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Quest

Quest

Titel: Quest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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imstande, ein Raumschiff zu führen?«
    Der hünenhafte Heiler zuckte zusammen. »Oh. Eine solche Einschätzung zu treffen steht allein dem Ersten Heiler…«
    »Wir haben keinen Ersten Heiler mehr. Und wir sind im Einsatz. Also?«
    Uboron schluckte unbehaglich. »Nein. Funukas Fluch ist ganz sicher eine Krankheit, die unter das Statut fällt.«
    »Dann ist es meine Pflicht, zu erklären, da ss Eftalan Quest hiermit von seinem Kommando über die MEGATAO entbunden ist und ich dieses Kommando übernehme.« Dawill drehte sich zu den übrigen Mitgliedern des Führungsstabes um. »Erster Pilot, stoppt den Anflug auf den Eintauchpunkt. Wir werden die nächste Etappe erst antreten, wenn die Situation geklärt ist.« Er streckte die Hand aus. »Heiler Uboron, der Edle Quest trägt einen Schlüssel an einer Schulterkette. Ich bitte Sie, mir diesen Schlüssel jetzt auszuhändigen. Alle Anwesenden sind Zeugen der Übergabe.«
    »Halt!« rief Muntak und drängte sich nach vorn. »Moment.
    Nicht so schnell, Dawill. Wie stellen Sie sich das vor? Sie können das Schiff nicht führen.«
    »Ich führe es schon die ganze Zeit«, entgegnete Dawill.
    »Der Kommandant führt es. Sie befolgen nur seine Befehle.«
    »Ich bin der stellvertretende Kommandant. Was ich tue, ist genau das, was meine Aufgabe ist, ich vertrete ihn.«
    »Sie sind Verweser. Der Erste Verweser zwar, aber eben nur ein Verweser. Ein überlichtschnelles Raumschiff mu ss aber laut Flottenstatut von einem Edlen geführt werden.«
    »Von Euch, meint Ihr.«
    »Ich bin der Nächste in der Hierarchie.«
    »Aber Ihr habt kein Kommandantenpatent.«
    »Sie auch nicht.«
    »Deswegen ist die Erfahrungsklausel anzuwenden. Regel 1301. Und da ich die MEGATAO bisher geführt habe, hei ss t das, da ss ich das Kommando übernehmen mu ss .«
    Muntak starrte ihn an, seine Unterkiefermuskeln mahlten verbissen. »Regel 1301«, äffte er ihn nach. Er sah sich im Kreis der Edlen um. »Ein Geme iner soll die MEGATAO kommandieren? Wollt Ihr das zulassen?«
    »Edler Muntak, bitte«, sagte Iostera sanft mit beschwichtigend erhobener Hand, »so sehr ich Eure Erregung verstehen kann, wir müssen bedenken, mit welch au ss ergewöhnlicher Situation wir es zu tun haben. Wir sollten jetzt nichts überstürzen. Ich schlage vor, wir belassen einstweilen alles, wie es ist. Der Erste Verweser kann seine Funktion ausüben wie bisher; praktisch ist ja zunächst unerheblich, ob der Kommandant sich zurückgezogen hat oder ob er auf der Heilstation liegt.«
    »Ja«, nickte Muntak. »Genau.«
    Dawill schüttelte unnachgiebig den Kopf. »Das wird nicht funktionieren, Edler Iostera.«
    Der Edle vom Zwirnweber-Clan musterte den Verweser irritiert. »Ich verstehe nicht«, meinte er, nun doch merklich pikiert ob Dawills hartnäckiger Uneinsichtigkeit.
    »Wir brauchen Zugang zu Quests Gemächern, insbesondere zum Kommandantenschlie ss fach. Und das so schnell wie möglich.«
    »Wieso das denn?« blaffte der Erste Pilot dazwischen.
    Dawill musterte den narbenreichen Edlen von oben bis unten.
    Er konnte sich ein spöttisches Grinsen nicht verkneifen. »Das ist doch wohl klar«, meinte er mit unverhohlener Herablassung.
    »Wir sind vier Millionen Lichtjahre weit geflogen, aber wir wissen nicht, was wir auf dem Planeten des Ursprungs überhaupt machen sollen. Also müssen wir den Befehl des Pantap finden, und sollte uns das nicht gelingen, müssen wir Quest ohne jede Rücksicht noch einmal zu Bewu ss tsein bringen, damit er es uns sagen kann. Und Ihr habt es gehört, Funukas Fluch bedeutet Zerfall. Wenn wir zu lange warten, wird er es nicht mehr wissen.«
    Man kam schlie ss lich überein, da ss die Durchsuchung, aus Rücksicht auf die Würde des Kommandanten, zunächst nur von zwei Personen vorgenommen werden sollte, dem Ersten Verweser Dawill und dem Ersten Piloten Muntak, der auch den Kommandantenschlüssel kommissarisch an sich nehmen würde.
    Die anderen würden, mit Ausnahme der Edlen Iostera und Ogur, die als Zeugen der weiteren Ereignisse um Quest an dessen Krankenlager bleiben sollten, in die Zentrale zurückkehren, um die Dyaden zu besetzen und die Einsatzbereitschaft der MEGATAO zu sichern.
    Als sie vor der Tür standen, die in Quests Arbeitszimmer führte, suchte Muntak Dawills Blick und wartete sein Nicken ab, ehe er den schmalen Stift des Kommandantenschlüssels in das Schlo ss drückte. Die Verriegelun g öffnete sich mit einem feinen Zischen. Dann bedurfte es nur noch eines leichten Drucks mit der Hand,

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