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Psalms of Isaak 01. Sündenfall

Psalms of Isaak 01. Sündenfall

Titel: Psalms of Isaak 01. Sündenfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Scholes
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ich dir Unterstützung mitbringen.«
    »Gibt es etwas, das ich hier ausrichten kann, Herr?«
    Er will nicht gehen, erkannte Rudolfo. Aber er war zu müde, um erklärende Worte zu finden. Und der Metallmann lockte etwas in ihm hervor – etwas wie Mitgefühl. Er brachte es nicht über sich, ihm zu sagen, dass es schlicht zu gefährlich war, eine so entsetzliche Waffe auf dem Schlachtfeld zu lassen. Rudolfo rieb sich noch einmal die Augen und gähnte. »Pack deine Werkzeuge zusammen, Isaak. Du musst bald los.«
    Der Metallmann packte zusammen, dann schwang er sich die schwere Tasche über die Schulter. Rudolfo erhob sich.
    »Die Frau, mit der du die Reise unternehmen wirst, ist Jin Li Tam vom Haus Li Tam. Ich möchte, dass du ihr eine Nachricht überbringst.«
    Isaak erwiderte nichts und wartete.
    »Sag ihr, dass sie die richtige Wahl getroffen hat und dass ich zu ihr kommen werde, sobald ich hier fertig bin.«
    »Ja, Herr.«
    Rudolfo folgte Isaak aus dem Zelt hinaus. Sein Rabe, das Federkleid glänzend und dunkel wie die Mitternacht im tiefsten Wald, wartete. Er nahm ihn aus den ruhigen Händen des Spähers entgegen.
    »Wenn du in der Siebten Waldresidenz ankommst«, trug er seinem Späher auf, »dann sag meinem Verwalter dort, dass Isaak – der Metallmann – in meiner Gunst steht.«
    Der Späher nickte und ging. Isaak blickte Rudolfo an. Sein Mund öffnete und schloss sich; keine Worte drangen heraus.
    Rudolfo hielt den Raben dicht bei sich, streichelte mit einem Finger seinen Rücken. »Ich werde bald zu dir stoßen, Isaak. Beginne mit deiner Arbeit. Ich werde dir die anderen schicken, sobald ich sie befreit habe. Du hast eine Bibliothek wiederaufzubauen.«
    »Ich danke Euch«, sagte der Metallmann endlich.
    Rudolfo nickte. Der Späher und der Metallmann entfernten sich. Gregoric kam zurück und wischte sich das Blut des Lehrlings von den Händen.
    »Sethbert will seinen Mann zurückhaben«, sagte Rudolfo.
    »Er ist bereits unterwegs, Herr.«
    Er blickte Gregoric an und spürte einen Stolz, der heller als sein Zorn oder sein Kummer strahlte. »Du bist ein guter Hauptmann.«
    Rudolfo zog einen Faden aus dem Ärmel seines regenbogenfarbenen Gewandes. Dieses Mal gab es keine Nachricht mehr. Keine Frage. Er knüpfte den scharlachroten Faden des Krieges an den Fuß seines finstersten Engels. Als er damit fertig war, flüsterte er keine Worte und warf seinen Boten auch nicht in den Himmel. Er sprang aus eigenem Antrieb von seiner Hand und raste fort wie ein schwarzer Pfeil. Rudolfo beobachtete seinen Flug, bis ihm auffiel, dass Gregoric gesprochen hatte.
    »Gregoric?«, fragte er.
    »Ihr solltet ruhen, Herr«, sagte der Anführer seiner Zigeunerspäher noch einmal. »Wir können diese erste Schlacht ohne Euch ausfechten.«
    »Ja, das sollte ich«, erwiderte Rudolfo. Aber er wusste, dass die Zeit zum Ruhen schnell genug kommen würde, vielleicht sogar ein ganzes Leben voller Ruhe – nachdem er diesen Krieg gewonnen hatte.
    Neb
    Im entrolusischen Lager war die zweite Warnstufe ausgerufen worden, als Neb wieder in sein Zelt schlüpfte. Er war zwar geflohen, als die Frau die Späher angegriffen hatte, hatte aber genug gesehen, um zu wissen, dass sie keine gewöhnliche Adlige war. Den Großteil ihrer Bewegungen hatten die Magifizienten verborgen, doch auf ihn hatte es gewirkt, als sei ein grausamer Sturm über die Lichtung hinweggefegt. Hinter sich hatte er Männer schreien und fallen hören, und ein Teil von ihm wollte zurückkehren und sich vergewissern, dass es der Frau wirklich gut ging. Aber sie schien eine von der Sorte zu sein, die sich um sich selbst kümmern konnte, und das hieß, dass er so schnell wie möglich so weit von ihr fortkommen musste, wie er nur konnte. Nun, da er wusste, was zu tun war, konnte er es sich nicht leisten, dass die Frau ihn mitnahm und von Sethbert wegbrachte, ganz gleich wie gut ihre Absichten auch sein mochten.
    Der Aufseher war für den Völkermord am Orden der Androfranziner verantwortlich, und Neb hatte die Absicht, ihn dafür zur Rechenschaft zu ziehen. Er versteckte den Beutel mit den gestohlenen Magifizienten. Er hatte beobachtet, wie die Adlige sie benutzt hatte – es schien recht einfach, die Magie zu wirken.
    Neb gab vor, gerade aufzuwachen, als die Dienerin mit frischen Kleidern und einem Teller Frühstück eintrat. Sie legte die Kleider an den Fuß seiner Schlafmatte und stellte das Essen auf den Tisch, dann machte sie am Eingang einen Knicks. Sie sah aus, als wolle sie etwas

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