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Pronto 1318

Pronto 1318

Titel: Pronto 1318 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ausstrahlte.
    „Der Captain“, sagte er rauh. „Blinds heißt er, glaube ich. Er muß weiter vorn auf dem Boden liegen, und etwas hat sich über seine Brust gewuchtet. Er will sich frei machen, aber es gelingt ihm nicht.“
    „Der Captain?“ fuhr 2412 auf. „Wo ist er? Ich habe wohl gehört, was er vor drei Stunden sagte. Er möchte uns alle vernichten. Er mag uns nicht. Soll er sterben.“
    „Du bleibst hier. Warte auf die anderen“, sagte Pronto gelassen.
    2412 fuhr zusammen. Betont langsam hob er den Kopf, und er fand den Blick des größeren Mannes.
    „Was hast du vor, Freund?“ fragte er gedehnt. „Du willst ihm helfen?“
    „Helfen?“ wiederholte Pronto. „Ja, ich werde ihm helfen, denn ich habe einen Plan.“
    „Ich komme mit“, sagte die Ärztin ruhig.
    Sie folgte rasch dem vorausschreitenden Mann. Als Pronto die nächste Gangbiegung hinter sich hatte, sah er vor sich die Trümmer der eingestürzten Felsdecke. Der gesamte Stollen war verschüttet.
    Aus dem ebenfalls begrabenen Wachgebäude sahen noch einige Träger hervor. Von den wachhabenden FS-Dienstleuten war nichts zu sehen. Sie mußten in der Station begraben worden sein. Nur einer schien sich im letzten Augenblick aus der verklemmten Tür gerettet zu haben, und dabei war ihm ein armstarker Stahlträger quer über die Brust gefallen.
    Blinds lag verkrümmt auf dem Boden und bemühte sich verzweifelt, die drückende Last vom Körper zu wälzen. Sein rechter Arm war unter dem Rücken verklemmt, wonach ihm nur eine Hand zur Verfügung stand! Dicht über ihm krachte und knisterte es im Gestein.
    Er stöhnte entsetzt auf, als er die mächtige Gestalt des Näherkommenden bemerkte. Hier brannte nur noch eine Leuchtstoffröhre der Notbeleuchtung. Die Geräte hatten automatisch auf Batteriebetrieb umgeschaltet, nachdem die Kraftstation des großen Zuchtlabors ausgefallen war.
    Pronto mäßigte den Schritt, und dann blieb er breitbeinig vor dem hilflosen Offizier stehen. Sein Gesicht war unbewegt.
    Blinds sah ihn stumm an, bis wieder der wilde Haß in seinen Augen aufglomm.
    „Das macht dir Spaß, Reagenzaffe, wie?“ ächzte er heiser. „So schieß schon.“
    Er lachte hysterisch, und sein Unterbewußtsein sandte erneut die Hilferufe aus. Er tat alles, um seinen überwachen Selbsterhaltungstrieb zu besiegen. Äußerlich gelang es ihm, die Wellen der Panik konnte er nicht verbergen.
    „Dabei bist du gar nicht besonders beschädigt“, höhnte Pronto. „Ein Ruck mit meiner linken Hand, und die Strebe fliegt weg. Wie gefällt dir das, Normaler?“
    „Scher dich zum Teufel“, ächzte der Captain. „Verschwinde, ich will dich nicht mehr sehen.“
    „Nur ein Ruck, Blinds“, wiederholt: Pronto, und der Offizier begann zu schreien. Er war am Ende seiner Beherrschung angelangt.
    Andere Bios tauchten auf, und Blinds bekam zu erfahren, was sie über die normalgeborenen Menschen dachten.
    Plötzlich begann es in der Wand zu krachen. Die letzten Kunststoffreste der Verkleidung platzten weg, und der Felsblock senkte sich.
    Blinds schrie im hellsten Entsetzen. Er brüllte noch, als Prontos Arme nach vorn fuhren, die schwere Strebe hinwegrissen und den schlaffen Körper um einen Meter nach hinten schleuderten.
    Blinds hatte den verhallten Schrei noch auf den stummgewordenen Lippen. Panik kam in ihm auf, als er die ersten Zuckungen seiner künstlichen Gesichtshälfte spürte.
    Der Felsblock krachte auf die Stelle, wo er eben noch hilflos gelegen hatte. Er sah den wuchtigen Mann breitbeinig über sich stehen, und er bemerkte auch die erstarrte Haltung der anderen Prontos.
    Langsam zerrte er seinen verkrümmten Arm unter dem Rücken hervor, und dann fühlte er, daß sich sein zuckendes Gesicht verzog.
    Seine Demütigung begann mit dem knarrenden Gelächter des dunkelhaarigen Riesen, den er Reagenzaffe genannt hatte.
    „Wie schön du aussiehst, Blinds! Ich hatte mir doch gleich gedacht, daß mit deinem Bio-Gesicht etwas nicht in Ordnung ist.“
    „Es langt, bitte, hör auf“, schluchzte die Ärztin.
    „Doktor, geben Sie mir eine Spritze! Tun Sie doch irgend etwas, damit ich diese Bestien nicht mehr zu sehen brauche.“
    Er hörte erneut das Gelächter, und dann kam die gedehnte Frage von 4212:
    „War das nötig, Freund?“
    „So bringt mich doch um“, brüllte Blinds mit rasenden Kopfschmerzen.
    Pronto schaltete auf telepathische Sendung um. Seine Gedankenimpulse prallten klar und scharf in die Gehirne von 492 Gefährten.
    „Laßt das meine Sache

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