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Puppenbraut

Puppenbraut

Titel: Puppenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May Brooke Aweley
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zarte Band, das die Bertani-Frauen zu einer Familie zusammenfügte.

    „Hallo, mein Engel!“ Heute verzichtete Doreen auf das Spiel mit ihrer Tochter. Cassy liebte es, wenn sich ihre Mutter wunderte, dass sie so plötzlich hinter ihr stand. Und sie taten ihr oft den Gefallen, um mit dem wunderschönen Kichern eines Kindes entlohnt zu werden. In diesen Momenten verzichtete Doreen darauf, der Frage nachzugehen, ob die Kleine es nur spielte oder wirklich glaubte, sie hätten sie nicht bemerkt. „Möchtest du ein Spiegelei?“

    „Au, ja! Mit einem Toast! Und einen Orangensaft! Du bist die Beste, Mommy!“

    „Dann hol bitte das Besteck und die Teller, Prinzessin. Bin gleich fertig! Ich habe schon vorher eine Kleinigkeit gegessen, weil ich dachte, dass Ell mit uns zum Frühstück bleibt. Aber ich setze mich gern zu dir hin und trinke noch eine Tasse Kaffee!“

    „Ist Ell heute zur Arbeit?“, fragte Cassy mit einer traurigen Note in der Stimme. Ihre Mütter arbeiteten so viel, dass sie eines Tages den Sonntag zum Familientag erklärt hatten. Doch mit der Zeit verwischte sich dieses Versprechen immer mehr. Cassy litt sehr darunter.

    „Sie kommt aber später, mein Schatz! Wir treffen uns dann am Eingang vom Zoo, nachmittags! Keine Angst!“ Doreen ignorierte, dass ihre Tochter Raffaella beim Kosenamen nannte. In dieser Hinsicht waren sie beide noch sehr konservativ. Den Mutter-Status wollten sie einfach nicht so schnell ablegen. Doch die Kosenamen setzten sich, nicht zuletzt durch Ivy, immer wieder durch.

    „Wir gehen heute zum Zoo?“ Cassys Mandelaugen leuchteten plötzlich auf.

    „Ja, Cassy! Und vorher gehen wir auf einen Spielplatz und in eine nahegelegene Buchhandlung. Wenn du möchtest, könnten wir uns ein neues Vorlesebuch aussuchen. Deine alten haben wir ja schon alle mehrmals gelesen!“

    Kaum hatte sie die letzten Worte ausgesprochen, kreischte ihre Tochter ganz laut vor Freude auf. So sehr sie diese hohen Töne auch hasste, ließ sie sich immer wieder von ihrer Impulsivität anstecken. Doreen lachte erheitert. „Dann müssen wir uns jetzt aber auch etwas beeilen, sonst schaffen wir es nicht rechzeitig!“

    „Kommt Ivy auch mit, Mommy?“

    „Nein, Schatz. Heute lassen wir ihr etwas Ruhe. Ich werde sie nachher anrufen, dass sie sich nicht hetzen soll. Es reicht, wenn sie erst heute Nacht zu uns kommt, um dich morgen zur Schule zu bringen.“ Da sich Cassys Gesichtszüge schlagartig verdunkelten, fügte ihre Mutter noch eilig hinzu: „Du wirst nicht mal merken, dass sie nicht da war, Schatz! Und sobald wir wieder zu Hause sind, kannst du sie wieder in die Arme schließen. Du wirst sehen! Wir werden heute ganz viel Spaß haben, wir drei!“

KAPITEL 14

    Mit einem schnellen Blick auf die Armbanduhr stellte Doreen fest, dass sie massig Zeit hatten, sich im Park umzusehen. Soweit sie wusste, öffnete der Kiosk sonntags immer um 10 Uhr, also in genau fünf Minuten. Möglicherweise hatte sie etwas übersehen.

    Zuerst galt es aber, dem natürlichen Trieb ihres Kindes gerecht zu werden.

    „Mommy, darf ich klettern?“ Die Mandelaugen weiteten sich gefährlich. Sollte die Antwort negativ ausfallen, dann würden sie die maximal mögliche Ausdehnung erreichen und von einem jammernden „Biiiiiiiitte“ begleitet werden – eine gängige Kindermasche. Doreen lachte.

    „Na klar, Cassy. Dafür sind wir hier. Ich laufe etwas im Park herum und du kletterst, in Ordnung?“ Diese Worte hatten nicht, wie erwartet, einen Jubelschrei, sondern eine Handlung zur Folge. Ihre Tochter startete so eilig, dass sie vergaß, es ihrer Mutter zu bestätigen. ‘Kinder’, dachte Doreen belustigt. Es gab eine Zeit, wo sie Ähnliches aus dem Mund ihrer Mutter gehört hatte.

    Diese Erinnerung machte sie sofort sentimental. Nun war ihre Mutter seit sechs Jahren tot. Am wenigsten hätte Doreen geglaubt, dass die tapferste Frau, die sie jemals gekannt hatte, den Kampf gegen den Krebs endgültig verlieren würde. Bis sie ihre Mutter im Krankenhaus auf einem Bett liegen sah. Mager und eingefallen. Ohne Haare. Eingewickelt in Schläuche, die ihr Leben aufrecht erhalten sollten. Ein Leben, welches ihre Mutter längst aufgegeben hatte. In diesem Augenblick wusste sie, dass es diesmal ein Abschied für immer sein würde. Nun ging die Pflicht an sie, gespielt über die ‘Kinder’ zu schimpfen. Der traurige Lauf der Dinge.

    „Mommy, guck mal!“ Cassy holte sie prompt zurück aus den trüben Gedanken.

    Doreen zwang sich zu

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