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Pusteblume

Pusteblume

Titel: Pusteblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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auch JaneAnn oder Timothy.«
    »Wenigstens roch es so, als wäre er es gewesen. Weißt du, ich glaube, er hat ein richtiges Faible für schöne Dinge.«
    »Er fühlt sich mit Livs Lebensstil pudelwohl, das finde ich auch«, stimmte Katherine ihr zu.
    Tara schnüffelte. »Was riecht hier so komisch?« Sie schnupperte erneut. »Angesengtes Haar?«
    Katherine sah sie verlegen an. »Ich glaube, ich habe zuviel Entkrauser genommen.«
    »Meine Güte, du meinst es ernst mit deinem Joe-RothProjekt. Und was ist, wenn ihr zusammen ins Bett gehen wollt? Meinst du nicht, daß deine Wohnung ein bißchen…« – sie zögerte – »… ein bißchen unordentlich ist?«
    »Ich habe teure Unterwäsche gekauft«, gestand Katherine. »Mehr kann ich das Schicksal nicht herausfordern.«
    »Noch mehr Unterwäsche?« Tara riß die Augen weit auf. »Wenn du ab heute bis zu deinem Tod jeden Tag frische Unterhosen anziehen würdest, hättest du am Schluß immer noch ein oder zwei Paar übrig!«
    »Siehst du«, sagte Katherine fröhlich, »du gehst immer davon aus, daß wir ewig leben.«
    Tara wurde blaß. »Jedesmal, wenn ich dran denke, ist es so schlimm wie beim ersten Mal. Er kommt doch durch, oder?«
    »Vielleicht. Hoffentlich!«
    Der Gedanke an den Tod stand im Raum, bis Katherine sagte: »Komm, wozu bist du denn hier? Hilf mir lieber beim Anziehen.«
    Trotz allem ließ Tara sich von der Aufregung anstecken.
    »Was soll ich obenrum anziehen?« fragte Katherine.
    Tara ging alle Sachen auf den Bügeln in Katherines aufgeräumtem Kleiderschrank durch. »Du mit deiner Kombinationsgarderobe«, murmelte sie vor sich hin. »Man kaufe neutrale Farben, achte darauf, daß ein neues Teil zum Rest der Garderobe paßt, zu Beginn der Saison kaufe man ein paar Grund-Kleidungsstücke – einen grauen Hosenanzug, ein dunkelblaues Kostüm, schwarze Hosen mit schmal geschnittenen Beinen und ein schwarzes Hemd – und baue darauf auf.« Sie war am Ende der Bügel angekommen. »Tut mir leid, Katherine, ich sehe keine Oberteile, die sexy sind, und zu den Jeans kannst du wohl kaum eine Bürobluse anziehen.« Als wäre sie mit ihrer Weisheit am Ende stemmte sie die Hände in die Hüften. »Und so, im BH, kannst du schlecht gehen, oder?«
    Zu ihrer Überraschung sagte Katherine, während sie ein Tüte unter dem Bett hervorzog: »Na ja, ich war noch mal einkaufen … und habe das hier gefunden. Aber es paßt nicht richtig zu mir«, fügte sie entschuldigend hinzu. »Es ist ein Bumerang.«
    Tara sah sie verständnislos an.
    »Ich meine, ich bringe es zurück«, erklärte Katherine.
    »Laß mich mal sehen.« Tara zog einen himbeerfarbenen kurzen Pullover aus der Tüte. »Anziehen!« befahl sie. »Sofort.«
    »Aber –«
    »Anziehen!«
    Unsicher stand Katherine vor Tara. Sie sah bezaubernd aus. Das Dunkelrosa brachte ihr Gesicht zum Leuchten, als wären kleine Strahler in den Pullover eingestrickt. Das glänzende Material war figurbetont und so kurz, daß es einen verführerischen Ausschnitt von Katherines flachem Bauch freiließ. Sie hätten Katherine ein Bauchnabel-Piercing machen lassen sollen, dachte Tara – sie selbst hätte auch gern eins, aber die Fettschichten, die man durchbohren mußte, waren so dick, daß der Ring den Durchmesser eines Tellers hätte haben müssen.
    »Du mußt ihn anziehen!« sagte Tara überschwenglich.
    »Ich kann das nicht tragen«, protestierte Katherine. »Alles zeichnet sich darunter ab. Außerdem ist das zu jung für mich.«
    »Bitte«, sagte Tara. »Du siehst sexy und verführerisch aus. Und er ist es so gewöhnt, dich bis oben hin zugeknöpft in deinen anständigen Kostümen zu sehen, daß er nicht wissen wird, wie ihm geschieht.«
    »Aber es ist November. Ich werde mich erkälten.«
    »Erkältungen werden durch Viren übertragen. Und du hast doch einen Mantel. Welchen ziehst du an?«
    Es entstand eine kleine, verlegene Pause. Katherine sah sie schuldbewußt an. »Als ich einkaufen war, hab ich das hier gesehen«, sagte sie und zog eine weitere Tüte unter dem Bett hervor. »Aber ich hätte sie nicht kaufen sollen. Ich bringe sie am Montag zurück. Sie ist nur für ein kurzes Wochenende hier. Ich weiß nicht, was mich geritten hat…«
    Tara entriß ihr die Tüte und zog eine dreiviertellange petrolblaue Jacke aus weichem Leder heraus, die noch in Seidenpapier eingewickelt war. »Meine Güte! Was hast du sonst noch da drunter?« Tara warf sich auf den Boden wie eine Geisel bei einem Banküberfall.
    »Nichts«, sagte Katherine

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