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Puppen

Puppen

Titel: Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Niall Wilson
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Trost in dieser Erkenntnis, denn sie teilte ihm mit, daß er während der vergangenen Tage gewachsen war, noch dazu auf eine Weise, die er bis dahin überhaupt nicht für nötig gehalten hatte.
    Chakotays Lippen formten ein zufriedenes Lächeln, als er das Zentrum seines Selbst erreichte und die Welt um ihn herum löste sich auf.
    In der Krankenstation rutschte Harry Kim von der
    Untersuchungsliege und staunte darüber, daß sich sein
    verletztes Bein viel besser anfühlte, als es eigentlich der Fall sein sollte. Er durchquerte den Raum und blieb neben Kayla stehen, die sich gerade aufsetzte.
    »Es freut mich, daß es Ihnen besser geht«, sagte er, lächelte und streckte die Hand aus.
    Die junge Bajoranerin begegnete seinem Blick und erwiderte das Lächeln. »Ich hoffe, ich habe Ihnen auf dem Planeten keine Sorgen bereitet.«
    »Ein wenig schon.« Kim spürte, wie seine Wangen zu glühen begannen. Doch er wußte, daß er diesen Moment hinter sich bringen mußte.
    »Zu Hause gibt es jemanden, der auf mich wartet«, sagte er leise. »Eine Frau, die ich sehr liebe. Ich hoffe, das verstehen Sie.«
    Kayla nickte, hielt die Hand des Fähnrichs jedoch noch eine Weile fest. Langsam wich Kim fort und ging zur Tür. Er hatte das Gefühl, als sei ein tonnenschweres Gewicht von seinen Schultern gewichen. Kaylas Lächeln wurde wehmütig, als sie Kim nachsah. Kurze Zeit später verließ sie ebenfalls die Krankenstation.
    Der Doktor stand einige Meter entfernt, beobachtete das Geschehen und schwieg. Was er gerade gesehen hatte, sollte eigentlich unmöglich sein. Zum erstenmal seit langer Zeit fühlte sich der holographische Arzt versucht, sein Programm zu deaktivieren.
    19
    Paris brauchte nicht lange, um die restliche Strecke bis zur Siedlung der Urrythaner zurückzulegen. Er genoß jede
    einzelne Sekunde des Fluges. Die Ahnen der Urrythaner waren fort, das Erwachen komplett, doch die davon ausgelösten Emotionen existierten auch weiterhin, ebenso wie die geteilten Bilder und Erinnerungen.
    Das Shuttle glitt dicht über die Baumwipfel des Dschungels hinweg, und ganz deutlich konnte man die vom Aufsteigen verursachten Veränderungen erkennen.
    Wo gewaltige Säulen geborsten waren, um die Schläfer in ihrem Innern freizugeben, hatte sich der Boden nach oben gewölbt. Er bedeckte nun das, was zuvor zu sehen gewesen war, und gab das frei, was sich bis dahin in seinen Tiefen verborgen hatte. Noch immer ragten Ruinen im Grün der
    wuchernden Gärten empor, aber sie boten nicht mehr den gleichen Anblick wie vorher, stammten aus einer noch länger zurückliegenden Epoche der urrythanischen Zivilisation. An vielen Stellen reichten sie tief in den Leib der Welt. Die Landschaft hatte eine ganze neue Gestalt gewonnen, was angesichts der Umstände auch angemessen erschien. Nichts konnte mehr so sein wie vorher, und doch wußte Paris:
    Irgendwann in ferner Zukunft würde ein neuer Zyklus zu Ende gehen, und dann wiederholte sich das, was sie gerade erlebt hatten.
    Ein großer Teil des Dschungels war verschüttet und
    begraben, aber im Lauf der Zeit gelang es den Pflanzen bestimmt, an die Oberfläche zurückzukehren und die Lücken im vorher so üppig wachsenden grünen Teppich zu schließen.
    Jener Teil der Gärten, der die Ambiana - Blumen enthalten hatte, war fast ganz verschwunden. Darin mochte eine der größten Veränderungen für die Bewohner des Planeten bestehen.
    »Die Blumen sind fort«, sagte Paris und brach damit das Schweigen, das Kes und er geteilt hatten. »Ich frage mich, was aus Ban und den anderen wird.«
    »Keine Sorge«, erwiderte Kes ruhig. »Auch in der Siedlung gibt es Blumen. Die Urrythaner finden bestimmt eine Weg, das Ambiana in die Gärten zurückzubringen.«
    Seit der Rückkehr zum Planeten hatte Kes den Eindruck
    erweckt, mit ihren Gedanken in einer ganz anderen Welt zu weilen. Jetzt, nach dem Ende der Stille, schien sie eine Menge erzählen zu wollen. Doch bevor sie die richtigen Worte fand, mußte sie zunächst einmal Ordnung in ihre Gedanken bringen.
    »Ban und sein Volk werden sich verändern«, fügte die
    Ocampa leise hinzu. »Wir haben das Ende eines Zyklus erlebt
    – und gleichzeitig den Beginn eines neuen.«
    »Wie meinen Sie das?« fragte Paris und wußte, daß in Kes’
    Worten eine tiefe Wahrheit zum Ausdruck kam. Mit ihren besonderen Fähigkeiten verstand sie die Situation noch besser als er. »Es scheint mehr ein Ende zu sein als ein Anfang.« Er erinnerte sich plötzlich an die Empfindungen, die in ihm

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