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Pusteblume

Pusteblume

Titel: Pusteblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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rechten Spielfeldrand.«
    »Reg dich wieder ab.« Tara sprach zu Fintan. »Es ist nicht der Schiedsrichter.«
    »Man sieht ihn sehr gut«, erklärte Katherine. »Er rennt weg, und man sieht ihn gut von hinten … Weißt du, wen ich meine?«
    »Ich glaube nicht«, sagte Tara zweifelnd.
    »Er hat rote Haare und ist sehr groß.«
    »Rote Haare! Davon hast du noch nichts erzählt. Und groß? Meinst du wirklich, er sieht gut aus? Hört sich eher an wie Beaker aus der
Muppet Show!«
    »So sieht er überhaupt nicht aus«, sagte Katherine eingeschnappt.
    »Entschuldige, ich wollte dir nicht den Spaß verderben. Aber sag doch, ist es was Ernstes?«
    »O ja, ich glaube schon«, entgegnete Katherine zuversichtlich.
    »Heiliger Bimbam! Versuch, ein Foto von ihm zu bekommen, und besuche uns als erstes im Hotel, wenn du am Freitagabend ankommst.«
    »Ehm, ich wollte nicht kommen«, erklärte Katherine hastig. »Ich dachte, ich bleibe dieses Wochenende hier, damit ich mit ihm zusammensein kann.«
    »Schon wieder?«
    Lorcan gab ihr das Gefühl, unwiderstehlich zu sein. Wenn er sie küßte, wurde ihr ganz heiß, und sie wurde schwach; wenn er an ihren Brustwarzen saugte, dachte sie, sie müsse explodieren. Manchmal, wenn sie allein war, berührte sie sich durch ihr Höschen hindurch und war überrascht über das prickelnde, erregende Gefühl. Obwohl sie eine Weile nicht mehr zur Beichte gegangen war, konnte sie sich nicht vorstellen, wieder zu gehen.
    Dann kam der Tag, an dem sie wie gewöhnlich auf ihrem Bett lagen und sich leidenschaftlich küßten. Plötzlich hörte sie, wie ein Reißverschluß aufgezogen wurde und Lorcan an sich herumhantierte. Beim Rascheln von Jeans und Baumwolle wurde ihr bewußt, daß Lorcan sich die Hosen herunterließ. »Was machst du da?« fragte sie entgeistert.
    »Du brauchst nichts zu machen«, sagte er mit heiserer Stimme, während er sich streichelte. »Nur einmal anfassen. Nur einmal.«
    »Nein!«
    »Bitte. Du magst es bestimmt.«
    »Das darf man nicht.«
    »Wieso darf man das nicht? Wir haben uns doch lieb!« Das hörte sie zum ersten Mal, und sie war hoch erfreut. Doch das würde ihre Entschlossenheit nicht erschüttern. »Wir sollten das nicht tun…«
    »Sollten wir wohl. Wir haben uns ja lieb.«
    Und so erlaubte sie ihm zitternd, ihre Hand zu nehmen und sie zu seinem steifen Penis zu führen. Sie hatte die Augen zugekniffen und zuckte zusammen, sobald ihre Fingerspitzen die überraschend zarte Haut berührten, ohne die Steifheit oder die Größe des Glieds recht zu bemerken. »Okay«, sagte sie und zog ihre Hand zurück. »Hoffentlich bist du jetzt glücklich. Ich mache das nicht noch einmal.«
    Sie meinte es aufrichtig, aber als sie das nächste Mal zusammen waren, zog er sich wieder die Hosen aus. Doch statt sich damit zufriedenzugeben, daß sie mit den Fingerspitzen über seine Erektion fuhr, legte er ihre Hand um seinen Penis und umschloß sie mit seiner Hand. Dann fing er an, seine Hand mit ihrer auf und ab zu bewegen, auf und ab. »Nein«, bat sie.
    »Fester«, keuchte er. »Schneller! Ich liebe dich. Schneller.«
    Das kleine Bett hüpfte auf und ab.
    Sein Atem in ihrem Ohr ging stoßweise, und sein rotes, lustverzerrtes Gesicht machte ihn zu einem Fremden. Sie fühlte sich beschmutzt und erniedrigt, und als sich eine warme Flüssigkeit über ihre Hand ergoß, war sie richtig angeekelt.
    Aber nachdem er gegangen war und sie allein dasaß, spürte sie bei der Erinnerung daran eine Erregung. Daß sie diese Gefühle in ihm entstehen lassen konnte! Sie fühlte sich mächtig und sexy, gefährlich und erwachsen, und sie wollte es wieder machen. Angst stieg in ihr hoch bei dem Gedanken, daß sie möglicherweise eine Todsünde begangen hatte. Wenn sie jetzt sterben würde, mußte sie dann bis in alle Ewigkeit im Fegefeuer schmoren? Obwohl die Vernunft ihr sagte, daß die Vorstellung vom Höllenfeuer einfach nur abergläubischer Unsinn sei, hatte sie Angst. Man konnte es nicht wissen. Wenn es nun doch stimmte?
    Sie hätte zur Beichte gehen und eine Absolution bekommen können, damit sie, für den Fall, daß sie plötzlich tot umfiel, in Sicherheit war. Aber sie wußte, daß der Priester ihr auftragen würde, diese Dinge nie wieder zu machen und womöglich Lorcan nie wieder zu sehen.
    Und das konnte sie unmöglich zulassen. Sie war regelrecht süchtig nach dem, was sie auf ihrem kleinen Bett taten, und Lorcan nicht mehr zu sehen, war unvorstellbar für sie. Sie versuchte also, ihre Augen davor zu

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