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Punktlandung in Sachen Liebe (German Edition)

Punktlandung in Sachen Liebe (German Edition)

Titel: Punktlandung in Sachen Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer E. Smith
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als er es sieht, hält er inne – die Hand erhoben, als wollte er die Größe eines Fisches oder die Länge einer Strecke zeigen, oder sonst eine märchenhafte Erzählung aus ihrer Vergangenheit illustrieren – und zwinkert ihr zu.
    Vor den Ballsaaltüren bleibt Hadley einen Augenblick stehen und lehnt sich an die Wand. Die übrigen Hotelgäste in ihren Jeans und Sneakers zu sehen, kommt ihr vor, als tauchte sie aus einem Traum auf – die Welt wirkt gedämpft durch die Tanzmusik, die ihr noch in den Ohren klingt, alles ist zu hell und etwas irreal. Sie geht durch die Drehtür und atmet draußen tief ein, froh über die kühle Luft und die beharrliche Brise, die den schweren Geruch des Flusses mit sich trägt.
    Vor der gesamten Hotelfassade führt eine Freitreppe hinunter zum Gehweg, übertrieben majestätisch, wie der Eingang eines Museums, und Hadley geht zum Rand, um einen Sitzplatz zu finden. Als sie sich hingesetzt hat, merkt sie, wie sehr ihr Schädel pocht und ihre Füße angeschwollen sind. Ihr ganzer Körper fühlt sich schwer an, und sie bemüht sich mal wieder zu erinnern, wann sie zuletzt geschlafen hat. Sie blinzelt auf ihre Armbanduhr und versucht zu berechnen, wie spät es wohl zu Hause und wie lange sie schon wach ist, aber in ihrem Kopf verschwimmen die Zahlen, verweigern die Mitarbeit.
    Mom hat wieder eine Nachricht hinterlassen, und Hadleys Herz hüpft. Es kommt ihr vor, als seien sie schon viel länger getrennt als einen Tag, und auch wenn sie keine Ahnung hat, wie spät es zu Hause ist, wählt sie die Nummer und schließt die Augen, während sie dem hohlen Klingelton lauscht.
    »Da bist du ja endlich«, meldet sich Mom. »Das war ja eine lustige Telefonjagd.«
    »Mom«, sagt Hadley und stützt die Stirn auf die Hand. »Mir ist nicht nach Spaß zu Mute.«
    »Ich wollte unbedingt mit dir reden«, sagt Mom. »Wie geht es dir? Wie spät ist es da überhaupt? Wie läuft alles?«
    Hadley holt tief Luft und wischt sich über die Nase. »Mom, es tut mir wirklich sehr leid, was ich vorhin zu dir gesagt habe. Vor dem Abflug.«
    »Ist gut«, antwortet sie nach einer winzigen Pause. »Ich weiß, du hast es nicht so gemeint.«
    »Hab ich auch nicht.«
    »Weißt du, was ich mir inzwischen gedacht habe?«
    »Was denn?«
    »Ich hätte dich nicht zwingen sollen, hinzufliegen. Du bist jetzt alt genug, solche Entscheidungen selbst zu treffen. Es war falsch, dass ich so darauf bestanden habe.«
    »Nein, nein, ich bin froh, dass du es getan hast. Es war alles überraschend … okay.«
    Mom stößt erstaunt einen leisen Pfiff aus. »Ehrlich? Ich hätte drauf gewettet, dass du mich anrufst und verlangst, einen früheren Heimflug nehmen zu dürfen.«
    »Ich auch«, sagt Hadley. »Aber es ist gar nicht schlimm.«
    »Erzähl mir alles.«
    »Das werde ich«, sagt sie und unterdrückt ein Gähnen. »Aber es war ein echt langer Tag.«
    »Das glaube ich. Also sag mir jetzt nur eins: Wie ist das Kleid?«
    »Meins oder Charlottes?«
    »Meine Güte!« Mom lacht. » Diese Engländerin ist also gleich zu Charlotte aufgestiegen, ja?«
    Hadley lächelt. »Sieht so aus. Sie ist ehrlich gesagt ganz nett. Und das Kleid ist echt hübsch.«
    »Und bist du gut mit deinem Vater ausgekommen?«
    »Zu Anfang war es ein bisschen kritisch, aber jetzt ist alles in Ordnung. Vielleicht sogar gut.«
    »Wieso, was ist denn zu Anfang passiert?«
    »Das ist auch noch eine lange Geschichte. Ich habe mich eine Weile verkrümelt.«
    »Du bist abgehauen?«
    »Musste ich.«
    »Ich wette, das hat deinem Vater richtig gefallen. Wo bist du denn hin?«
    Hadley schließt die Augen und muss daran denken, was Dad vorhin über Charlotte gesagt hat, dass sie viel über Dinge redet, die wahr werden sollen.
    »Ich habe im Flugzeug so einen Jungen kennengelernt.«
    Mom lacht. »Jetzt wird’s spannend.«
    »Ich bin losgezogen, ihn zu suchen, aber das war ein ziemliches Desaster, und jetzt werde ich ihn nie wiedersehen.«
    Am anderen Ende herrscht Schweigen, dann erklingt Moms Stimme etwas sanfter. »Das kann man nie wissen«, sagt sie. »Guck dir Harrison und mich an. Wie schwer ich es ihm gemacht habe. Aber egal, wie oft ich ihn weggestoßen habe, er ist immer wieder zurückgekommen. Und etwas anderes habe ich auch gar nicht gewollt.«
    »Das hier ist ein bisschen was anderes.«
    »Na, ich kann es kaum erwarten, alles darüber zu erfahren, wenn du zurückkommst.«
    »Also morgen.«
    »Genau«, sagt sie. »Harrison und ich erwarten dich an der

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