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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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beisteuerte: entweder Jacob's Orange Club oder, wie heute, Tunnock's-Caramel-Waffeln.
    »Phantastisch«, sagte Thompson, obwohl seine Zähne das genaue Gegenteil bekundeten: Sobald er etwas Süßes aß, verspürte er in einem Backenzahn einen dumpfen Schmerz. Aber er war schon seit der WM '94 nicht mehr beim Zahnarzt gewesen, deshalb traute er sich gar nicht mehr hin.
    Milland trank seinen Tee mit, Thompson ohne Zucker. Also hatte Milland stets ein paar Tütchen und einen Löffel dabei. Auf die Tütchen war der Name einer Burger-Kette aufgedruckt, bei der Millands älterer Sohn angestellt war. War vielleicht nicht der ideale Job, aber wenigstens mit gewissen Annehmlichkeiten verbunden. Außerdem sah es ganz danach aus, als ob Jason demnächst in eine deutlich bessere Position aufsteigen konnte.
    Thompson liebte amerikanische Polizeifilme, alles, von Dirty Harry bis Seven, und wenn die zwei ihre Pause machten, stellte er sich manchmal vor, dass sie in der flirrenden Hitze Kaliforniens vor einem Doughnutstand hielten, während das Funkgerät zu krächzen anfing und die Zentrale einen Einsatzbefehl durchgab. Also mussten sie ihren Kaffee Kaffee sein lassen und mit quietschenden Reifen hinter ein paar Bankräubern oder Killern herrasen...
    In Edinburgh stand so etwas freilich kaum zu erwarten. Ein paar Kneipenschießereien, hier und da mal jugendliche Autoknacker (einer davon der Sohn eines Freundes) und eine Leiche in einem Container, das waren in Anthony Thompsons nunmehr zwanzigjährigem Berufsleben so in etwa die Höhepunkte gewesen. Und als sich jetzt tatsächlich die Zentrale über Funk meldete und ein Autokennzeichen sowie eine genaue Beschreibung des zugehörigen Wagens und der Fahrerin durchgab, war Antony Thompson zunächst völlig baff.
    »Hey, Kenny, ist das nicht die Kiste da drüben?« Milland drehte sich um und betrachtete einen Wagen, der direkt neben ihnen stand. »Keine Ahnung«, sagte er. »Hab nicht genau hingehört, Tony.« Dann biss er wieder in sein Plätzchen. Doch Thompson hatte sich schon das Mikro geschnappt und bat die Zentrale, das Kennzeichen noch mal durchzugeben. Dann öffnete er seine Tür, ging um den Streifenwagen herum und inspizierte das Kennzeichen des Autos, das neben ihnen geparkt war.
    »Wir stehen direkt neben der verdammten Kiste«, sagte er zu seinem Partner. Dann griff er sich wieder das Mikro. Die Durchsage wurde sofort an Gill Templer weitergeleitet, die augenblicklich ein halbes Dutzend Fahnder der Sonderkommission Balfour losschickte und dann mit Thompson sprach.
    »Was meinen Sie, Thompson: Ist sie im botanischen Garten oder im Inverleith Park?«
    »Sie hat 'ne geheime Verabredung, sagen Sie?«
    »Das glauben wir wenigstens.«
    »Na ja: Der Park besteht ja eigentlich nur aus dieser großen, ebenen Grünfläche. Nicht so einfach, sich dort unbeobachtet zu treffen. Der botanische Garten ist viel verwinkelter, da findet man leichter ein Plätzchen, wo man ungestört reden kann.«
    »Dann tippen Sie also auf den botanischen Garten?«
    »Obwohl die gleich zumachen... also vielleicht doch nicht.«
    Gill Templer atmete hörbar aus. »Vielen Dank, Sie haben uns sehr geholfen.«
    »Also, der botanische Garten ist ziemlich groß, Ma'am. Warum schicken Sie Ihre Leute nicht gleich dorthin? - Da sind jetzt bestimmt noch Angestellte, die bei der Suche helfen können. In der Zwischenzeit könnten mein Partner und ich uns den Park vornehmen.«
    Gill dachte kurz über den Vorschlag nach. Sie wollte Quizmaster auf keinen Fall irritieren... und Siobhan natürlich auch nicht. Vielmehr wollte sie die beiden so schnell wie möglich und unbeschadet am Gayfield Square sehen. Die Ermittler, die schon unterwegs waren, konnten, wenigstens aus der Entfernung, als Zivilisten durchgehen, uniformierte Beamte natürlich nicht.
    »Nein«, sagte sie, »wir machen das so: Wir fangen mit dem botanischen Garten an. Und Sie bleiben, wo Sie sind, falls Detectiv Clarke zu ihrem Auto zurückkehren sollte... Im Streifenwagen quittierte Milland diese Auskunft mit einem resignierten Achselzucken. »Wenigstens hast du es versucht, Tony.« Er schob sich das restliche Plätzchen in den Mund und verschloss dann die Packung.
    Thompson saß schweigend da. Sein großer Augenblick hatte sich so schnell wieder verflüchtigt, wie er gekommen war.
    »Sieht ganz so aus, als ob wir hier noch 'ne Weile ausharren müssen«, sagte sein Partner und hielt ihm die Tasse unter die Nase. »Ist da noch Tee in derThermoskanne...?« Auf

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