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Puppenbraut

Puppenbraut

Titel: Puppenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May Brooke Aweley
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Mittelchen steckte er sich schnell in die Kittelschürze und schmunzelte über die Dummheit dieser Dilettanten. Eines Tages würde er diesen Job schmeißen, wenn es soweit war!

    Nur jetzt noch nicht. Wieder nahm er einen Putzlappen in die Hand, damit der stetige Schwund an betäubenden Arzneien nicht auffiel. Fröhlich summte er vor sich hin, während ihn die melancholischen Gedanken begleiteten, aus der Zeit, als er endlich erwachsen wurde.

    Noch bevor seine Pflegemutter so plötzlich gestorben war, drillte sie ihm immer wieder ein, all die Liebe und Zuneigung, die sie ihm in der gemeinsamen Zeit hatte zukommen lassen, auch anderen Frauen zu geben. Also fügte er sich ihrem Wunsch, indem er Frauen Komplimente erteilte. Alles über das Netz. Natürlich völlig unauffällig, damit sie sich geschmeichelt und nicht belästigt fühlten. In der virtuellen Welt wurde er von zuneigungsdurstigen Frauen förmlich überrannt. Dann lernte er Amy Andrews und ihre Tochter kennen.

    ‘Meine liebste Zoey’, dachte er mit einem sentimentalen Unterton. Hoffentlich würde sie nicht bemerken, dass es vor ihrer Zeit schon andere Frauen gegeben hatte. Doch sie alle hatten nichts zu bedeuten! Schon als er Zoey gesehen hatte, wusste er, dass seine Suche nach der perfekten Frau nun zu Ende war. Und der Computer fütterte ihn mit Informationen!

    In Amys Fall wollte er nicht aufdringlich oder unhöflich erscheinen. Die zarte Liebe zwischen ihrer Tochter und ihm war zu kostbar, um sie mit Nichtigkeiten des früheren Lebens zu belasten. Sie würden für immer und ewig in seinem Gedächtnis verborgen bleiben.

    Zoeys Bild erschien in seinem Kopf. Immer und immer wieder erinnerte er sich daran, wie er es im Park geschossen hatte. Darauf war sie so erwachsen! Die Proportionen des Kindes auf dem Bild aus dem Aquarium, das er auf dem blöden Flyer sah, entsprachen überhaupt nicht denen von der Frau, die er mitgenommen hatte. Möglicherweise war das auf dem Flyer gar nicht Zoey, sondern ein anderes Kind, das ihr nur ähnlich sah. Eine Cousine oder die Mutter, als sie klein war. Die Journalistin wollte ihn nur täuschen! Sie wollte ihm Zoey wegnehmen!

    Mensch, wieso hatte sich seine Kleine überhaupt so? Mit denen war immer Stress! Dauernd wollten sie zu Mommy oder Daddy. Da war er damals ganz anders. Er kannte das alles, was Erwachsene mit Kindern machten, schon von seinem Nachbarn. Es hatte zwar am Anfang etwas weh getan, und er mochte es nicht, aber: Hey! Hatte er damals so gejammert, dass er zu seiner „Mommy“ wollte? Nein! Weil es auch Unsinn war. Seine leibliche Mami hatte das auch nicht die Bohne interessiert! Sie hätte ohnehin nur ihn und nicht den Nachbarn ausgeschimpft!

    Erst bei der Pflegemutter wurde es besser! Sie hätte sich bestimmt in der Kindheit um ihn gekümmert! War es nicht genau sie, die erklärte, dass man Kindern so etwas nicht antun durfte! Erst, wenn man geheiratet hatte, durfte man „Erwachsenen- Sachen“ tun. Vorher nicht! Sonst käme man nicht in den Himmel, behauptete sie. Seine neue Familie wollte aber nach dem Tod in den Himmel kommen.

    Also gingen sie jeden Sonntag nach dem Frühstück in die Kirche, wo er immer ganz furchtbar still sein sollte, während ihm seine Pflegemutter seit jener Hochzeit immer zur Beruhigung sanft das Knie streichelte. Der verlegene Junge lächelte dann, weil er wusste, was ihn am Abend erwartete. Es war ihr süßes Geheimnis!

    Damals, er war vielleicht sechzehn, nahmen ihn seine Eltern zu einer Hochzeit mit. Er konnte nicht erahnen, wie wunderschön der Tag für ihn sein würde! Die Braut war noch so blutjung und so sexy! Ihr anzügliches Lächeln, das sie ihm andauernd schenkte, galt nur ihm. Diese Gewissheit erregte ihn!

    Seelenverwandt waren sie beide! Mit jedem Kuss, den sie dem Bräutigam gab, war er sich einer Sache sicher. Seine sollte sie werden!

    An jenem Abend trank er übermäßig viel. Wie durch Schleier bekam er mit, wie sich seine Pflegeeltern gezofft hatten. Es ging vermutlich wieder mal um nichts, doch der hohe Alkoholpegel benebelte ihnen die Sinne. Erbost verschwand sein Pflegevater von der Feier, ohne sich darum zu sorgen, wie seine Familie nach Hause finden würde. Wo er anschließend die Nacht verbrachte, verriet er niemals.

    Daran, wie ein Taxi sie beide nach Hause brachte, konnte er sich im Nachhinein nicht erinnern. Dafür erstaunlich detailliert an die Szene, wie er seine Mutter zärtlich umarmte und jede Stelle ihres wundervollen Körpers zärtlich

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