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Puppenfluch

Puppenfluch

Titel: Puppenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ewa Christina; Sjögren Johansson
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sie rausgegangen? Der Gedanke gefiel Siri gar nicht. Irina war in Gefahr. Draußen konnten diese Typen sie finden und ... zu Boden schlagen und entführen, genau wie sie es mit dem schwarzhaarigen Mädchen gemacht hatten ... Schließlich wussten sie, dass Irina am Flugplatz angekommen sein musste. Ihre Tasche hatte zwar unverändert vor der Tür gestanden, als Siri und Irina sich endlich aus dem Vereinsheim herausgewagt hatten, aber der Kerl in dem schwarzen Auto hatte die Tasche mit Sicherheit auch gesehen. Er wusste Bescheid.
    Siri zitterte. Plötzlich fühlte sie die Angst wiederkommen. Mit drei großen Sätzen war sie unten in ihrem Zimmer im Keller.
    »Irina!«
    Der Schlafsack lag ordentlich zusammengerollt auf der Matratze. Irinas Tasche war verschwunden. Siri ließ den Blick durch das Zimmer schweifen.
    Auf ihrem Kopfkissen lag ein Zettel mit einer Nachricht:
    Liebe Siri!
    Ich kann nicht ewig in Deinem Zimmer bleiben.
    Ich habe ein Kind und eine Tante in Kaliningrad, die ich versorgen muss. Ich fahre nach Stockholm, um mir Arbeit zu suchen. Ein Freund hat in einem Restaurant gearbeitet, das »Ziegelstein« heißt. Vielleicht kann ich dort arbeiten. Ich werde eine gute Kellnerin! Mach Dir keine Sorgen.
    Danke, liebe Siri, für alles, was Du für mich getan hast.
    Ich melde mich.
    Irina
    Siri schnappte nach Luft. Scheiße! Irina war abgehauen, vielleicht geradewegs in die Arme der Verbrecher.
    Sie setzte sich auf ihr Bett und fuhr sich durch die schwarzen Haare. Was sollte sie jetzt machen? Die Polizei anrufen und alles beichten? Nach Irina fahnden? Aber dann würde man sie fragen, warum sie sich nicht früher gemeldet hatte. Mama und Henrik würden erfahren, dass sie nachts unterwegs gewesen war, sie würden erfahren, was sie im Vereinsheim gemacht hatte. Siri wusste, was dann passieren würde.Mama würde weinen und Henrik die Stirn runzeln, und dann ...? Würde Mama ihre Arbeit bei der Polizei verlieren?
    Trotzdem, sie war gezwungen zu handeln. Reichte es nicht, dass das schwarzhaarige Mädchen ihre Träume verpestete? Sollte dasselbe jetzt auch noch mit Irina passieren?
    Siri ließ sich nach hinten fallen. Sie fühlte sich vollkommen erschöpft. Vor ihrem inneren Auge sah sie Irina zusammengesunken auf dem Boden liegen, die blonden Haare blutverschmiert ... sie schüttelte den Kopf, um das grässliche Bild loszuwerden.
    Wenn sie doch nur irgendeinen Beweis hätte! Irgendetwas Greifbares. Jetzt wusste sie sicher, dass Martin Wiker in die Sache verwickelt war. Sie hatte den Eintrag in seinem Kalender gesehen. Es war nur zu blöd, dass sie den Kalender selbst nicht hatte ... Den oder etwas anderes, das beweisen würde, wer sich wirklich hinter Martin Wikers Fassade verbarg.
    Ihr Handy piepte. Siri schaute auf das Display. Es war eine SMS von Aron. Gegen ihren Willen musste Siri lächeln. Er hatte schon mehrere SMS geschickt. Lustige Kommentare und vorsichtige Anfragen, ob sie sich verabreden wollten. Siri wollte ihn gerne wiedersehen, er schlich sich oft in ihre Gedanken. Wäre da nur nicht dieses eine kleine Problem gewesen, dass er Martin Wikers Sohn war ...
    Siri seufzte und legte das Handy zurück, ohne ihmzu antworten. Sie konnten ja irgendwann später noch einen Termin ausmachen. Vielleicht.
    Sie holte die Gelben Seiten und suchte die Adresse von Martin Wikers Firma heraus. Das Unternehmen hatte seinen Sitz im Süden des Industriegebiets. Die Fahrt dorthin würde ungefähr zehn Minuten dauern.
    Sie zog ihre Jacke wieder an, schnappte sich ihren Helm und ging im selben Moment zu ihrem Moped, in dem Henriks Auto die Auffahrt heraufkam.
    »Hallo«, rief Henrik, während er die Zwillinge aus dem Auto hob. »Wohin willst du?«
    »Ich ...«, Siri dachte fieberhaft nach. »Ich ... wollte nur noch eine Runde drehen.«
    »Okay«, sagte Henrik und hielt Disa fest, die gerade versuchte, alleine aus dem Auto zu klettern. »Aber sei zum Essen wieder da. Mama hat Spätdienst, wir sind heute also alleine.«
    »Mm«, sagte Siri.
    Liebevoll strich sie über den roten Metalliclack ihres Mopeds und drehte den Schlüssel um.
    Es dauerte eine Weile, bis sie das richtige Gebäude gefunden hatte. Das Schild war alles andere als riesig und das Gebäude insgesamt ziemlich unscheinbar. Die eine Hälfte schien als Büro zu dienen, mit Adventsleuchter im Fenster, und die andere mit ihren großen Toren als Lager.
    Siri tuckerte über den asphaltierten Platz und parkte ihr Moped. Sie nahm den Helm ab und warf einen Blick durch eines

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