Quaelend suesse Glut
dieses unglaubliche Gefühl, das sich wie ein verzehrendes Feuer in seinen Adern ausbreitete, fast den Verstand.
Fasziniert beobachtete er, wie das Wasser zuerst ihre aufregenden, langen Beine, dann die weiblich gerundeten Hüften umspielte und stöhnte dumpf auf. Konnte ein Mann auf alberne Wellen eifersüchtig sein, die wie die Hände eines Liebhabers die samtene Haut der Geliebten streichelten?
Verdammt! Rafiq lachte gequält auf.
Wie gern hätte er mit ihnen getauscht und sanft die geheimsten Stellen an ihrem wundervollen Körper liebkost, die er nur aus seinen sehnsüchtigen Träumen kannte. Ihren warmen, pulsierenden Leib an seinem gespürt …
Warum eigentlich nicht?, schoss es ihm durch den Kopf.
Vor zehn Jahren war Sera für ihn eine Art Ikone gewesen, die er nicht vor der Zeit antasten durfte. So schwer es ihm fiel, er respektierte ihre Unberührtheit und war bereit gewesen zu warten, bis sie vor Gott und der Welt Mann und Frau wären.
Aber worauf sollte er heute noch warten? Dazu gab es keinen Grund mehr. Sera war Witwe … und sie hatte auf seinen Kuss reagiert!
Wie in Trance wanderte Rafiq weiter bis zu der Stelle, wo sie ihre Kleider abgelegt hatte. Er ließ seine Sandalen, die er in der Hand trug, daneben in den Sand fallen und schaute aufs Meer hinaus. Sera tauchte so graziös und spielerisch in den Wellen wie ein Delfin. Das nasse Haar umspielte ihren Körper, und als sie sich aufrichtete, beneidete er sogar die nachtschwarze Mähne darum, wie selbstverständlich sie sich an Seras Schultern und runde Brüste schmiegte.
Sie war so wunderschön. Eine verführerische Nixe. Und er musste sie haben!
Sera wäre am liebsten für immer im Wasser geblieben. Doch sie wusste, dass sie sich schon mehr als genug Zeit gelassen hatte und sicher bald im Camp vermisst würde. Nicht, dass Rafiq noch eine Suchmannschaft losschickte!
Außerdem hatte selbst das Bad im Meer ihre erhitzte Haut nicht abkühlen können. Stattdessen erhöhte die sanfte Massage ihre Sensitivität und steigerte noch die Wahrnehmung ihres verräterischen Körpers und der verstörenden Emotionen, sodass sie an nichts anderes mehr denken konnte, als an Rafiqs starke Arme und seine hungrigen Lippen …
Sera fröstelte, nutzte eine heranrollende Welle aus und ließ sich von ihr in Richtung Strand tragen. Dann watete sie langsam ans Ufer, hob die Arme über den Kopf, strich das lange Haar nach hinten und wrang es aus. Mit den Augen suchte sie den Sand nach ihren Kleidern ab.
Ihr Fuß stockte, als sie sah, wer neben dem achtlos hingeworfenen Bündel auf sie wartete. Instinktiv versuchte sie, ihre Blöße mit den Händen zu bedecken und überlegte, wie lange Rafiq schon dort gesessen und sie beobachtet haben musste. Er wirkte wie ein moderner Pirat mit den aufgerollten Hosen und dem weißen Hemd, das in der Dunkelheit ebenso hell leuchtete wie seine Zähne, als er den Mund zu einem herausfordernden Lächeln verzog.
Schlagartig war es vorbei mit dem Gefühl von Leichtigkeit und Freiheit, das ihr das abendliche Bad im Meer beschert hatte. Plötzlich bekam sie Gänsehaut und begann zu frösteln. Konnte er nicht wenigstens diskret zur Seite schauen?
Sera hob stolz das Kinn und zwang sich Schritt für Schritt, direkt auf Rafiq zuzugehen. Wenn sie nur daran gedacht hätte, einen Badeanzug für die Reise einzupacken! Mit raschem Griff versuchte sie, ihr Gewand vom Boden aufzuheben, aber Rafiq war schneller. Wenigstens starrte er sie nicht mehr an, sondern hielt den Kopf abgewandt und schien aufs Meer hinauszuschauen, während er ihre Robe mechanisch zusammenfaltete.
Das tut er bestimmt nur, damit er vorgeben kann, nicht bemerkt zu haben, wie ich danach gegriffen habe, dachte Sera grimmig.
„Hat dir das nächtliche Bad gutgetan?“ Seine Stimme hörte sich an, als wenn er lächelte.
Sera kniff misstrauisch die Augen zusammen und versuchte, die Dunkelheit zu durchdringen, um ihren Verdacht bestätigt zu sehen. Sollte das etwa eine Art Spiel sein? „Was tust du hier?“, wollte sie wissen.
Langsam drehte Rafiq den Kopf in ihre Richtung und betrachtete sie genüsslich von Kopf bis Fuß. „Weißt du denn nicht, wie gefährlich es ist, nachts allein schwimmen zu gehen?“, antwortete er mit einer Gegenfrage.
„Und weißt du nicht, wie unhöflich es ist, Leute heimlich zu beobachten?“ Die Worte waren heraus, ehe sie darüber nachdenken konnte. Verflixt! Jetzt war sie sich ihrer Nacktheit noch bewusster als zuvor. Und er wahrscheinlich
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