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Psycho Logisch - Nuetzliche Erkenntnisse der Alltagspsychologie

Psycho Logisch - Nuetzliche Erkenntnisse der Alltagspsychologie

Titel: Psycho Logisch - Nuetzliche Erkenntnisse der Alltagspsychologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Kitz Manuel Tusch
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Leben spannender gemacht – dieser Effekt ist mehrfach experimentell nachgewiesen!
    Möchten Sie hingegen eine Tätigkeit für sich weniger interessant machen, hilft der umgekehrte Trick: Bilden Sie gröbere Kategorien! Lautet Ihr Vorsatz zum Beispiel, weniger zu essen, dann denken Sie nicht: »Vorhin habe ich ein Putensteak zu Mittag gegessen, jetzt kommt noch was ganz anderes zwischendurch, nämlich ein Schokoriegel.« Sagen Sie sich: »Vorhin habe ich Essen zu mir genommen. Jetzt nehme ich nicht schon wieder Essen zu mir. Das wäre doch langweilig.«
    Redden, J. P. (2008): Reducing Satiation: The Role of Categorization Level. Journal of Consumer Research, 34, 624–634

Woran die meisten Beziehungen scheitern

    Wie Sie das aktive Zuhören aus der Psychotherapie nutzen können, um Ihr Miteinander zu kitten
    Ohne Ihnen Ihre gute Laune verderben zu wollen (es dient ja einem höheren Zweck): Denken Sie mal zurück an die letzte Auseinandersetzung, die Sie mit jemandem hatten – in Ihrer Partnerschaft, Familie, im Kollegen- oder Freundeskreis.
    • Was wollten Sie? Was war Ihre Meinung? Was war Ihnen wichtig?
    • Was wollte Ihr Gegenüber? Was war seine/ihre Meinung? Was war ihm/ihr wichtig?
    Die Antwort auf die erste Frage wissen Sie noch ganz genau, stimmt’s?
    Wie sieht es bei der zweiten Frage aus? Da wird es schon schwieriger. Warum – und warum ist das nicht hilfreich?
    Die meisten Menschen erinnern sich nach einer Auseinandersetzung nicht mehr so gut daran, was der andere eigentlich genau wollte. Oft sagen wir uns das sogar schon während einer Diskussion direkt ins Gesicht: »Ich verstehe gar nicht, was du überhaupt willst.« Ist das denn so schlimm?, fragen Sie sich nun vielleicht. Ich möchte ja meine eigene Position durchsetzen und mir gerade nicht die Position meines Gegenübers aufdrücken lassen.
    Die kurze Antwort: Es ist verheerend! An diesem Punkt scheitern die meisten Ehen – und eine gute Zusammenarbeit im Job. Denn bei der Arbeit führen wir – funktional betrachtet – letztlich auch lauter kleine »Ehen«: mit unserem Chef, den Kolleginnen, den Stammkunden … Und die meisten dieser Beziehungen scheitern – leider – an Banalitäten.
    Das ist natürlich tragisch! Hat aber gleichzeitig den großen Vorteil, dass wir selbst etwas gegen das Scheitern unternehmen können, wenn wir ein paar ganz einfache Grundregeln beherzigen. Schauen wir uns die Zusammenhänge an.
    Machen wir zu Beginn einen kleinen Test, den sogenannten »Todesstrafe-Test«: Wir behaupten, wir können zu 100 Prozent verstehen, weshalb Menschen die Todesstrafe befürworten! Was glauben Sie, liebe Leserinnen und Leser: Was spricht grundsätzlich für die Todesstrafe?
    Wenn wir diese Frage auf unseren Veranstaltungen stellen, dann kommen ganz schnell Argumente wie: »Vermindert das Rückfallrisiko«, »Kostenersparnis« oder »Abschreckung« … Und unter uns: Stellen wir uns einen Menschen vor, der vielleicht durch eine Gräueltat eine nahestehende Person verloren hat und jetzt emotional völlig außer sich und traumatisiert ist. Da verstehen wir doch absolut, dass dieser Mensch nach Genugtuung trachtet.
    Nun kennen wir uns möglicherweise noch nicht persönlich, aber vielleicht haben Sie durch die Lektüre unserer anderen Bücher schon ein bestimmtes Bild von uns gewonnen. Was glauben Sie: Zu wie viel Prozent akzeptieren und befürworten wir (Volker Kitz und Manuel Tusch) die Todesstrafe? Wir verraten es Ihnen: Gar nicht! Null Prozent. Wir sind ganz und gar gegen die Todesstrafe.
    Und damit wird etwas ganz Entscheidendes deutlich: Wir Menschen sind in der Lage, einen Standpunkt zu 100 Prozent zu verstehen – und gleichzeitig zu null Prozent zu akzeptieren . Wie eine Art Schere im Kopf.
    Leider geht uns diese simple und gleichzeitig essenzielle Erkenntnis so was von ab. Unser folgenschweres Miss verständ nis im Miteinander besteht darin, dass wir Zuhören und Zustimmen, Verstehen und Einverstandensein mit unserem Alltagsbewusstsein gleichsetzen. Das erschwert die Empathie (siehe auch das Kapitel »In guten oder schlechten Zeiten? Wie wir am leichtesten einen Gefallen erwiesen bekommen«) und führt dazu, dass wir in den seltensten Fällen wirklich und aufrichtig zuhören. Aus Angst, wir müssten auch direkt zustimmen. Denn das hätte ja zur Folge, dass wir unseren Standpunkt aufgeben, etwas »fressen«, Zugeständnisse machen müssten. Wir verlören etwas. Das täte weh.
    Grob falsch!
    Wenn wir uns öfter mal klarmachen,

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