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Quest

Quest

Titel: Quest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Beschwerden lindern, wenn nicht sogar für einige Zeit zum Verschwinden bringen würde, aber davon wollte Quest nichts wissen. »Behalten Sie etwas in Reserve, Heiler«, sagte er.
    »Wenn wir den Planeten des Ursprungs erreichen, mu ss ich imstande sein, allein hinabzufliegen und zu landen.«
    Smeeth gestattete, da ss für den Patriarchen ein Sessel in der Zentrale au fgestellt wurde, mit Gurten und Bodenv erschraubungen und den üblichen Kommunikationseinrichtungen, so da ss Quest dem Geschehen folgen konnte. Da sa ss er, gro ss , schweigend, immer noch ein Berg von einem Mann, und beobachtete unter schweren Augenlidern die Edlen an den Dyaden und die Anzeigen auf dem Hauptschirm. Man hatte befürchtet, da ss Quest dem neuen Kommandanten reinreden, dess en Anweisungen kritisieren oder verbessern würde, aber das tat er kein einziges Mal.
    So nä herte sich die MEGATAO Etappe um Etappe ihrem Ziel, dem Heimatplaneten der ältesten intelligenten Spezies, die das Universum hervorgebracht hatte, ein Volk, das so mächtig und weise war, da ss sein Name selbst von den in den Augen der Menschen nahezu allmächtigen Yorsen nur mit Ehrfurcht genannt wurde, die Mem’taihi. Alles, was man über diese Wesen wu ss te, war, da ss sie ihren Planeten Mittelpunkt nannten. Je näher man dem Ziel kam, desto wilder wurden die Spekulationen, zu denen sich die Edlen in ihren Gesprächen im Speiseraum, wenn weder Quest noch Smeeth zugegen waren - verstiegen. Ein Volk wie die Mem’taihi, war man sich einig, würde nicht einfach auf der Oberfläche eines Planeten leben wie jede andere Spezies.
    Sie würden irgend etwas Au ssergewöhnliches gescha ffen haben.
    Man verfolgte die Daten des Kursverlaufs in der sicheren Gewi ss heit, da ss man sich etwas wahrhaft Ungeheuerlichem näherte, einem unausdenkbaren kosmischen Wunder, wie es noch nie geschaut worden war.
    Als sie in die Etappe eingetreten waren, die als die letzte vor dem Ziel angekündigt und für deren Ende roter Alarm angesetzt war, hatte Bailan auf eine Nachricht von Eintausendvier gehofft.
    Statt dessen kam, ordnungsgemä ss über das Kommunikationssystem, eine Botschaft von Tennant Kuton: Er möge ihn doch bitte umgehend aufsuchen.
    Bailan war dem Tennant seit dem Tod der Ersten Heilerin aus dem Weg gegangen. Er konnte nicht vergessen, wie Kuton heulend zusammengesunken war, dieses Bild des Grams. Und er kam sich immer noch wie ein Feigling vor, weil er ihn damit allein gelassen hatte und einfach gegangen war. Entsprechend bang betrat er Kutons Arbeitszimmer.
    Der Historiker sah magerer aus, als Bailan ihn in Erinnerung hatte. Tiefe Furchen waren in seine m Gesicht aufgetaucht, als hätten Sturzbäche von Tränen es erodiert. Aber Kuton lächelte.
    Zum ersten Mal, seit Bailan ihn kannte, trug er normale Kleidung. Er wirkte arbeitsam und auf eine seltsame Art unbeschwert.
    »Hallo Bailan, setz dich«, begrü ss te er ihn und wies auf den Stuhl neben seinem Arbeitstisch. »Der Kommandant will, da ss wir in der Zentrale sind, wenn die MEGATAO im System der Mem’taihi austaucht. Wir sollten auch gleich hingehen, ich wollte nur noch… aber setz dich doch.«
    Bailan nahm Platz und warf einen Blick auf Kutons Schirm.
    Der Historiker hatte sich offenbar gerade mit den Daten befa ss t, die sie aus den javuusischen Metallplattenspeichern ausgelesen hatten. Bailan hatte sein Urteil über das Fassungsvermögen der alten Speichersysteme revidieren müssen; mit nicht geringem Erstaunen hatte er zur Kenntnis nehmen müssen, da ss der Inhalt aller Dokumente, die in dem abgesicherten Lagerraum auf ihre Rückkehr nach Pashkan warteten, mühelos in einem Modul Platz fand, das kaum grö ss er war als seine Handfläche. Ein dünnbärtiger Tennant namens Arfbaan hatte ihm erklärt, der Vorteil der Metallspeicher sei nicht ihr Fassungsvermögen, sondern ihre Haltbarkeit, sie würden noch lesbar sein, wenn von dem modernen Modul nicht einmal mehr Kristallstaub übrig war.
    »Was soll ich denn in der Zentrale?« fragte Bailan nervös.
    »Ich meine, Sie sind der Historiker, klar, aber ich…?«
    »Dawill und ich werden zusammen runtergehen, auf den Planeten der Mem’taihi, oder was immer die stattdessen haben«, sagte Kuton. »Das bewährte Team. Ich nehme an, du mu ss t dann die Ehre der Geschichtswissenschaften verteidigen.« Er zeigte auf den Schirm. »Ich habe die letzten zehn Tage nach Hinweisen auf die Mem’taihi gesucht. Alle Schreibweisen, Umschreibungen und so weiter, die mir eingefallen

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