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Quellen Der Lust

Quellen Der Lust

Titel: Quellen Der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Krahn
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„Das ist meine Frau Kristine.“ Er winkte sie herbei und legte einen Arm um sie. „Das ist Jack St. Lawrence, Schatz – der Kamerad, dem ich es zu verdanken habe, dass ich die Fußballspiele in der Schule überhaupt überlebt habe. Er … er ist hier für eine Hochzeit.“
    „Das ist meine Braut, Mariah Eller“, stellte Jack sie vor. „Mariah, das ist Vikar Nathan Lord. Wir waren als Jungen zusammen im Internat.“
    „Herzlichen Glückwunsch.“ Kristine strahlte, als sie Mariah umarmte und ihr ein langes, glückliches Leben und ein Haus voller gesunder Kinder wünschte. „Ich gehe schon mal vor und zünde die Kerzen an.“
    „Aber Kristine …“, begann Nathan.
    Sie griff nach einem wollenen Umhang und war zur Tür hinaus, bevor er sie aufhalten konnte. Er seufzte.
    „Ich bitte sie oft darum, die Kirche zu schmücken und als Trauzeugin einzuspringen. Und sie bekommt einfach nie genug von Hochzeiten.“ Dann zog er Jack beiseite. „Es gibt da noch ein Hindernis. Ich darf euch die Ehegelübde nicht abnehmen, Jack, wenn es sich nicht auch um eine rechtskräftige Ehe handelt. Wir brauchen eine Heiratsgenehmigung.“
    „Kein Problem.“ Jack griff in seine Westentasche und zog den Umschlag heraus, der ihm so lange auf der Seele gelegen hatte. „Eine Sondergenehmigung. Ein Freund hat sie mir vom Bischof von London besorgt.“ Er sah Mariah mit einem vielsagenden Blick an. „Er dachte, ich würde sie kurzfristig benötigen.“
    Der Vikar las sich die Urkunde mit immer größeren Augen durch.
    „Du hattest schon immer einflussreiche Freunde, Jack.“ Er runzelte die Stirn. „Mariahs Name ist in der Tat hier vermerkt, aber deiner fehlt.“
    „Dem können wir leicht abhelfen.“ Jack ergriff das Papier, glättete es auf einem Beistelltisch und fügte seinen Namen sowie seine Unterschrift hinzu. Daraufhin unterzeichnete Mariah mit zitternder Hand und bat Mercy, ihre Trauzeugin zu sein. Die alte Magd nickte mit tränenverschleierten Augen.
    Nachdem die Formalitäten erledigt waren, folgten Jack und Mariah Nathan hinüber in die anliegende eiskalte Kirche, die nur durch zwei Reihen von leuchtenden Kerzen erwärmt wurde. Nach den Anweisungen des Geistlichen nahmen sie vor dem abgeteilten Altarraum Platz und hielten sich mit klopfenden Herzen die Hände.
    Vor dem Vikar gelobten sie, einander zu haben und zu achten und sich treu zu bleiben, sich in guten wie in schlechten Zeiten, in Armut und Reichtum, in Krankheit und Gesundheit, zu lieben und zu ehren. Mitten in der Zeremonie bekamen sie plötzlich von einem kleinen Kind im Nachthemd Gesellschaft. Kristine nahm den Kleinen in den Arm, legte ihren warmen Umhang um ihn und schickte ihn liebevoll wieder zurück ins Bett.
    Dann sprach Nathan endlich die ersehnten Worte: „Hiermit erkläre ich euch zu Mann und Frau.“
    Jack küsste die Braut nicht nur, er hob sie hoch und wirbelte sie im Kreis herum. Sie legte die Arme um seinen Hals und genoss diesen wunderbaren Moment, in dem sich ihr glückliches Lachen mit Jacks vermischte. Als er sie wieder absetzte, sah sie in seinem Lächeln, dass sein Herz ihr für immer gehörte.
    „Jetzt gibt es kein Zurück mehr“, sagte sie strahlend.
    „Und niemand kann dich mir wegnehmen.“ Er senkte die Stimme, war aber auch so bis in den letzten Winkel der Kirche zu hören. „Und egal, was morgen oder übermorgen passiert, wir sind vereint.“
    Der Vikar und Kristine luden Jack, Mariah und Mercy noch auf ein Glas Wein und ein Stück Kuchen ins Pfarrhaus ein, was sie von Herzen gerne annahmen. Bald war in der Kirche wieder – fast – völlige Stille eingekehrt, und nur aus der dunklen Vorhalle waren flüsternde Stimmen zu vernehmen.
    „Hätte nie geglaubt, jemals so was Ungeheuerliches zu sehen“, murmelte Sprat und sah seine Kameraden an, die genauso fassungslos und verblüfft aussahen wie er selbst.
    „Der eiserne Jack so aufgeregt und nervös wie ein Schulmädchen“, fügte Dandy entsetzt hinzu.
    „Sie hat ihn hörig gemacht“, knurrte Bertie. „Intrigantes Weib. Ich weiß zwar nicht, wie zum Teufel sie das angestellt hat, aber so ist es nun einmal. Er ist aus freiem Willen zum Altar marschiert und hat das Ehegelübde gesprochen. Und hat dazu sogar die Sondergenehmigung benutzt, die ich ihm mitgab! Ich hätte Lust, sie zur Einhaltung unseres Abkommens zu zwingen. Nur ein einziges Mal, um den beiden eine Lektion zu erteilen.“
    Die drei machten sich auf Zehenspitzen auf den Weg zum Eingang, wo Jack A. Dandy

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