Puppen
Intensität nimmt weiterhin zu. Jene Fluktuation, die in Richtung des Lagers unterwegs war… Sie hat Sie inzwischen passiert und ist in der gleichen Richtung unterwegs wie zuvor der Captain.« Statik prasselte laut, und dann fügte Chakotay hinzu: »Wir waren nicht imstande, Kes zu lokalisieren. Suchen Sie… Captain…«
Statisches Rauschen überlagerte den Rest und schien den Kom-Kanal nicht wieder freigeben zu wollen. Was auch
immer jetzt geschah: Sie waren auf sich allein gestellt, mußten ohne Hilfe von der Voyager zurechtkommen – Chakotay beschloß bestimmt nicht, noch ein Shuttle auf dem Planeten landen zu lassen.
»Ich folge Captain Janeway«, wandte sich Paris an Kes. »Ich weiß nicht, wo ich nach ihr suchen soll, aber wenn ich sie, Kim und Tuvok finde und hierher zum Shuttle zurückbringe…
Vielleicht gelingt es uns dann, Urrytha zu verlassen.
Warten Sie hier auf mich. In der Raumfähre sollten Sie sicher sein. Das Waffenpotential ist zwar nicht besonders groß, aber es dürfte genügen, um mit den Bewohnern dieser Welt fertig zu werden. Ich bezweifle, daß die Urrythaner irgendeine Möglichkeit haben, die Schilde des Shuttles zu durchdringen.«
»Ich begleite Sie«, sagte Kes. Sie legte dem Piloten die Hand auf den Arm und blickte ihm tief in die Augen. »Ohne mich können Sie weder den Captain und die anderen finden noch feststellen, wo sich Vok und seine Gefolgsleute aufhalten. Ich spüre ihre Präsenz, denn ich höre die Stimme des Planeten.«
»Es ist zu gefährlich. Neelix würde mich umbringen, wenn Ihnen etwas zustieße.«
»Ich bitte Sie nicht um Erlaubnis, Tom. Ich habe eine Absicht zum Ausdruck gebracht.«
Paris zögerte und fragte sich, wie er Kes umstimmen sollte.
Andererseits: Sie durften keine Zeit verlieren, und die Argumente der Ocampa hatten durchaus etwas für sich. Ohne ihre Hilfe bestanden tatsächlich keine großen Aussichten, daß er Janeway, Kim und Tuvok fand. Außerdem mußte er damit rechnen, von den Urrythanern überrascht zu werden. Er nickte knapp, stellte dann mit Kes die Ausrüstung zusammen.
Kurze Zeit später stiegen sie aus, und Paris richtete einen fragenden Blick auf Kes. Sie zögerte nur kurz, setzte sich dann in Bewegung und schlug eine ganz bestimmte Richtung ein.
Der Pilot folgte ihr, aktivierte seinen Tricorder und sah aufs Display. Wenige Sekunden später deaktivierte er das kleine Ortungsgerät wieder – die Interferenzen waren zu stark.
Diesmal mußten sie sich allein auf ihre Sinne verlassen.
Er wurde noch vorsichtiger und wagte es nicht, auch nur einen Augenblick lang in seiner Aufmerksamkeit
nachzulassen. Zwar konnte er drohende Gefahr nicht auf die gleiche Weise wahrnehmen wie Kes, aber er wollte vorbereitet sein.
Neelix’ Stimme erklang sofort nach dem Transfer. Noch
während des Entmaterialisierens auf dem Planeten hatte er gespürt, daß Kes noch fehlte. Aus einem Reflex heraus war er bestrebt gewesen, die Hand nach ihr auszustrecken, doch zu jenem Zeitpunkt hatte ihn der Transporterstrahl bereits in eine energetische Matrix verwandelt. Im einen Augenblick standen sie auf Urrytha, Seite an Seite, und im nächsten befand er sich an Bord der Voyager, von Kes getrennt.
»Wo ist sie?« platzte es aus ihm heraus. Er sprang von der Transporterplattform herunter und eilte zur Konsole. Der stellvertretende Chefingenieur Carey stand dort und wirkte ebenso verwirrt wie Neelix aufgeregt.
»Ich weiß es nicht«, erwiderte er. »Ich habe den
Transferfokus auf alle klar zu erfassenden Ziele gerichtet, aber Kes schien überhaupt nicht da zu sein. Sie war präsent, als wir mit Paris sprachen, doch kurze Zeit später ließ sie sich nicht mehr erfassen. Das Problem lag nicht etwa bei einem zu schwachen Signal oder dergleichen. Kes schien einfach
verschwunden zu sein.«
»Sie war die ganze Zeit über bei mir. Ich weiß nicht, was geschehen ist, aber eins steht fest: Es muß sofort etwas unternommen werden.« Neelix marschierte zurück zur
Plattform. »Beamen Sie mich wieder auf den Planeten.«
»Das geht leider nicht«, entgegnete Carey. »Ich hatte die Anweisung, möglichst viele Angehörige der Landegruppe an Bord zu beamen, und genau das ist geschehen. Es gibt keine weiteren klaren Signale für einen Transfer, und inzwischen haben die Interferenzen ein Ausmaß erreicht, das ein sicheres Beamen unmöglich macht. Sie können froh sein, daß Sie
lebend an Bord eingetroffen sind.«
»Und wenn schon«, brummte Neelix hartnäckig. »Ich bleibe
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