Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Quade 01 - Verzaubert von deinen Augen

Quade 01 - Verzaubert von deinen Augen

Titel: Quade 01 - Verzaubert von deinen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
du
zurückkommst.«
    Polly richtete ihren Blick auf
Lydia, ein unnatürlicher Glanz lag in ihren Augen. »Du kannst ihn nicht haben.
Er gehört mir.«
    Lydia blinzelte, um ihre Tränen
zurückzudrängen und streichelte Pollys Schulter. »Natürlich gehört er dir,
Polly«, sagte sie.
    Obwohl sie ein wenig beruhigter
schien, wich Polly nicht von Devons Seite, und schließlich sah Lydia sich
gezwungen, ihr eine Mahlzeit zuzubereiten und sie ihr hinaufzubringen.
    Polly aß wie ein Mensch in Trance,
mit abwesendem Gesichtsausdruck und einem Blick, der Devon zu verschlingen
schien.
    Als Lydia zurückkam, um das Tablett
zu holen, brachte sie einen Eimer heißes Wasser mit und goß es in die
Waschschüssel auf der Kommode. »Komm, Millie«, sagte sie zu dem kleinen
Mädchen, das auf dem Teppich saß. »Wir wollten doch Plätzchen backen, nicht?«
    Charlotte wartete in der Küche, und
zu dritt verbrachten sie die nächste Stunde damit, Teig zu rühren, auszurollen
und Kekse auszustechen. Nachdem die Küche wieder sauber und aufgeräumt war,
verschwand Charlotte irgendwo im Haus, und Millie ging mit ihrer Puppe in den
Salon.
    Als Lydia in den ersten Stock
zurückkehrte, sah sie, daß Polly sich gewaschen hatte und in einem von Devons
langen Baumwollhemden neben ihm auf dem Bett lag. Sie hatte sich dicht an ihn
geschmiegt und wirkte selbst im Schlaf wie eine angriffslustige Tigerin,
bereit, ihr Junges gegen jeden Angriff zu verteidigen.
    Lydia holte eine leichte Decke aus
dem Schrank und breitete sie behutsam über ihre Freundin aus. Dann nahm sie die
Schüssel mit dem Seifenwasser und verließ den Raum.
    Es regnete unaufhörlich.
    Lydia suchte Charlotte und fand sie
in Brighams Arbeitszimmer, wo sie, einen Zeichenblock auf den Knien, in einem
Ledersessel kauerte. Ein verträumtes Lächeln auf ihrem hübschen Gesicht,
schaute sie auf die verregnete Bucht hinaus.
    Lydia räusperte sich, um das Mädchen
auf sich aufmerksam zu machen, und fragte, ob sie Charlottes Zeichnung sehen
dürfte.
    Charlotte zeigte ihr die erstaunlich
gute Darstellung eines schlanken Klippers, dessen Segel sich im Wind blähten.
»Es ist die Enchantress«, sagte sie. »Ist das nicht ein wunderschöner
Name für ein Schiff?«
    »Ja«, stimmte Lydia lächelnd zu.
»Ich glaube, Doktor McCauley ist auf diesem Schiff nach Seattle gekommen.«
    Charlotte richtete ihren Blick
wieder auf die See und stieß einen tragischen Seufzer aus. »Wann wird mein
Leben endlich richtig beginnen?«
    Lydia legte ihr sanft eine Hand auf
den Kopf. »Glaub nur nicht,
daß das Erwachsensein so einfach ist, Charlotte. Du wirst noch früh genug
erwachsen werden, und dann wirst du das Haus verlassen und feststellen, daß du
deinen Vater, Millie und Devon sehr vermissen wirst.«
    Charlotte drehte sich um und sah mit
ihren hellen, bernsteinfarbenen Augen zu Lydia auf. »Du wirst mir auch
fehlen.«
    Lydia beugte sich vor und küßte
Charlotte auf den Scheitel. »Und du mir, meine schöne, abenteuerlustige
Charlotte! Ich habe das Gefühl, daß dir ein sehr aufregendes Leben bevorsteht.«
    Charlottes Augen leuchteten auf.
»Wirklich?« fragte sie in hoffnungsvollem Ton. »Glaubst du das wirklich,
Lydia?«
    »Ja«, erwiderte sie, und es war ihr
vollkommen ernst damit. Während sie Charlottes Zeichnung des Segelschiffs
betrachtete, glaubte sie, einen attraktiven Kapitän zu sehen und hatte die
Vision eines fernen Paradieses, von exotischen Blumen und fremdartigen Menschen
bevölkert.
    Meine Phantasie geht mit mir durch,
dachte Lydia kopfschüttelnd.
    Später am Nachmittag, als der Regen
nachließ und die Sonne herauskam, stiegen auch Lydias Hoffnungen, und sie
beschloß, mit Millie und Charlotte einen Spaziergang zu unternehmen. Auf den
schrillen Pfiff des Postboots hin schlugen sie den Weg zum Hafen ein.
    Am Kai stand Joseph McCauley, der
die Ankunft des Schiffes zu erwarten schien.
    Lydias Herz krampfte sich zusammen.
Joseph würde Quade's Harbor verlassen.
    Er lächelte, als er sich umdrehte
und die Mädchen sah, die auf der Uferböschung herumtobten und Fangen spielten.
Ihr helles Lachen erfüllte die Luft wie Musik. Lydia näherte sich McCauley
langsam.
    Sie lächelte, aber es wirkte
erzwungen, und ihre Stimme klang erstickt, als sie fragte: »Werden Sie abreisen?«
    Joseph McCauley seufzte und bedachte
sie mit einem liebevollen Blick. »Nein, ich bin nur gekommen, um mir die
Gegend anzusehen. Es ist wunderschön hier, nicht wahr? Dieser Ort wirkt so
frisch und unberührt, als hätte

Weitere Kostenlose Bücher