Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Quest

Quest

Titel: Quest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
Vom Netzwerk:
Katapultsprung hat man Ortungen aufgefangen, die von einer ankommenden Invasionsflotte stammen könnten.«
    Bailan starrte den Unsterblichen an und spürte, wie sein Mund trocken wurde. »Ihr denkt, da ss der Krieg in vollem Gang sein wird, wenn wir zurückkehren?«
    »Ich denke, da ss der Krieg vorüber sein wird, wenn wir zurückkehren.« Smeeth fing an, seine Fingerspitzen einer eingehenden Betrachtung zu unterziehen. »Wei ss t du, ich kenne die Kriegsmaschinerie der Sternenkaiser. Jeder Versuch, jemandem hier an Bord eine Vorstellung von ihrem Umfang und ihrer Schlagkraft zu vermitteln, ist zum Scheitern verurteilt. Und ich kann es den Leuten nicht einmal verdenken. Man kann es sich nicht vorstellen, wenn man es nicht gesehen hat. Und selbst wenn man es mit eigenen Augen sieht, ist man eher geneigt, seinen Augen zu mi ss trauen als ihnen zu glauben.«
    »Aber ich mu ss die Heiligtümer nach Pashkan
    zurückbringen.«
    »Das halte ich für keine gute Idee.«
    »Die Kriege der Welt sind nicht Sache der Bruderschaft«, sagte Bailan, aus dem Brudergelübde zitierend. »Der Schirm der Eloa ist unzerstörbar.«
    »Das mag sein. Aber der Planet selber ist es nicht.«
    Bailan schluckte. Noch ehe er etwas sagen konnte, fuhr der Unsterbliche, immer noch in die Betrachtung seiner Fingerspitzen vertieft, fort: »Ich habe dich rufen lassen, um dir vorzuschlagen, mich zu begleiten, wenn ich die MEGATAO
    verlasse.«
    »Was?«
    Smeeth sah auf. »La ss mich erklären, warum ich dir dieses Angebot mache. Einmal, weil ich vierhundert Jahre Einsamkeit hinter mir habe und gern eine Weile Gesellschaft hätte. Und damit meine ich nicht die Art Gesellschaft, für die manche dekadenten Edlen auf Gheerh junge Knaben suchen. Ich meine ganz einfach die Anwesenheit eines anderen Menschen. Deine Anwesenheit während der Reparaturarbeiten war angenehm.
    Vielleicht, weil du ein Fremder an Bord bist, genau wie ich.
    Aber ich denke, es war, weil du noch jung und neugierig bist, ich meine, wirklich neugierig.« Er machte eine Geste mit der Hand, die seltsam fremdartig aussah, als habe er sie sich vor langer Zeit in einer völlig fremden Kultur angeeignet. »Wei ss t du«, sagte er, »ich bin uralt. Es gibt nichts, das ich nicht schon erlebt hätte. Ich habe über Völker geherrscht und in stinkenden Gassen um Essen gebettelt, ich habe Reichtümer angehäuft und wieder verloren, Bäume gepflanzt und Bäume gefällt, Männer im Schwertkampf getötet und andere gerettet. Du wirst niemandem begegnen, der mehr über das Leben wei ss als ich.
    Aber obwohl ich all diese Erfahrung angesammelt habe und freigiebig damit bin, niemand will etwas davon. Entweder betrachtet man mich als Ungeheuer oder man beneidet mich um meine Unsterblichkeit, aber nur selten kommt jemand auf die Idee, mich einfach etwas zu fragen . So wie du. Du hast mich nach den Ursprüngen der Menschheit gefragt, und es hat dich wirklich interessiert, was ich darüber zu sagen hatte. Glaub mir, du tätest mir einen Gefallen; wenn du mich begleitest und mich hundert Jahre lang alles fragst, was dir in den Sinn kommt.«
    Bailan mu ss te daran denken, da ss es eigentlich Tennant Kutons Idee gewesen war, Smeeth diese Frage zu stellen, doch ihm fehlten gerade die Worte, um das zurechtzurücken.
    »Und es ist kein Bruderschwur zu leisten«, fuhr Smeeth fort.
    »Es braucht nur so lange zu gehen, wie du willst. Wir werden nach Menschenwelten suchen, keine Sorge, die Rrigg kann ebenfalls Katapultsprünge machen, sogar noch besser als die MEGATAO, und wenn du irgendwo bleiben, eine Familie gründen oder sonst etwas anderes machen möchtest, kein Problem.«
    »Aber ich kann doch die Heiligtümer nicht im Stich lassen«, meinte Bailan schwach.
    »Das mu ss t du entscheiden«, sagte Smeeth. Er stand auf. »Es wird noch einige Zeit dauern, ehe es soweit ist. Überleg es dir in Ruhe.«
    Der Flug ging weiter. Seit einigen Etappen war die lichtjahrgro ss e schimmernde Wolke auf den Aufnahmen des Teleskops verschwunden und das Ziel als ganz normaler gelbfarbener Stern zu sehen. Quest hatte sich einigerma ss en von seinem Anfall erholt, aber es ging ihm trotzdem schlechter als je zuvor. Er trug jetzt ständig ein Sauerstoffgerät und einen Schlauch, der in seine Nase führte. Seine Hand zitterte so, da ss er nur noch durch einen Halm trinken konnte, da er sonst alles verschüttet hätte, und er brauchte bisweilen Hilfe beim Gehen.
    Uboron beschwor ihn, da ss eine Behandlung mit Paste Grün all diese

Weitere Kostenlose Bücher