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Puppen

Puppen

Titel: Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Niall Wilson
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in Voks
    geistigen Fokus, und jähe Kälte erfaßte ihn. In seinem Innern kam das Anschwellen der Harmonie und des Friedens fast zum Stillstand. Etwas stimmte nicht. Ban hatte nie in sehr enger Verbindung mit der Einen Stimme gestanden, doch Vok war der Hoffnung gewesen, daß er irgendwann zur Einheit mit ihr fand. Doch jetzt zeichnete er sich wie ein Tumor vor der Schönheit dessen ab, was wuchs.
    Etwas Schreckliches bahnte sich an, und Vok wußte: Wenn er nicht schnell handelte, wenn er nicht rechtzeitig eingriff, war es zu spät. Zu spät für Ban, für Captain Janeway, vielleicht auch zu spät für Urrytha und für die Alten. Etwas
    Wundervolles geschah um sie herum, aber durch Voks
    Nachlässigkeit konnte eine Katastrophe daraus werden.
    Er wurde noch schneller, obwohl ihn das viel Kraft kostete, konzentrierte sich dabei auf jenes Empfinden, das ihm den Weg zu Janeway zeigte. Während Vok durch die Tunnel eilte, betete er zu jenen, die vor ihm den Weg des Langen Schlafs und des Aufsteigern be-schritten – er durfte nicht zu spät kommen.
    »Fertig!« Torres sah von ihrer Konsole auf und lächelte zufrieden. Als sie feststellte, daß Chakotay nicht auf der Brücke weilte, aktivierte sie ihren Insignienkommunikator.
    »Torres an Chakotay. Ich habe die Frequenz gefunden und begebe mich jetzt zum Maschinenraum, um Fähnrich Fowler bei den Sonden zu helfen. In etwa fünfzehn Minuten sollten sie startbereit sein.«
    Die Stimme des Ersten Offiziers erklang fast sofort. »Treffen Sie alle notwendigen Vorbereitungen. Ich bin auf der Brücke und warte darauf, mit dem Scan zu beginnen.«
    Chakotay erhob sich und atmete tief durch, um wieder ganz in die externe Welt zurückzukehren. Dann verließ er den Bereitschaftsraum. Der Hauptschirm im Kontrollraum zeigte einen mehrfarbigen Globus in der Schwärze des Alls.
    Chakotay begriff, daß er den Planeten nun aus einem anderen Blickwinkel sah. Der anfängliche vertraute Eindruck von Urrytha hatte ihn vergessen lassen, daß fremde Welten viele Überraschungen bereithielten.
    Zwischen verschiedenen Völkern gab es nicht viele
    Gemeinsamkeiten, und wenn das doch der Fall zu sein schien, so mußte man später oft die Erkenntnis akzeptieren, sich getäuscht zu haben. Ihre Perspektive und die der Urrythaner konnten nie ganz in Übereinstimmung gebracht werden, und dieser Umstand verlieh dem Planeten eine Aura der Gefahr.
    Bestenfalls konnten sie gegenseitigen Respekt erreichen, die Bereitschaft, beide Glaubenssysteme und Lebensstile
    anzuerkennen. »Torres an Chakotay. Wir sind soweit.«
    »Starten Sie die Sonden«, erwiderte Chakotay, ohne den Blick vom Hauptschirm abzuwenden. »Es wird Zeit, die auf dem Planeten festsitzenden Crewmitglieder heimzubringen.«
    12
    B an begriff, daß er die Fremden mit Waffen oder einer auf direkter Konfrontation basierenden Strategie nicht besiegen konnte. Sie waren ihnen sowohl in der einen als auch in der anderen Hinsicht überlegen. Er sah seine anfängliche
    Vermutung bestätigt: Ihre einzige Hoffnung bestand im
    Überraschungsmoment. Zwar würde es schwer sein, die
    Entweiher noch einmal zu überraschen, aber genau darin mußte sein Ziel bestehen. Er konnte die Fremden noch so lange durch die Tunnel jagen: Sie würden ihr Ziel erreichen, ohne daß es für ihn eine Möglichkeit gab, sie daran zu hindern.
    Letztendlich mußten seine Bemühungen vergeblich bleiben.
    Nur mit Überraschung ließ sich daran etwas ändern.
    Es existierten auch einige Faktoren, die Ban und seinen Gefolgsleuten zum Vorteil gereichten. Zum Beispiel
    verbrachten sie den größten Teil ihres Lebens unter der Oberfläche des Planeten. Ihre Augen brauchten nicht so viel Licht wie die der Außenweltler. Für eine gewisse Zeit kamen sie sogar ganz ohne visuelle Informationen aus und konnten sich mit Hilfe des Tast- und Geruchssinns orientieren. Bisher hatte Ban so etwas nicht für einen Vorteil gehalten, sondern für ganz normal.
    Hinzu kam die Tatsache, daß sie sich auf Bans Heimatwelt befanden. Die besonderen Tunnel, durch die sie gerade
    unterwegs waren, kannte er nicht, aber er war mit vielen anderen vertraut. Er kannte die Denkweise der Ahnen, die diese Stollen konstruiert hatten. Deshalb glaubte er, das System aus unterirdischen Gängen auf eine Weise zu
    verstehen, zu der die Fremden nie in der Lage sein konnten.
    Sein Wissen blieb instinktiver Natur, aber er zweifelte nicht an der Möglichkeit, den Gegner irgendwo in die Enge zu treiben.
    Und wenn sie das geschafft

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