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Quade 01 - Verzaubert von deinen Augen

Quade 01 - Verzaubert von deinen Augen

Titel: Quade 01 - Verzaubert von deinen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
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States
Rights Saloon, zögerte dann jedoch einzutreten. Doch als sie an Jim dachte,
den Barkeeper, der ihr einziger Freund in San Francisco gewesen war und über alles,
was in der Stadt geschah, Bescheid gewußt hatte, faßte sie neuen Mut.
    Über die Schwingtüren hinweg konnte
sie in das Lokal hineinsehen. Es war leer, mit Ausnahme eines rothaarigen
Mannes
    hinter der Theke, der mit dem
Schürzenzipfel die Gläser blank-polierte, und eines harmlos aussehenden Gasts,
der in einer Ecke saß, den Kopf auf der Tischplatte, und zu dösen schien.
    »Entschuldigen Sie«, sagte Lydia
unsicher und ohne einzutreten. »Sind Sie hier der Barkeeper?«
    Der Mann hinter der Theke schaute
auf. Seine tiefblauen Augen, die den gebürtigen Iren verrieten, weiteten sich
vor Erstaunen, um sich dann zu verengen. »Suchen Sie eine Unterkunft?«
entgegnete er in hoffnungsvollem Ton.
    Verlegen schaute Lydia sich nach
vorübergehenden Passanten um. Drei Männer und zwei Frauen mit harten,
verkniffenen
    Gesichtern maßen sie mit
schockierten Blicken. »Nein«, erwiderte sie nervös. »Könnten Sie nicht einen
Moment zu mir herauskommen?«
    »Ich habe zu tun, Lady. Wenn Sie mit
Brendan O'Shaunessy reden wollen, ohne so laut zu schreien, daß die ganze Stadt
es hört, müssen Sie schon hereinkommen.«
    Nach einem tiefen Atemzug stieß Lydia
die Schwingtüren auf und trat über die Schwelle. Vor der langen Bar, die aus
einer groben Holzplatte und einigen leeren Fässern bestand, blieb sie stehen.
    »Ich suche eine Frau namens Polly
Quade.«
    Brendan O'Shaunessy stellte das Glas
ab, das er polierte, und beugte sich vor, um Lydia in verschwörerischem Ton
zuzuflüstern: »Sie meinen Devon Quades Braut, die ihm ausgerissen ist?«
    Lydia war nicht überrascht, daß es
sich so schnell herumgesprochen hatte. »Ja«, murmelte sie widerstrebend.
    »Sie kocht für die Arbeiter in einem
der Sägewerke«, erklärte Mister O'Shaunessy und ließ den Blick seiner scharfen
blauen Augen abschätzend über Lydias Körper gleiten. »Suchen Sie auch Arbeit,
Miss? Oder vielleicht einen Mann?«
    Lydia trat sicherheitshalber einen
Schritt zurück, bevor sie antwortete. »Nein. Ich habe einen guten Posten und
brauche keinen Mann.« Dann richtete sie sich noch gerader auf und straffte ihre
schmalen Schultern. »Vielen Dank für Ihre Hilfe«, sagte sie und wandte sich
hastig ab.
    So ein Pech, dachte sie, als sie auf
der Schwelle mit Brigham Quade zusammenstieß. Er verschränkte die Arme vor der
Brust und maß Lydia mit einem nachdenklichen Blick. »Ich wußte gar nicht, daß
Sie heimlich trinken«, bemerkte er spöttisch.
    Sein Anblick erinnerte Lydia an die
stürmischen Gefühle, die sein Kuß an diesem Morgen in ihr ausgelöst hatte, und
sie stellte zu ihrer Enttäuschung fest, daß sie sich längst noch nicht beruhigt
hatten. »Das tue ich auch nicht«, entgegnete sie kühl. »Ich bin auf der Suche
nach Polly.«
    »Erwarteten Sie etwa, sie im States
Rights Saloon zu finden?«
    Lydia dachte nicht daran, ihm zu
erklären, daß Barkeeper ihrer Ansicht nach die wichtigsten Informationsquellen
einer Stadt darstellten. »Vielleicht«, erwiderte sie knapp. »Wenn Sie mich
jetzt bitte vorbeilassen würden ...«
    Brigham trat mit einer angedeuteten
Verbeugung zur Seite, und Lydia ging an ihm vorbei. Doch kaum hatte sie den
Bürgersteig betreten, als Brigham ihren Arm ergriff und sie zu sich umdrehte.
    Er sah verdammt gut aus — sogar in
seinen groben Arbeitshosen, abgetragenen Stiefeln, Hosenträgern und dem am
Hals weit offenstehenden Hemd aus kariertem Flanell. Einen-wundervollen,
beängstigenden Moment lang hatte Lydia den Eindruck, daß er sie jetzt wieder
küssen würde. Aber statt dessen ließ er ihren Arm los und stieß einen
ungeduldigen Seufzer aus.
    »Sie sollten sich nicht in diese
Dinge einmischen!« riet er. »Devon und Polly müssen selbst damit fertig
werden.«
    Lydia stellte sich auf die
Zehenspitzen und fuhr Brigham zornig an: »Ich mische mich nicht ein! Polly ist
meine Freundin, und ich möchte wissen, wie es ihr geht.«
    Wortlos griff Brigham in seine
Hosentasche, zog ein dickes Bündel Banknoten hervor und entnahm ihm einen
Zwanzigdollarschein. »Geben Sie ihr das«, sagte er dann.
    Nach einem verwunderten Blick auf
das Geld schaute Lydia zu Brigham auf, sah seine besorgte Miene und fragte sich
wieder einmal, was sie von diesem Mann halten sollte.
    In einer nervösen Geste strich er
sein schwarzes Haar zurück. »Lassen Sie sich Pollys Adresse geben,

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