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Puppen

Puppen

Titel: Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Niall Wilson
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schnell ausgesprochen oder zu sehr in die Länge gezogen?
    Aber die Worte spielten auch gar keine Rolle. Etwas anderes rief Kes, etwas Mächtiges und Beharrliches, das jedoch nicht bösartig wirkte. Es wollte, daß sie sich verband mit… was?
    Das Verstehen wartete unmittelbar jenseits ihrer geistigen Reichweite, und sie streckte die mentalen Hände danach aus, als wollte sie eine Entität umarmen, die nur sie sehen konnte.
    Langsam sank sie auf die Knie und spürte weiches Gras.
    Etwas in ihr stemmte sich einem zähen Strom aus mentaler Energie entgegen und näherte sich dem, was sie vage als Realität erkannte – ihr eigenes Bewußtsein. Sie spürte Hände an ihren Schultern; gleichzeitig wurden die Stimmen lauter und beharrlicher.
    Sie versuchte, sich dem traumartigen Zerren zu widersetzen, das an ihrem Geist zog, besann sich auf die besorgten Mienen ihrer Freunde, die nun wieder Farbe und Konturen gewannen.
    Neelix geriet in den Fokus ihrer Aufmerksamkeit, und die Sorge in seinem sonst so fröhlichen Gesicht gab den
    Ausschlag. Ganz plötzlich löste sich ihr Selbst von der fremden Präsenz und errang wieder vollständige Kontrolle.
    Kes schüttelte den Kopf, als könnte sie auf diese Weise Ordnung in ihrem geistigen Kosmos schaffen.
    »Kes! Was ist los? Hören Sie mich?«
    Die Ocampa erkannte Captain Janeways Stimme und blickte in die Augen der Kommandantin. Janeway beugte sich über sie; es waren ihre Hände, die sie an den Schultern berührten.
    »Es ist alles in Ordnung mit mir«, sagte Kes. Sie versuchte aufzustehen, sank dann ins Gras zurück. »Es war…
    erstaunlich. Ich habe Harmonie und Kraft gespürt, mehr Kraft als jemals zuvor an einem Ort. Und sie wuchs. Was auch immer es war: Es wurde stärker. Und mit diesem Eindruck ging… Freude einher. Ja, enorme Freude. Ich kann es nicht richtig erklären, Captain. Aber um was auch immer es sich handeln mag – es fühlte sich wundervoll an.«
    »Glauben Sie, daß es zwischen dem, was Sie gerade erlebten, und Fähnrich Kaylas Zustand irgendeinen Zusammenhang
    gibt?«
    Neelix’ Stimme erklang, bevor Kes antworten konnte. »Hältst du es für möglich, daß du dem fremden Einfluß noch einmal erliegst? Vielleicht solltest du an Bord des Schiffes
    zurückkehren. Möglicherweise wäre das für uns alle am
    besten.«
    »Wir müssen unter allen Umständen vermeiden, die Voyager zu infizieren«, sagte Janeway. »Zunächst einmal geht es darum, Klarheit zu gewinnen. Haben Sie weitere
    Informationen für uns, Kes?«
    »Leider nein, Captain. Aber worin auch immer der fremde Einfluß besteht: Ich bin sicher, daß er uns nicht schaden will.
    Was Kayla betrifft: Ich habe einen Teil von ihr in der Vision gespürt. Bitte entschuldigen Sie, daß ich Ihnen keine Erklärung anbieten kann, aber in dem, was ich spürte, verbarg sich nichts Boshaftes. Die Empfindungen betrafen nur Freude und
    Harmonie.«
    »In der Tat«, ließ sich Tuvok vernehmen. Er wirkte dabei sehr ernst und konzentriert, schien zu lauschen. »Ich kann nichts Konkretes erkennen, aber eine Art… Energie erfüllt die Luft. Sie fühlt sich nicht gefährlich an, ist jedoch sehr stark.
    Und da wir sie nicht verstehen, stellt sie eine potentielle Gefahr dar.«
    »Ist die ›Energie‹ mit den rätselhaften Lebenszeichen
    identisch?« fragte Janeway nachdenklich.
    »Vielleicht«, erwiderte Tuvok. »Sie konzentriert sich nicht an einer Stelle, sondern scheint alles zu durchdringen. Außerdem unterscheidet sie sich von der mentalen Energie eines
    einzelnen Bewußtseins.«
    »Mr. Tuvok«, sagte Janeway, »bitte brechen Sie mit zwei Begleitern auf und begeben Sie sich noch einmal zu der Lichtung, auf der Kayla zusammenbrach. Vielleicht hat der Doktor recht mit seinem Hinweis auf die Pollen. Sammeln Sie einige Proben von den großen gelben Blumen. Und halten Sie sich nicht zu lange an jenem Ort auf; kehren Sie sofort hierher zurück.«
    Tuvok nickte, forderte Fähnrich Fowler und ein anderes Besatzungsmitglied mit einem Wink auf, ihm zu folgen. Sie nahmen einige Ausrüstungsgegenstände und machten sich
    dann auf den Weg.
    Janeway wandte sich den anderen zu. »Ich weiß nicht, über welche Kommunikationsgeräte die Urrythaner verfügen, Mr.
    Kim. Versuchen Sie irgendwie, eine Verbindung mit ihnen herzustellen. Und wenn das gelingt… Bitten Sie sie, noch einmal hierherzukommen. Wir brauchen Erklärungen. Ich habe nicht vor, weitere Besatzungsmitglieder zu verlieren, weil uns Antworten fehlen.«
    »Ja, Captain«,

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