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Quade 03 - Suesse Annie, Wildes Herz

Quade 03 - Suesse Annie, Wildes Herz

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deinem
Bett gewälzt hat, verursacht mir trotzdem Übelkeit.«
    Rafael rang um Beherrschung, denn
Lucian konnte nur einen Grund haben, uneingeladen das Zimmer zu betreten um
seinen älteren Bruder zu einer überstürzten und törichten Handlung zu
verleiten. »Du hast die Grenze überschritten«, sagte der Prinz und
verschränkte die Arme. »Ich werde nicht an deinen Spielchen teilnehmen. Mach
dir nichts vor, Lucian: Obwohl es wahr ist, daß ich dir nur ungern in Annies
Gegenwart den Kopf einschlagen würde, solltest du mich nicht zu weit treiben.
Und während du hier in diesem Zimmer einigermaßen sicher bist, gibt es genug
andere Räume in St. James, in denen ich dich zu einem günstigeren Moment
erwischen werde, um Vergeltung für deine Dreistigkeit zu üben.«
    Lucian warf einen trübsinnigen Blick
auf das Bett, in dem Annie noch immer schlief, und sagte etwas weniger herausfordernd
als zuvor: »Ich muß mit dir reden, Rafael. Es hat nichts mit Annie zu tun oder
mit meiner Abneigung gegen das Soldatenleben.«
    Rafael erkannte etwas in Lucians
Verhalten, was nicht typisch für ihn war. Aufrichtigkeit. Er deutete auf
die Tür, und als Lucian hinausging, folgte Rafael ihm auf den leeren Gang
hinaus.
    »Worum geht's?« fragte er, um einen
leisen Ton bemüht.
    Lucian schaute in beide Richtungen,
um sich zu vergewissern, daß sie niemand überhörte. »Es ist eine Verschwörung
im Gange«, antwortete er. »Die Rebellen beabsichtigen, in die Burg einzudringen
und Covington und seine Männer nach Morovia zurückzubringen. Dort wollen sie
sie hinrichten, einen nach dem anderen, auf dem Platz neben dem Markt.« Er
hielt inne und seufzte schwer. »Frag mich nicht, woher ich das weiß, Rafael,
denn ich würde es dir eh nicht sagen.«
    Rafael runzelte die Stirn. Er konnte
nicht umhin, Argwohn zu verspüren — Lucian besaß nur wenig Skrupel und war
bekannt für seine Tricks. Aber Rafael war neugierig geworden. »Und wie wollen
die Rebellen den Zugang zur Burg gewinnen?«
    Lucians Blick wirkte aufrichtig und
ernst, was bei ihm jedoch nicht heißen mußte, daß er auch die Wahrheit sprach.
»Die Antwort ist so alt wie die Zeit, Rafael: Du hast Feinde innerhalb dieser
Mauern. Menschen, denen du vertraust, beraten darüber, selbst jetzt, in diesem
Augenblick, wie sie dich verraten und zerstören können.«
    »Welche Menschen?«
    Lucian lächelte wehmütig. »Ah«,
sagte er. »Darin, wie der Barde sagt, liegt die Schwierigkeit.«
    Rafael wußte bereits, daß er Feinde
innerhalb der Burgmauern besaß; es wäre naiv gewesen anzunehmen, daß ihm jeder
hier nur Gutes wollte. Das war es nicht, was ihn besorgte.
    Was Rafael beunruhigte, war die
bevorstehende Hochzeit. Alle möglichen Leute würden über einen Zeitraum von mindestens
einer Woche ständig ein- und ausgehen in der Burg. Die Rebellen brauchten kein
trojanisches Pferd — sie konnten in den Pferdekarren der Händler oder in den
Kutschen der Gäste Zugang zur Burg erlangen. Einige von ihnen besaßen wahrscheinlich
sogar Einladungen.
    »Ich sehe, daß ich dich nachdenklich
gestimmt habe«, bemerkte Lucian und legte kurz die Hand auf Rafaels Schulter.
»Es gibt aber noch etwas, was du meiner Ansicht nach bedenken solltest.«
    Rafael sagte nichts, wartete nur ab.
    »Falls du diese Information
hilfreich findest«, fuhr Lucian fort, »wärst du vielleicht bereit, mich aus
deiner verdammten Armee zu entlassen.«
    Rafael hörte nicht wirklich zu,
sondern überlegte, daß er Chandler und Phaedra bitten würde, miteinander durchzubrennen.
Falls sie zustimmten, konnte er die Hochzeit absagen, Annie ein für allemal zu
ihren Eltern zurückschicken und sich auf seine dringlichsten Aufgaben
konzentrieren.
    »... schläft mit Barreff.«
    Das Ende des Satzes ließ Rafael aus
seiner Versunkenheit auffahren. »Was?«
    »Ich sagte, Phaedra ist in letzter
Zeit oft heimlich zum Haus am See geschlichen, um sich mit Barrett zu treffen.«
Lucian warf einen bedeutungsvollen Blick zur geschlossenen Tür von Rafaels
Schlafzimmer. »Es scheint die Jahreszeit für Entjungferungen zu sein.«
    Rafael packte seinen Bruder am Hemd
und stieß ihn an die gegenüberliegende Wand. »Barrett und Phaedra?« fragte er,
während er Lucian grob und heftig schüttelte. »Überleg es dir gut, bevor du
mich belügst, Bruder!«
    »Ich sage die Wahrheit«, antwortete
Lucian, der vergeblich versuchte, sich zu befreien. »Frag doch deinen guten
Freund, falls du mir nichts glaubst!«
    Rafael ließ Lucian mit

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