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Puppen

Puppen

Titel: Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Niall Wilson
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starken Interferenzen durch die Emanationen der Lebenskraft nicht in Frage.
    Er hatte versucht, einen Kom-Kontakt mit Captain Janeway herzustellen, um ihr zu berichten, daß sich Fähnrich Kayla nicht mit Hilfe der Sensoren lokalisieren ließ. Seit ihrer Entführung suchten sie nach der jungen Bajoranerin, hielten dabei insbesondere nach Fluktuationen in der Lebenskraft Ausschau. Chakotay hatte zunächst vermutet, daß die Präsenz einer Fremden zu deutlichen Variationen im Interferenzmuster führen würde, doch statt dessen blieb Kayla verschwunden.
    Die erhofften Fluktuationen blieben aus. Vor der Entführung hatte sie sich auf den Ortungsschirmen gezeigt und danach in Luft aufgelöst.
    Der Erste Offizier hatte bereits zur Kenntnis genommen, daß die Ausstrahlungen der Lebenskraft auf dem Planeten stärker wurden. Neu war für ihn der Hinweis, daß die Emanationen von einer Entität stammten, die sich aus vielen einzelnen Komponenten zusammensetzte. Die engen Verbindungen
    zwischen ihnen sorgten dafür, daß sich nicht feststellen ließ, welches Biosignal woher kam. An manchen Stellen gewann die Präsenz der Entität eine stärkere Ausprägung, und allem Anschein nach hatten Janeway und ihre Begleiter die Nähe eines solchen ›Knotens‹ aufgesucht.
    Je länger die Landegruppe auf dem Planeten blieb, unter dem Einfluß des Ambiana, desto weniger konnte Chakotay ihnen helfen, selbst in jenen Bereichen, wo die Lebenskraft weniger stark war. Darin bestand einer der scheußlichsten
    Situationsaspekte. Wenn die Emanationen mit der gleichen Geschwindigkeit wie bisher zunahmen, so gab es bald keine Möglichkeit mehr, die Angehörigen der Einsatzgruppe zu orten und ihre Bewegungen auf der Oberfläche des Planeten zu verfolgen. Er zweifelte bereits daran, ob es überhaupt noch möglich war, jemanden an Bord zu beamen – die Gefahr eines Strukturverlustes beim Transfer hielt er inzwischen für viel zu groß.
    Chakotay dachte darüber nach, welche Möglichkeiten ihm noch offenstanden. Er konnte mit einer kleinen Gruppe
    aufbrechen, für eine Konfrontation bereit und vor den
    biologischen Gefahren geschützt. Aber es gab keine Garantie dafür, daß er in der Lage war, Captain Janeway und ihre Begleiter zu finden. Also kam eine solche Maßnahme nicht in Frage.
    Der Erste Offizier empfand seine Situation als sehr
    frustrierend.
    »Commander Chakotay?« erklang die Stimme des Doktors.
    Vor Chakotay erhellte sich der Bildschirm und zeigte die strenge Miene des holographischen Arztes.
    »Ja, Doktor?«
    »Ich habe die toxischen Substanzen isoliert. Innerhalb von einer Stunde sollte ein Gegenmittel zur Verfügung stehen.«
    »Eine gute Nachricht«, sagte Chakotay. »Und sie wäre noch besser, wenn ich wüßte, wo sich die Patienten befinden.«
    »Wie bitte?« Der Arzt wirkte sowohl verwirrt als auch
    schockiert.
    »Schon gut.« Chakotay zwang sich, ruhig zu sprechen. »Es ist nur… Die Lebenskraft auf dem Planeten scheint die
    Angehörigen der Landegruppe regelrecht zu verschlucken. Je länger sie auf Urrytha bleiben, desto schwerer wird es für uns, sie auch weiterhin mit den Sensoren zu erfassen. Der
    Transferfokus läßt sich kaum mehr ausrichten, und der Einsatz einer zweiten Gruppe kommt nicht in Frage, weil ich gar nicht weiß, wohin ich sie schicken soll.«
    »Oh.« Der Doktor zögerte kurz und überlegte. »Die
    Substanzen, mit denen ich gearbeitet habe… Bewirken sie eine Verbindung mit der Lebenskraft?«
    »Ich schätze, darauf läuft es hinaus«, erwiderte Chakotay.
    »Nun, wenn wir das Gegenmittel auf die Oberfläche des
    Planeten bringen… Vielleicht wird es dadurch möglich, die Mitglieder der Landegruppe vom fremden Einfluß zu befreien, wodurch Sie den Transferfokus ausrichten könnten. Wenn ich Lieutenant Torres richtig verstanden habe, müßten sich die betreffenden Personen als ›Fluktuationen‹ in der Lebenskraft bemerkbar machen.«
    »Beschaffen Sie mir das Gegenmittel, Doktor«, sagte
    Chakotay fest. Nach kurzem Zögern fügte er hinzu: »Und danke. Ich weiß nicht, ob es uns gelingt, die Einsatzgruppe trotz der Interferenzen an Bord zu beamen, aber uns – und den Leuten auf dem Planeten – wäre sicher sehr geholfen, wenn der Einfluß der fremden Entität nicht noch weiter zunimmt.«
    Der Holo-Arzt nickte und verschwand vom Schirm. Seine
    Mitteilung weckte wieder so etwas wie Zuversicht in
    Chakotay.
    »Halten Sie durch, Captain«, murmelte er. »Halten Sie noch etwas länger durch.«
    7
    Vok stand

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