Pubertaet fuer Anfaenger
Stylingfragen mütterlichen Rat bevorzugt (auch wenn sie diesen Wunsch niemals äußern würde). Schließlich wollen Sie als Mutter vor Ihren Prosecco-Freundinnen nicht durch eine unmodisch gekleidete Tochter peinlich gemacht werden.
Beginnen Sie die gemeinsame Einkaufstour vorzugsweise in Secondhandshops, denn Qualität muss nicht immer teuer sein. Drängeln Sie sich im Textileinzelhandel mit in die Umkleidekabine und helfen Sie beim Umziehen. Halten Sie sich mit Kommentaren nicht zurück. Da Sie die wichtigste Person im Leben Ihrer Tochter sind, wünscht sie sich nichts sehnlicher als Orientierung durch Ihren fachkundigen Rat. Suchen Sie den Kontakt zum jungen Verkaufspersonal, um abzuklären, welche Klamotten für Ihre Tochter echt peinlich, emo, voll süß oder bombe sind.
Auch wenn sie es niemals zugeben wird, Ihre Tochter ist für jeden Rat dankbar. Manche Teile dürften auch Müttern gut stehen: Wie wär’s mit Röhrenjeans mit Glitzersteinen, Bandeau-Top oder engem Shirt, Lackgürtel, rosa samtbesetzter Steppjacke, Hüfthose, Handtasche mit knalliger rosa Schleife, Hip-Hop-Schuhen mit glitzernden Dollarzeichen oder Lacksandalen mit Zehn-Zentimeter-Absatz? Töchter lieben Mütter, die total tussig angezogen sind. Notfalls tun es auch ein ultrakurzer Rock, ein enges Shirt mit der Aufschrift »Punk Girl« und spitze Schuhe. Das Tattoo sollte abwaschbar sein. Versagen sollten Sie sich aber Nietenhalsbänder, Netzstrümpfe, Lackstiefel mit hohen Absätzen, superknappe Tops, eine gepiercte Zunge oder Lippe. Schließlich wollen Sie sich ja nicht bei der Jugend anbiedern. Der Tag war erfolgreich, wenn Sie mit leerem Konto und vollen Einkaufstüten heimkehren.
Was die Frisur betrifft, raten wir bei Mädchen je nach Typ zur »Bochumer Palme« (auch »Assipalme«) oder dem aus dem kompletten Deckhaar bestehenden Schrägpony mit Sichtbehinderung.
»Es gibt keine andere vernünftige Erziehung als Vorbild sein, wenn es nicht anders geht, ein abschreckendes. «
Albert Einstein | Physiker und Nobelpreisträger, 1879–1955
IMPULSE
MODEBERATUNG FÜR EINE ANSPRUCHSVOLLE KLIENTEL
In vielen Familien gibt es oft nervenzehrende Diskussionen über die Kleidung, die Teenager tragen. Auf der einen Seite heißt es: »So willst du rumlaufen?« Pubertisten hingegen fragen: »Soll ich das etwa anziehen?«
Über kein anderes Thema geraten sich Mädchen ab etwa 9 Jahren und Jungen ab etwa 11 Jahren mit den Eltern so sehr in die Haare. Kleidung ist wichtig, weil sie Ausdruck von Persönlichkeit und Lebensgefühl ist. Sie grenzt von anderen ab, insbesondere von den Eltern. Mit Klamotten lässt sich provozieren, revoltieren, auf Abstand gehen. Vorbilder für den Stil sind die Clique, Schauspieler, Sänger oder Fernsehstars und nicht der Geschmack von Mama. Wenn Sie versuchen, einen bestimmten Kleidungsstil durchzusetzen, ist Streit vorprogrammiert, der meist zum Machtkampf ausartet. Überlassen Sie die Kleiderauswahl Ihrem Teenager, bleiben Sie aber in Kontakt, indem Sie Ihren Rat anbieten.
Die wichtigsten Modetipps in der Pubertät:
Über Geschmack sollte man nicht streiten. Lassen Sie Ihrem Jugendlichen die Freiheit, sich sein Outfit selbst zusammenzustellen.
Sprechen Sie trotzdem über die mögliche Wirkung von stark sexualisierter Kleidung. Verbieten Sie notfalls diese Ausstattung.
Ein häufiger Streitpunkt: teure Markenkleidung. Nehmen Sie es zum Anlass, über Kleidung, Gruppendruck, Identität und Geld zu diskutieren.
Sollte ihr Teenager einen sehr individuellen Geschmack haben und keine »angesagten« Sachen tragen, besprechen Sie Möglichkeiten, mit dem Gegendruck umzugehen. Stärken Sie Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl sowie das Bestreben, einen eigenen Stil zu entwickeln.
Gehen Sie gemeinsam shoppen und lassen Sie sich die »angesagten« Klamotten zeigen. Stellen Sie einen festen Geldbetrag zur Verfügung. Bei Überschreitung muss der Jugendliche von seinem Taschengeld zuzahlen.
GUT AUSSEHEN
Eines vorab: Pubertistinnen sind generell von absolut monströser Hässlichkeit. Jedenfalls nach eigenem Urteil. Nicht nur in den häuslichen Spiegeln, sondern auch in Geschäften, in Schaufensterscheiben oder auf Fotos werden die Heranwachsenden ständig mit ihrem unterirdischen Aussehen konfrontiert: die hässlichen O-Beine, die abstehenden Ohren, die zu große Nase, die viel zu schmalen Lippen, die zu dünnen Haare und die krass auseinanderstehenden Augen. Es gibt kein Körperteil, an dem nicht zu mäkeln oder zu
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