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Puppen

Puppen

Titel: Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Niall Wilson
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Selbst heulte eine Alarmsirene, als sie beobachtete, wie Vok näher kam. Er wirkte… erregt.
    Hoffentlich handelte es sich nicht um Nervosität, die auf Schuldgefühlen basierte. Bei der ersten Begegnung hatte er einen recht freundlichen, vertrauenswürdigen Eindruck auf Janeway gemacht, und sie verabscheute nichts mehr, als sich bei solchen Einschätzungen zu irren. Möglicherweise litt Vok auch nur daran, sich wieder dem Licht aussetzen zu müssen.
    »Aus Ihrer Mitteilung geht hervor, daß Sie und Ihre Gruppe Schwierigkeiten haben«, sagte der Urrythaner ohne Einleitung.
    Einerseits schien er besorgt zu sein, doch andererseits wiesen seine Bewegungen darauf hin, daß er den Problemen der
    Besucher kaum Interesse entgegenbrachte.
    »Eine Angehörige meiner Crew ist krank geworden«,
    erwiderte Janeway. »Mit einigen Begleitern ging sie tiefer in den Wald, auf der Suche nach Wasser. Auf einer von gelben Blumen gesäumten Lichtung brach sie ohne erkennbaren
    Anlaß zusammen. Von unserem Bordarzt, der das Schiff
    derzeit nicht verlassen kann, weiß ich folgendes: Der Kollaps wurde von einem biologischen Giftstoff verursacht, dem wir alle ausgesetzt waren.«
    »Das Ambiana«, hauchte Vok. »Das Ambiana ist immer präsent, aber auf uns wirkt es nicht so – jedenfalls nicht so schnell. Ich habe diese Angelegenheit Ihnen gegenüber
    unerwähnt gelassen, weil ich dachte, daß Sie nicht lange genug bleiben, um irgendwelche Auswirkungen zu spüren.«
    »Um Auswirkungen zu spüren?« wiederholte Kes. Interesse leuchtete in ihren Augen. »Sie wissen also von dieser Sache?«
    »Ja«, bestätigte Vok. »Wir streben einen derartigen Zustand an. Ihre Gefährtin hat den Langen Schlaf erreicht, jenen Traum, aus dem es nur ein Erwachen gibt. Seit über
    zweihundert Jahren wünsche ich mir ein solches Stadium der Harmonie. Selbst jetzt vernehme ich den Ruf der Einen Stimme… Es dauert nicht mehr lange, bis ich ebenfalls den Langen Schlaf erreiche.«
    Janeway starrte Vok groß an. Über zwei Jahrhunderte war er alt? Sie hätte ihn auf vierzig oder fünfzig geschätzt. Ganz offensichtlich gab es in Hinsicht auf die Bewohner dieser Welt noch eine ganze Menge, das sie nicht wußten. Wir sollten versuchen, mehr über sie in Erfahrung zu bringen, dachte Janeway.
    »Wenn Sie mit dem Zustand vertraut sind…«, sagte sie
    langsam. »Dann wissen Sie vielleicht auch, wie man die Wirkung rückgängig machen kann?«
    Diese Worte riefen bei Vok die erste sichtbare emotionale Reaktion hervor. Er wich einen Schritt zurück, fast so, als hätte er eine Ohrfeige erhalten, drehte dann den Kopf und wechselte rasche Blicke mit den anderen Urrythanern. Er schien ganz und gar nicht damit gerechnet zu haben, eine solche Frage von Janeway zu hören.
    »Sie wollen das Aufsteigen umkehren?« brachte Vok hervor.
    »Warum sollte man die Seele daran hindern, den natürlichen Weg zur Wiedergeburt zu beschreiten? Wenn die Harmonie ein Ich in ihr Lied ruft – warum sollte man versuchen, es davon zu trennen? Wem könnte etwas daran gelegen sein, auf eine tiefere Ebene zurückzukehren?«
    »Fähnrich Kayla befindet sich nicht auf dem natürlichen Weg zur Wiedergeburt der Seele«, sagte Janeway streng. »Ein solcher Zustand mag für Angehörige Ihres Volkes völlig normal sein, aber Sie haben selbst darauf hingewiesen, daß es bei Ihnen sehr lange dauert, ihn zu erreichen. Es kann also nicht natürlich sein, daß er sich schon nach wenigen Stunden einstellt. Kaylas Zustand ist die Folge der negativen Reaktion auf eine biologische Kontaminierung, und wir brauchen
    Informationen von Ihnen, um ihr Leben zu retten.«
    »Es ist tatsächlich außergewöhnlich«, sagte Vok und nickte langsam. Er schien über die Bedeutung von Janeways
    Schilderungen nachzudenken, doch seine nächsten Worte
    wiesen darauf hin, daß dieser Eindruck täuschte.
    »Ihre Gefährtin kann sich sehr glücklich schätzen. Seit fast fünfhundert Jahren gab es bei uns niemanden, der so schnell den Langen Schlaf erreichte. Es ist eine große Ehre.«
    Janeway ahnte, daß sie auf diese Weise nicht weiterkamen.
    Ihr Vorrat an Geduld ging allmählich zur Neige. »Sie können nicht von uns erwarten, daß wir Ihren Glauben teilen, Vok.
    Wie auch immer Sie das sehen: Fähnrich Kayla wird nicht ohne ihre eigene ausdrückliche Zustimmung mit dem Langen Schlaf oder dem Aufsteigen beginnen. Wir müssen sie irgendwie wecken. Können Sie uns dabei helfen?«
    »Es wäre falsch, ein Geschenk der Alten

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