warten Sie. Ich sehe mir das mal an.« Der Mann schob behutsam ihre Lider hoch und sah ihr in die Augen. Anschließend überprüfte er Jennifers Puls.
    »Was . ist mit dem Wagen?«, fragte sie.
    »Ihr Toyota ist schrottreif, und meiner hat ganz schön was abgekriegt.«
    »Wo ist Anton…?«
    »Ihr Freund? Er geht zu Fuß ins Dorf, um einen Arzt zu rufen. Er macht sich große Sorgen um Sie. Aber es scheint nicht so schlimm zu sein, Gott sei Dank. Sie haben eine leichte Gehirnerschütterung und .«
    »Was ist passiert…?«, unterbrach ihn Jennifer.
    Der Mann wies mit dem Kopf zum Abgrund. »Ich bin Ihnen in den Wagen gefahren. Wie es aussieht, war das ein großes Glück für Sie. Ihr Freund sagte mir, Sie seien Amerikanerin.«
    »Ja.«
    »Sie sind die Straße runtergejagt, als wäre jemand hinter Ihnen her. Was war los?«
    »Die Bremsen haben versagt.«
    »Seltsam. Davon hat Ihr Freund mir gar nichts gesagt.«
    Der Mann ging zum Toyota, trat die Bremsen mehrmals durch und kroch anschließend unter den Wagen. Ein paar Minuten später tauchte er wieder auf und wischte sich die Hände ab. »Wenn Sie mich fragen, hat jemand an den Bremsen herumgebastelt.«
    Trotz des pochenden Schädels richtete Jennifer sich auf. »Was sagen Sie da?«
    »Ein Bremsschlauch hat sich gelöst. Als Sie auf die Bremse getreten haben, spritzte Bremsflüssigkeit heraus.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »So ein Schlauch löst sich nicht von allein. Bei einem alten Wagen könnte es vielleicht passieren, aber Ihrer ist so gut wie neu. Ich glaube, da hat einer dran herumgebastelt.«
    Jennifer hatte Schwierigkeiten, dem Mann zu folgen.
    »Warum sollte jemand so etwas tun?«
    »Keine Ahnung. Denken Sie später darüber nach. Fühlen Sie sich besser?«
    »Ja.«
    »Wohin könnte Ihr Freund gegangen sein?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht zurück nach Simplon. Ich habe dort im Hotel Berghof ein Zimmer.«
    Der Fremde blickte erstaunt. »Dorthin wollte ich auch. Es ist wohl besser, wenn wir nicht auf die Rückkehr Ihres Freundes warten und zurück zu Ihrem Hotel fahren. Mal sehen, ob ich meinen Wagen wieder zum Laufen kriege.«
    Er ging um den Nissan herum und kam mit einem Kreuzschlüssel zurück, den er unter das verzogene Metall des Kotflügels schob. Er presste einen Fuß gegen den Reifen und zog mit aller Kraft am Kreuzschlüssel. Seine Muskeln spannten sich. Der Mann gab nicht auf, bis das verbogene Metall sich schließlich vom Reifen löste.
    »Okay. Ich versuch mal, den Motor anzulassen.« Der Mann stieg auf den Fahrersitz. Der Nissan sprang beim ersten Versuch an. Er legte den ersten Gang ein und fuhr vorsichtig vom Abhang weg. Bevor er ausstieg, zog er die Handbremse an. »Scheint zu klappen. Wir gabeln Ihren Freund Anton unterwegs auf. Können Sie aufstehen?«
    »Ich glaube schon.«
    Der Fremde half ihr auf und führte sie zum Wagen.
    »Gebrochen haben Sie sich offensichtlich nichts.«
    »Ist halb so schlimm.« Jennifer hatte noch immer heftige Kopfschmerzen; das Schwindelgefühl aber hatte sich zum Glück gelegt. »Ich habe mich gar nicht bei Ihnen bedankt. Anton und ich wären jetzt mit Sicherheit tot, wenn Sie nicht genau in diesem Augenblick gekommen wären.«
    Sie reichte ihm die Hand. »Ich bin Jennifer March.«
    Als der Mann ihren Namen hörte, kniff er die Augen zusammen, ohne ihre Hand zu ergreifen. Stattdessen warf er den Kreuzschlüssel verärgert in den Wagen. »Ich weiß, wer Sie sind. Sie sind die Tochter von Paul March. Lassen Sie uns in Ihr Hotel fahren, dann müssen wir miteinander reden.«
    Jennifer war völlig verwirrt. »Wer… wer sind Sie?«
    »Ich heiße Frank McCaul. Chuck war mein Sohn.«
    Jennifer begriff nicht sofort. »Der . der Bergsteiger, der am Furkapass bei dem Bergunglück ums Leben kam?«
    »Mein Sohn kam nicht bei einem Bergunglück

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